Kapitel 8

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Es ruckelte und ich schreckte hoch. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich realisierte wo ich war. Ich war immer noch im Flugzeug, auf dem selben Platz wie vorhin, nur dass mir jemand eine Decke umgelegt hatte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir noch drei Stunden vor uns hatten. >Ah, Sie sind wach.<, Benedict setzte sich mir wieder gegenüber. >Ich habe Ihnen eine Decke gebracht, nicht dass sie uns auf dem Weg erfrieren.<, scherzte er und grinste mich an. >Danke.<, brachte ich nur hervor und fuhr mir durch die Haare. Die Stewardess bot mir in Sandwich an, welches ich dankbar annahm.
>Waren Sie schon mal. In New York?<, wollte Benedict wissen und sah mich neugierig an. >Ja einmal. Ich war mit Freunden dort. Charly und ich haben Hausverbot in zwei Clubs.<, erzählte ich und musste bei dem Gedanken an New Yorks Nächte leicht Lachen.
>Charly ist Ihr Freund oder Lebensgefährte?<, hakte mein Gegenüber nach. >Oh Gott nein! Charly ist die Abkürzung für Charlotte. Sie ist meine beste Freundin.<, erklärte ich. Benedict atmete laut aus, als wäre er erleichtert. >Sind Sie viel zusammen gereist?<, fragte er weiter. >Oh ja. Ich liebe reisen. Andere Kulturen kennenlernen, die Landschaften und die Leute.<, schwärmte ich. Benedict hörte mir zu. Er schaute mir so intensiv in die Augen, dass ich die aufkommende Röte in meinem Gesicht spüren konnte.

Ich hörte auf zu reden und sah aus dem Fenster. Wir flogen vor der Dunkelheit davon. Gegen halb 12 würde wir in New York landen und dann zum Hotel fahren. Aktuell jedoch befanden wir uns über dem Atlantik. >Steht morgen etwas auf dem Plan?<, wollte ich wissen und raffte mich auf, Benedict in die Augen zu sehen. Sie schimmerten grün und ich war von dem ständigen Farbwechsel seiner Augen mehr as fasziniert. >Morgen noch nicht. Kommen Sie erst mal in Ruhe an.<, erwiderte dieser lächelnd. >Die nächsten Wochen werden anstrengend genug.<, fügte er noch hinzu, als würde er sich überhaupt nicht freuen. Also beschloss ich das Thema zu wechseln und fragte Benedict nach seinen Hobbys. Er war ein Fan von Extremsport und berichtete mir von den diversen Ausflügen, die er schon unternommen hatte. Ich konnte bei seinen Erzählungen nur staunen.
>Was machen Sie in ihrer Freizeit?<, fragte er plötzlich. Einen Moment wusste ich nicht, was ich drauf antworten sollte. >Nun ja, früher habe ich Ballet getanzt, die große Karriere allerdings für das Schreiben aufgegeben.<, witzelte ich schließlich. Mit dem Ballet hatte ich aufgehört, als ich auf die Uni ging, obwohl ich es manchmal sehr vermisste. >Und jetzt fehlt mir die Zeit für irgendein Hobby. Manchmal quäle ich mich ins Fitnessstudio, aber das war's dann auch.<, ergänzte ich noch. >Sie müssen doch sicherlich nicht viel machen, um so fantastisch auszusehen.<, unterbrach Benedict mich. >Wer weiß.<, antwortete ich frech, doch sah dann doch schüchtern zur Seite. Gelegentlich bildete ich mir ein, dass mein Gegenüber mit mir flirtete, was natürlich absoluter Quatsch war, aber man wird ja noch träumen dürfen.

Die restliche Zeit des Fluges führten wir ein oberflächliches Gespräch. Ich erzählte ein wenig von meiner Familie und deren Wunsch, dass ich Jura studiert hätte. Benedict erzählte von seinem Abschluss an der Schauspielakademie und dass seine Eltern ebenfalls Schauspieler waren. Er konnte also gar nichts anderes werden, außer ein begnadeter Schauspieler.
Die Maschine setzte zum Landen an und ich war froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Wir stiegen alle nacheinander aus dem Flugzeug und Benedict reichte mir auf den letzten Stufen seine Hand. Ich nahm sie dankbar an und stand letztendlich mal wieder auf einem Flugplatz. Es war bereits dunkel und ein wenig kühl, weshalb ich mich beeilte in eines der bereits dastehenden Autos zu kriechen. Ich nahm auf der Rückbank platz und kramte mein Handy aus meiner Handtasche. Neben mir ging die Tür auf und Benedict setzte sich neben mich.
>Sie haben doch nichts dagegen wenn wir zusammen zum Hotel fahren?<, fragte er schelmisch. >Selbstverständlich nicht.<, gab ich leicht verwirrt zurück. Mein Mitfahrer schnallte sich zufrieden an. Ich sah unterdessen auf mein Handy und checkte die neusten Nachrichten. An Charly schrieb ich eine Nachricht, dass unser Flugzeug sicher gelandet ist und wir nun auf dem Weg zum Hotel sind. Die Fahrt würde nochmal eine Stunde dauern und ich hatte das Sitzen langsam satt.
Die Straßen New Yorks waren auch mitten in der Nacht noch überraschend voll und die Lichter zogen nur so an mir vorbei. New York wurde nicht umsonst ,Die Stadt die niemals schläft' genannt.
>Ich bevorzuge es nachts zu reisen. Das macht vieles wesentlich unkomplizierter.<, sagte Benedict neben mir und sah aus dem Fenster. >Das kann ich verstehen.<, erwiderte ich ehrlich. Irgendwie tat er mir leid. Ruhm und Erfolg hat halt auch seine Schattenseiten.
Nach ein bisschen mehr als einer Stunde kamen wir vor einem großen edlen Gebäude zum Stehen. Es war ohne Zweifel ein fünf Sterne Luxushotel. Mir wurde, we so oft in letzter Zeit, die Tür aufgehalten. Dann folgte ich Benedict, Sarah und Thomas ins Hotel. Sarah unterhielt sich keine Minute in der Rezeptionistin, dann kam sich auch schon wieder und reichte uns die Zimmerkarten. Währenddessen wurden unsere Koffer bereis nach oben befördert. Wie ein kleiner Hund trottete ich Benedict hinterher und wir nahmen den Fahrstuhl in den zwölften Stock. Hier oben befanden sich die besseren Suites des Hotels.
>Ich war so frei Ihnen die Suite neben meiner zu beschaffen.<, sagte Benedict, nahm mir meine Zimmerkarte aus der Hand und öffnete die Tür für mich. Ich trat ein und bewunderte die Größe und das Ambiente der Räume. Die Suite bestand aus einem Wohnzimmer mit Zugang zu einem kleinen Balkon, einem wunderschönen Badezimmer und einem Schlafzimmer mit Kingsize Bett. Hinter uns wurden die Koffer bereits in die entsprechenden Zimmer gebracht. >Brauchen Sie sonst noch etwas?<, wollte Benedict wissen und lehnte lässig in der Tür. >Nein. Ich bin rundum zufrieden. Danke der Nachfrage.<, entgegnete ich. >Gut.. dann sehen wir uns schätzungsweise morgen. Gute Nacht Sophia.<, verabschiedete Benedict sich und schloss die Tür hinter sich.

Ich wollte keine Zeit verlieren und begann direkt damit, meine Koffer auszupacken. Der Kleiderschrank bot mehr als ausreichend Platz und ich mochte Ordnung bei meinen Klamotten besonders gerne. Meine Kleider, die Charly so sorgfältig zusammengelegt hatte, hing ich als erstes auf. Anschließend meine Alltgs- und Arbeitskleidung. Zum Schluss meine Schuhe, Waschzeug und Make-up. Nach einer Stunde fiel ich geschlagen in mein übergroßes Bett und schaffte es gerade noch rechtzeitig meine Klamotten vom Körper zu streifen, bevor ich einschlief.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 06, 2021 ⏰

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