𝑆𝑙𝑒𝑒𝑝𝑜𝑣𝑒𝑟

Sonne und Schweiß

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Den Weg legten sie, wie sollte es auch anders sein, auf ihren Skatebords zurück.
Kaum war die Luft rein und so gut wie keine Fußgänger mehr zu sehen, nahm Langa wortlos die Hand seines Freundes.
Rekis Herz machte einen weiteren Hüpfer, was ihn nicht davon abhielt, die eigenen Finger fest um die des Blauhaarigen zu schließen.
Reki grinsend, Langa mit einem stillen Lächeln auf dem Gesicht, fuhren sie einen Teil der Strecke händchenhaltend. Der Wind kühlte ihre erhitzte Haut, strich durch ihr Haar und kitzelte auf der Nase.
Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und langsam ließ auch Rekis Nervosität etwas nach. Mittlerweile kam er sich deshalb echt dumm vor. Tief die kühle Luft einatmend, drückte er die warme Hand seines Freundes noch etwas fester.
Solange es nur Langa war, konnte doch überhaupt nichts schiefgehen.

Selbstverständlich konnte es keine Fahrt auf dem Bord ohne Rennen geben.
Am höchsten Punkt der Strecke löste sich Reki mit einem provokanten Funkeln in den Augen von Langa, verlagerte das Gewicht etwas nach vorne und zog dann eiskalt an ihm vorbei.
Mehr Aufforderung brauchte der Blauhaarige nicht.
Im Nu ging Langa in den Kampfmodus und sauste gleich darauf im Affenzahn hinter Reki her.
Giftige Blicke und Verwünschungen wurden den Skatern entgegengeschleudert, als sie sich geschickt an anderen Passanten vorbeischlängelten, über Geländer rutschten und den einen oder anderen Sprung wagten.
Kümmerte sie das? Nope, nicht im Geringsten. Dafür hatten sie zu großen Spaß.

Bei Langa angekommen, glitzerten feine Schweißperlen auf der Haut der Skater. Zudem ordentlich außer Puste, sehnten sie sich jetzt umso mehr nach einer kleinen Abkühlung.
Für ein eiskaltes Glas Limo hätte Reki alles getan.
Doch als der Rotschopf nun auf der Schwelle der Hasegawas stand und ihm prompt der intensive Duft nach Langa aus dem Inneren der Wohnung schnurstracks in die Nase stieg, wurden ihm tatsächlich die Knie weich.
Unwillkürlich erschauderte der Skater. In seinem Bauch bildete sich ein warmer Knoten und er musste mehrmals trocken schlucken. Verbissen versuchte er zeitgleich das Wummern seines viel zu schnell schlagenden Herzens so gut es ging zu ignorieren.
„Ehhh, Reki? Kommst du?" Langa, der bereits aus seinen staubigen Schuhen geschlüpft war, wandte sich verwundert zu seiner Begleitung um. Fragend hob er die schmalen Brauen. „Was ist los? Stimmt was nicht?"
„Was?" Ertappt zuckte der Angesprochene zusammen. „Nein, nein! Alles super! Echt!", schüttelte er überstürzt den Schopf, blieb aber weiterhin stocksteif auf der Türschwelle stehen und machte keinerlei Anstalten einzutreten. Verlegen senkte er dann jedoch den Blick und fuhr sich durch das rote Haar. „Naja, irgendwie ... also ... irgendwie bin ich etwas ... nervös ...", gab er murmelnd zu.

„Nervös?", wiederholte Langa überrascht. „Wieso? Ist doch nicht das erste Mal, dass du hier bist?"
„Jaha, schon klar, aber ..." Ein frustrierter Laut entwich Rekis Lippen. Murrend kratzte er sich am Hinterkopf. „Das meine ich auch nicht ... wir ... wir sind eben noch nie ganz alleine gewesen, seit ... du weißt schon ..." Errötend stupste der Skater die Zeigefinger aneinander und wagte es nicht, Langa offen anzusehen.
„Ohh ... ohhhh", machte da dieser und schien nun langsam zu kapieren. Die Mundwinkel des Blauhaarigen zuckten, eilig biss er sich auf die Unterlippe. „Du ... du bist echt süß, weißt du das?"
„S-Süß!? Ich doch nicht!" Voller Empörung rutschte Rekis Blick aufwärts. Eingeschnappt blies er die rötlichen Wangen auf, was Langa zum Schmunzeln brachte.
„Wenn du wüsstest", meinte er kopfschüttelnd, die eisblauen Augen unverhohlen auf seinen Freund gerichtet.
Verlangen blitzte in ihnen auf. Ein Funken nur, doch der genügte vollkommen.
Ehe Reki dagegen protestieren konnte, griff Langa bereits nach seiner Hand und zog ihn zu sich in die kühle, dunkle Wohnung.
Die Tür fiel lautlos hinter ihnen ins Schloss und kaum war dies geschehen, spürte Reki auch schon die Lippen Langas, die ihn in einen tiefen Kuss zogen.

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