Teil 3 - London

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Ich war wach, doch realisierte nichts um mich herum und meine Augen wollte ich erstrecht noch nicht öffnen. Ich genoss die Ruhe und blieb einfach liegen,bis ich eine Bewegung an meiner linken Seite wahrnahm. Ich schlug meine Augen auf und schaute direkt nach links, wo ein halbnackter Noah lag. Langsam kamen meine Gedanken alle wieder zusammen und ich realisierte jetzt erst, was ich gestern getan, oder eher zugelassen hatte.
Er war noch nicht wach und ich überlegte genau wie ich diese Situation jetzt angehen sollte. Ich Entscheid mich unbemerkt aufzustehen und einfach duschen zu gehen, vielleicht wacht er in der Zeit auf und verschwindet.

Was denke ich eigentlich, mitlerweile bin ich in der Lage mich ihm zu stellen, ich habe mindestens 300 Optionen neben ihm, die ich kenne.

Auf dem Weg ins Badezimmer fiel mir auf das ich sein Tshirt trug. Es gefiel mir und er würde es ganz sicher nicht wieder sehen. Ich kam im Badezimmer an, dusche, zog mich an und machte mich frisch. Ich schminkte mich leicht, da ich heute wieder abreisen würde. Ich konnte nicht lange nach einem Mord bleiben.

Ich versteckte das Tshirt in meiner  Badezimmertasche und kam raus. Ich sah Noah auf dem Bett sitzen, der grade seine Socken anzog. Er trug kein Oberteil, hatte jedoch seine Hose irgendwo im Zimmer gefunden. "Morgen", begrüßte er mich.
Ich nickte ihm zur Antwort zu umd suchte mir meine Sachen zusammen. Ich packte alles ein und holte ebenfalls meine Sachen aus dem Badezimmer.
"Wohin geht's jetzt mit uns?", fragte er, doch man hörte die Ironie in dem Wort "uns". "Für mich geht es nach London", antwortete ich ruhig. Als ich mich im Spiegel betrachtete. Ein kurzer Blick auf die Uhr ließ mich kurz erschrocken aufschauen. "Was ist los Liebes?", wollte er wissen und kam langsam auf mich zu.
"Hab nur meinen Flug verpasst", versuchte ich ruhig zu antworten obwohl ich nun nicht wusste wie ich rechtzeitig nach London kommen wollte. "Ach, du fliegst nicht privat?"

"Nein, Lola ist nicht so reich. Nur reich genug für die erste Klasse", zwinkerte ich. Er schien kurz vergessen zu haben, mit welcher Identität ich hier war. Normalerweise waren all meine Identität reich, doch die meisten davon waren auch nicht mehr überall willkommen.
"Du kannst mit mir fliegen, zufällig muss ich auch nach London, habe dort heute Abend ein Geschäftsessen im Savoy Hotel",sprach er, wobei mir die Kinnlade hätte runterfallen können. Genau das hatte ich auch heute vor, doch ich ließ mir nichts anmerken. "Sobald wir danach getrennte Wege gehen, gerne", gab ich ihm ein gefaktes Lächeln.
Er schüttelte den Kopf, als sei er sich sicher, dass dies nicht passieren würde.

"Willst du dann über letzte Nacht reden Liebes?", grinste er. Ich schaute ihn erst an: "Noah, wie immer ist es wieder passiert und wieder war es ein Fehler, richtig?"
Sein Grinsen verschwand, doch kurz darauf setzte er ein Pokerface auf: "Ja, war es, wir fliegen in einer Stunde"
Er ging ins Badezimmer, kurz darauf hörte ich die Dusche angehen, woraufhin ich kurz meine Klamotten zusammen packte. Ich war schnell fertig und saß mich aufs Sofa. Auf das, worauf Noah hätte diese Nacht schlafen sollen.
Warum hatte er grade so reagiert? Es war doch nur einer unserer vielen Fehler.
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"Wollen Sie etwas trinken Miss?", fragte mich eine Flugbegleiterin in Noahs Flugzeug. Ich schüttelte meinen Kopf und sah zu Noah, der ebenfalls seinen Kopf schüttelte als sie ihn fragend ansah.
Es war etwas komisch zwischen uns, das würde es auch erstmal etwas bleiben, es war immer so. Plötzliches Aufeinandertreffen, Sex, nicht darüber sprechen, Funkstille und keinen Kontakt. Mich hatte es immer verletzt, doch das ist mitlerweile schon ein Jahr her, seit dem bin ich nicht mehr die selbe.
Ich wusste nicht was heute Abend auf uns zukommen würde aber ich hatte keine Lust auf irgendeine Art von Zusammenarbeit mit ihm. Grade wo wir wieder miteinander geschlafen hatten war es komisch zwischen uns und das war garantiert nicht gut für eine Zusammenarbeit.
"Hast du irgendwas?", schaute er mich fragend an. Ich schien ihn die ganze zeit beobachtet zu haben. "Nein", sprach ich etwas unsicher, was ich jedoch direkt wieder korriegte. "Nein", antworte ich ein weiteres Mal mit etwas mehr Stimme und schaute zum Fenster raus. Ich hatte nicht bemerkt wie er aufgestanden war und nun gegenüber von mir saß. Er hob meinen Kinn an, sodass ich ihn ansehen musste. "Du kannst es mir sagen Liebes", grinste er.

A kiss would be inappropriate now, but I want it so badWo Geschichten leben. Entdecke jetzt