Hermine

1K 36 2
                                    

TW: selbstverletzung

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Hermine pov.

Ich beschließe es zu tun, wenn alle beim Essen sind. Was bedeutet ich muss noch ungefähr eine Stunde warten. Langsam bewege ich mich durch das Schloss und begebe mich langsam zur Mädchentoilette um wirklich sicherzugehen, dass ich alleine bin. Den blonden Jungen der mir Folgt, bemerke ich überhaupt nicht. Ich gehe in den Raum. „Myrte?", rufe ich. Ich bekomme keine Antwort was bedeutet Myrte ist mal wieder irgendwo anders. An einem anderen Tag wäre ich traurig darüber gewesen aber heute bin ich ganz froh darüber. Sie würde es mir vermutlich ausreden wollen oder würde versuchen jemanden zu holen. Das will ich aber nicht. Endlich passiert mal etwas so wie ich es mir gewünscht habe und das Glück ist auf meiner Seite. Das gerade mein eigener Tod, der eigentlich Umstand ist, dämpft die ganze Freude deutlich. Ob mir das Schicksal irgendetwas sagen will? „Nein Hermine will es nicht, du klingst ja schon wie Professor Trelawney", schimpfe ich über mich selbst. Ich warte noch etwa eine halbe Stunde und denke über alles Mögliche nach. Wie alles wohl verlaufen wäre, wenn ich nicht so große Probleme mit dem Krieg hätte? Wie hätte mein Leben mit einem andern Mann an meiner Seite ausgesehen? Oder was wäre, wenn ich bereits im Krieg gestorben wäre? Hätten sie mich dann auch schon vergessen wie all die anderen Toten? Vermutlich hätten sie das. Wer kann es ihnen eigentlich verübeln? Sie vergessen alles Schreckliche, um Glücklich zu sein. Warum kann ich das nicht? Ich bin wohl dazu bestimmt es zu beenden, um mein Leid zu vergessen. Ich seufzte. Nun ist es so weit...

Ich ziehe meinen Zauberstab aus meinem Umhang und setzte mich auf den Boden. Ich lasse die Spitze meines Zauberstabes kurz quer über meinen Arm wandern. Ohne viel druck hat sich bereits eine kleine Wunde gebildet, die schon anfängt zu Bluten. Es ist irgendwie faszinierend wie empfindlich ein Mensch doch ist, obwohl wir immer so stark tun. Ich schneide noch einmal über meinen Arm und noch mehr Blut läuft über meinen linken Unterarm. Ich schaue zu wie das Blut Bahnen über das Wort zeichnen. Schlammblut. Es wird mich auch noch mit in den Tod begleiten. Es wird immer ein Teil von mir sein, der mich eigentlich hätte stärker machen müssen, doch es nie hat. Ich füge immer wieder in paar Schnitte zu, um mir das Blut anzusehen. Mir ist bewusst, dass mich der geringe Blutverlust nicht umbringen wird. Es ist mehr wie eine letzte Chancen. Die Chance das doch noch jemand hier reinkommt und mich davon abhält alles zu beenden. Natürlich sagte ich, ich werde es tun doch der Gedanke das sich jemand doch um mich sorgt, wäre ein schöner letzter Gedanke. Selbst, wenn es nur Myrte wäre das würde mir tatsächlich schon reichen um etwas glücklicher zu sterben als jetzt. Doch es wird niemand kommen, denn es sind alle beim Essen. Auch sonst würde es niemanden interessieren, denn wer sollte schon nach mir sehen?

Ich setzte den Zauberstab an meine Pulsader an und ziehe ihn langsam senkrecht nach oben. Dieser Schnitt tut deutlich mehr weh als jeder andere denn ich mir jemals zugezogen habe. Es kommt auch deutlich mehr Blut aus der Wunde. Ich lasse meinen Zauberstab sinken. Es ist geschafft, nun muss ich noch ganz kurz warten und alles wird gut. Ich werde immer schwacher und schwacher. Das Leben verlässt meinen Körper. Die Schwärze breitet sich um mich aus und umklammert mich mit ihren langen kalten Fingern. Bis ich nichts mehr spüre...

VerzweiflungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt