10. Part

54 1 0
                                    

Ich entschied, noch heute nach Hause zu fliegen. Ich konnte das alles nicht mehr. Ich war der Überzeugung, dass ich irgendwie schuldig wäre. Wenn sie mich erst gar nicht kennengelernt hätten, wäre das alles nie passiert.

Yoongi und Jin brachten mich zum Flughafen. „Du weißt, dass das nicht deine Schuld ist?", fragte mich Yoongi leise. Ich sah meine beiden Freunde an und sagte: „Vielen Dank für alles! Ich hatte eine wunderschöne Zeit und werde euch nie vergessen. Ich liebe euch! Doch ich denke, es ist besser, wenn wir uns nie wieder sehen."
Yoongi sah mich ungläubig an. „Du willst den Kontakt abrechen?" „Ich denke, es ist das Beste für uns alle!", antwortete ich ihm. Jin schaute mich traurig an, nickte aber und umarmte mich. Nun musste ich weinen. Schnell umarmte ich Yoongi und drehte mich um. Ich würde meine Freunde nie wieder sehen! Trotzdem lief ich entschlossen los und schaute nicht zurück.

(Ungefähr) Ein Jahr später:

Ein Jahr war vergangen und ich lebte in einer Neubauwohnung in Berlin. Meine Reportage feierte großen Erfolg. Sie wurde in der Berliner Zeitung veröffentlicht, wodurch auch andere Zeitungen von mir Notiz nahmen. Auch unser Song hatte riesigen Erfolg. Ich habe mich zu Tode erschrocken, als ich ihn das erste mahl im Radio hörte.
Meine Eltern versuchten mich zu überreden, dass ich mich mit BigHit in Kontakt setzte und Geld forderte. Doch das lehnte ich ab. Ich brauchte das Geld nicht. Außerdem wollte ich endlich mit Südkorea abschließen.
So einfach war das allerdings nicht. Ich musste immer wieder an meine Freunde und an Taehyung denken. Ich vermisste sie alle so sehr. Deshalb stürzte ich mich in meine Arbeit. Ich war den ganzen Tag mit Schreiben beschäftig. Es lief ja auch wirklich gut. Ich hatte meinen Traum erreicht. Ich war eine erfolgreiche Journalistin, jedoch glücklich war ich nicht.

Es war Weihnachten und ich besuchte meine Eltern. Auch meine Schwester sowie meine Oma waren da. Gerade war die Bescherung, als es plötzlich an der Tür klingelte. „Kriegen wir noch Besuch?", fragte meine Mutter verwundert. „Eigentlich nicht!", antworte ihr mein Vater. Meine Mutter ging hinunter zur Tür. „Vielleicht ist es ja der Weihnachtsmann!", sagte meine Schwester kichernd. Doch es war nicht der Weihnachtsmann.

„Hier ist jemand für dich Y/N", rief meine Mutter. Verwundert stand ich auf und ging hinunter. Wer sollte das sein? Meine Freundinnen hatte ich doch gestern erst gesehen. Mein Herz setze einen Schlag aus. Taehyung stand vor der Tür. Seine schwarzen Haare waren leicht gelockt und ein paar Schneeflocken hatten sich darin verhangen. Er sah noch besser aus, als ich ihn in Erinnerung hatte. Auch seine dunklen Augen leuchteten wieder. Er trug einen schwarzen Mantel. Dazu hatte er sich einen Schal umgebunden. „Taehyung was machst du denn hier?", fragte ich stockend. Meine Mutter warf uns währenddessen einen kurzen Blick zu und verschwand. Ähm, also ich wollte dir ein Weihnachtsgeschenk bringen.", erwiderte Taehyung sehr leise.
„Ein Weihnachtsgeschenk?" „Ja, warte kurz es kommt bestimmt gleich." Er pfiff, woraufhin Yeontan angerannt kam. Yeontan erkannte mich sofort und rannte voller Freude auf mich zu. „Yeontan ist das Geschenk?", fragte ich ihn ungläubig. „Ja, er hat das sozusagen selbst entschieden. Seitdem du weg bist, ist er nicht mehr der Alte. Er macht alle wahnsinnig. Jault in der Nacht und kratzt immer an deine Tür. Wegen ihm kann niemand mehr richtig schlafen. Eine Zeitlang hat er sogar das Fressen verweigert." „Ja, aber es ist doch dein Hund!", entgegnete ich. „Nein, jetzt nicht mehr."

Taehyung drehte sich um und wollte gehen, zögerte dann aber und drehte sich wieder zu mir. „Y/N, du musst wissen, wie sehr ich alles bereue. Ich habe nur Fehler gemacht. Am Anfang war ich so ein Arsch zu dir, weil ich dachte, dass du dich dadurch von mir fernhältst. Doch es hat nicht funktioniert. Du musst außerdem wissen, dass ich noch mit keinem anderen Mädchen am Strand, im Kino und am Fluss war. Ehrlich gesagt waren sie mir alle egal. Sie waren nur eine Ablenkung. Du hast nämlich vollkommen recht, ich bin einfach nur ein Sänger, der vielleicht gut aussieht und singen kann, mehr nicht. Ich kann dir nur sagen, wie sehr ich es gehasst habe, dieses Leben zu führen. Immer glücklich aussehen, nie etwas falsch machen. Deshalb habe ich auch Drogen genommen. Durch die Drogen musste ich nichts mehr fühlen.
Y/S ich hatte Angst um dich. Deshalb wollte ich am Anfang auch nicht, dass wir uns näherkommen. Ich hatte Angst, dass es irgendwie rauskommt. Ich weiß nicht, wie meine Fans reagieren, wenn sie erfahren, dass ich eine Freundin habe. Dass ich einen Menschen mehr liebe, als sie. Doch so ist es. Ich habe mich in dich verliebt und du musst mir glauben, ich wollte dich niemals verletzten! Das war alles ein großes Missverständnis. Ich hatte dieses Mädchen schon komplett vergessen. Sie bedeutete mir nichts. Genau als du reinkamst, hat sie versucht mich zu verführen. Das musst du mir glauben! Doch ich muss auch zugeben, dass ich anfangs erleichtert über diese Wendung war. Ich dachte, dass du ohne mich besser dran bist. Ich weiß, dass war ein riesiger Fehler und ich hasse mich dafür. „Y/S, bitte verzeih mir!"

Ich schaute ihn nur an. Auch Taehyung sah mich kurz an, drehte sich um und verließ den Garten. Einen Moment stand ich einfach nur da. Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte. Doch dann war mir klar: Ich liebte ihn noch immer.
Yeontan holte mich aus meinen Gedanken, denn er begann zu fiepen. Er sah mich aus seinen braunen Augen traurig an. „Du brauchst ihn und ich brauche ihn auch!", stellte ich fest.

Vielen Dank fürs Lesen :)

Bin ich wirklich verliebt? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt