Ice Ice Baby

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Leider fiel die versprochene Belohnung schmaler aus, als gedacht.
Die kunterbunte und darüber hinaus riesige Auswahl an leckeren Eissorten ließ sie ihre kleinen sowie großen Blessuren recht schnell vergessen.
Kaum bei der nächsten Eisdiele angekommen, wurden Langas Augen groß wie Untertassen. Begeistert belagerte der Blauhaarige die Eistheke, drückte sich die Nase daran platt und kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Eis an einem warmen Tag war eben die beste Medizin.
Allerdings gab es die kühle Köstlichkeit dummerweise nicht für lau. Während sein Freund wieder zu einem kleinen Jungen mutierte, musste Reki angefressen feststellen, dass es um seine finanziellen Mittel recht dürftig aussah. Läppische hundert Yen waren alles, was er aus den Tiefen seiner Hosentasche bergen konnte.
„Ah, verdammt ..." Missmutig zog Reki eine Schnute. Warum war man als Teenager, trotz Job, eigentlich immer chronisch pleite? Gemeinheit. Verstohlen stupste er Langa an. „Ich bin so gut wie blank. Wie sieht's bei dir aus?"

Nach intensiver Suche warfen sie ihre gemeinsame Barschaft zusammen und konnten schließlich knapp zweihundert Yen ihr Eigen nennen.
Aufgeregt schob Langa die Münzen in Rekis Hand umher. „Reicht das?", wagte er zu fragen und warf dem anderen aus seinen blauen Augen einen hoffnungsvollen Blick zu.
Reki seufzte tief, nickte aber. „Ja, gerade so", meinte er, stieß aber frustriert die Luft aus. „Oh man, wie peinlich. Da fasle ich was von Belohnung und dann das. Sorry ..."
Verlegen fuhr er sich durch das rote Haar.
„Mhm?" Überrascht blinzelte Langa, dann musste er amüsiert grinsen. „Reki, du ... bist echt blöd ", schoss es ohne große Scheu aus ihm heraus.
„Hah?!" Überrumpelt färbten sich die Wangen des Schülers feuerrot. Murrend schob er die Unterlippe vor. „Na danke, das weiß ich selbst", schmollte Reki.
„So meine ich das doch nicht." Nachsichtig schenkte ihm Langa ein sanftes Lächeln. „Mach dir nicht so viele Gedanken, okay? Eis ist toll, aber Zeit mit dir noch besser. Außerdem ..." Jetzt grinste Langa wieder. „... haben wir das Geld doch zusammen? Wenn wir wollen, kriegen wir alles hin!"
„J-ja ..." Reki nickte nur. Plötzlich schlug sein Herz viel schneller. In seinem Bauch breitete sich eine angenehme Wärme aus, die noch an Intensität zunahm, als sie einander in die Augen sahen.

Das Geld reichte am Ende zwar nur für eine einzige Eistüte, aber dafür war die Kugel riesig. Auf dem nahegelegenen Spielplatz fanden sie ein schattiges Plätzchen unter einem der Klettergerüste.
Dort genossen sie ihre Ausbeute.
„Mhm, lecker ...", schwärten sie synchron, indem sie zusammen an dem Eis leckten. Die Leckerei war herrlich kühl und zerging auf der Zunge.
Schnell entfachte ein kleiner Kampf um die begehrte Eiswaffel.
„Hey, lass mir was übrig", schmollte Reki verspielt, wobei er die Hand mit der Waffel zurückzog, um selbst zu schlecken.
„So viel hab ich noch gar nicht!", maulte Langa sogleich. Lachend umfasste er Rekis Handgelenk und bugsierte das Eis flink zu sich heran.
Reki erschauderte.
Die Berührung sorgte für einen prickelnden Schauer. Langas Finger langen ungemein sanft und warm an seiner Haut. Reki schluckte, spürte, wie die Stellen, die Langa berührte zu glühen begannen.
Unwillkürlich biss er sich von innen auf die Wange, stockte jedoch, als seine Augen nach oben rutschten und sein Blick ungewollt an Langas Mund, Lippen und Zunge kleben blieb.

Eifrig schleckte sein Freund das Eis, nahm es mit der Zungenspitze auf und leckte sich daraufhin beinahe lasziv über die Mundwinkel und Lippen.
Reki sah, wie Langas Kehlkopf beim Schlucken hüpfte.
Er würde ihn jetzt wirklich gerne küssen. Ob der Kuss nach Eis schmecken würde?
„Reki? Es tropft ..."
„Mhm? Wie ...?"
„Das Eis, es schmilzt. Deine Finger."
Vorsichtig hob Langa Rekis Arm. Gefangen in seinen Betrachtungen hatte der das Eis komplett vergessen. Mittlerweile war ein Teil geschmolzen und lief ihm über die Fingerknöchel.
Entsetzt quietschte Reki auf. „Oh, neee! Das schöne ... L-langa!?"
Die Augen des Rothaarigen weiteten sich, als Langa ihm ohne zu zögern das geschmolzene Eis von den Fingern leckte.
Gänsehaut rauschte über Rekis Nacken.
In dicken, klebrigen Tropfen perlte das Eis auf den Boden.

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𝑆𝑙𝑒𝑒𝑝𝑜𝑣𝑒𝑟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt