Kapitel 31

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Tatsächlich hatten sich die Jungs noch beherrschen können und so gingen Lia und ich nun in Lias Zimmer, nachdem wir gegessen und die Küche aufgeräumt hatten. Lia holte ihre Kiste, in der sie ihre Barbiepuppen verstaut hatte und drückte mir eine Barbie in die Hand: „Hier, das ist deine Barbie."

Lia und ich spielten eine Weile. Sie war die hübsche Prinzessin und ich war ihre beste Freundin, die aber nicht in ihr Schloss durfte, da sie nur ein einfaches Mädchen war und die Eltern der Prinzessin ihr den Umgang mit dem Mädchen verboten haben.

„Jetzt, habe ich keine Lust mehr", sagte meine kleine Schwester nach einiger Zeit.

„Was willst du denn stattdessen machen?"

„Können wir nicht Taylor ärgern?", fragte Lia.

Da ich diese Idee auch gut fand, stimmte ich zu und überlegte, was wir machen könnten. Taylor und Josh waren, wie fast immer, im Wohnzimmer am Zocken. Das, was Taylor im Moment am meisten stören würde, wäre wahrscheinlich, wenn er beim Zocken unterbrochen werden würde.

Leise schlichen Lia und ich uns also in den Keller zum Stromkasten und schalteten den Strom ab.

„Komm Lia, wir verstecken uns hinter der Kiste. Taylor wird bestimmt gleich kommen, um den Strom wieder einzuschalten", flüsterte ich.

Ich spürte, wie mein Bauch anfing zu kribbeln, als wir uns hinter die Kiste hockten und darauf warteten, dass Taylor kommen würde.

Kurz darauf kam Taylor auch und schaltete den Strom wieder ein. Lia und ich warteten noch fünf Minuten, bis wir erneut den Strom ausschalteten und uns wieder hinter der Kiste versteckten. Lia kicherte leise und ich hoffte, dass Taylor es nicht hören würde. Wieder hörte ich wie jemand die Treppe runter lief und genervt seufzte.

Nachdem unser Bruder wieder gegangen war, liefen Lia und ich zum dritten Mal zum Stromkasten und schalteten den Strom aus.

Wieder hörte man Schritte nach unten kommen. Doch Taylor ging dieses Mal nicht wieder nach oben, sondern durchsuchte den Raum.

„Wusste ich doch, dass ihr dahintersteckt", sagte er, nachdem er unser Versteck gefunden hatte.

„Uns war langweilig", erklärte ich mit einem Lächeln, während Lia noch immer aufgeregt auf und ab sprang.

„Ach, und wenn euch langweilig ist habt ihr nichts Besseres zu tun als mich und Josh beim Zocken zu stören?"

Ich wollte gerade etwas darauf erwidern, als Lia schon anfing zu sprechen: „Tay, können wir nicht etwas zusammen spielen oder einen Film schauen?" Da Taylor genauso wenig wie ich, ihr etwas ausschlagen kann, stimmte er zu, dass wir einen Film schauen können.

Gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer, wo auch Josh war.

„Lia und Rose fanden es offensichtlich lustig, den Strom unnötigerweise auszustellen.", erklärte Taylor Josh mit gelangweilter Stimme, worauf Josh nur schmunzelte.

„Welchen Film schauen wir denn jetzt?", rief Lia und sprang schon auf das Sofa, wo auch Josh bereits saß.

Fragend schaute Josh uns an, da er ja noch gar nichts von unserem neuen Plan wusste.

„Tut mir leid Josh. Ich habe Lia eben versprochen, dass wir mit ihr einen Film schauen. Ich hoffe das ist in Ordnung für dich.", erklärte Taylor.

„Klar, kein Problem, solange wir nicht Barbie schauen müssen."

„Was? Ich hatte mich schon auf ein Barbie-Marathon gefreut, aber der muss anscheinend dann ja wohl ausfallen.", schmollte ich.

Taylor kam zu mir und nahm mich in den Arm: „Ach, du armes Baby. Wir wollen zwar alle nicht, dass du traurig bist, aber auf deinen Barbie-Marathon musst du trotzdem verzichten."

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