Familientreffen

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Die Sonne ging auf und beleuchtete die Wolkenstadt Olympa. Es ist die größte Stadt im Himmel und eine der berühmtesten. Es war auch der Ort des Götteranführers Aegis.
Er ging hinauf in das Zimmer seiner Tochter.
"Cassindra, wach auf. Heute ist ein besonderer Tag.", sagte er und weckte sie sanft auf. Langsam öffnete das junge Mädchen die Augen und rieb sie.
"Guten Morgen, Vater.", sagte sie.
"Ich denke, ich muss alles Gute zum Geburtstag sagen, oder?". Sie kicherte leicht und umarmte ihn. "Danke.".
Aegis löste sich von ihr und stand auf.
"Ich wecke deine Schwester. Zieh dich an und geh schon runter.". Und damit verließ er das Zimmer. Cassindra stand von ihrem Bett auf und nahm ihr Outfit.
"Wow. Bin ich schon tausend Jahre alt? Die Zeit vergeht manchmal so schnell.". Unten wartete sie auf ihren Vater und ihre Schwester. Und nach einigen Minuten kamen sie herunter.
"Heyy Arina.", sagte sie mit einem Lächeln. Aber alles, was das ältere Mädchen von sich gab war ein Seufzer.
"Alles Gute zum Geburtstag, denke ich.".
"Cassindra, zu deinem besonderen Geburtstag habe ich ein spezielles Essen für dich zubereitet.".
"Auch ein eigenes Haus für sie?“, fragte die große Schwester.
"Arina.", sagte Aegis, aber das Mädchen sah einfach weg.
"Nun, setzt euch beide. Lasst uns anfangen zu essen.".

Eine Stunde war vergangen. Cassindra und ihr Vater unterhielten sich viel. Nur Arina schien sich zu langweilen. Sie hatte nur wenig geredet. Doch plötzlich klingelte die Glocke.
"Arina, kannst du bitte die Tür öffnen?".
"Oh, nicht nötig, Vater. Ich mach das.", sagte Cassindra und ging zur Tür. Aber als das Mädchen es öffnete, war sie überrascht. Sie schrie vor Glück.
"Meine Güte, sie ist nicht nur älter geworden, sondern auch lauter.", sagte Arina genervt. Das junge Mädchen kam wieder in den Saal zurück:
"Hey, hey. Ihr werdet nicht glauben wer hier ist.", sagte sie aufgeregt.
"Wen interessiert das?".
"Arina, bitte. Also, wer ist gekommen?". Eine vierte Person betrat den Raum. Doch Arina und ihr Vater waren sofort schockiert, wen sie sahen. Ein fast zwei Meter großes Wesen. Es trug ein schwarzes Gewand, welcher ihren ganzen Körper verhüllte. Das Gesicht war zudem vollständig von einem Schleier bedeckt. Das einzige, was nicht bedeckt war, war ein dünner Hals, sowie Finger aus Knochen. Außerdem stand und ging sie gekrümmt. Cassindras Flügel flatterten vor Freude.
"Es ist Mama. Ich wusste nicht, dass sie kommen würde.".
"I-Ich auch nicht.", sagte Aegis überrascht.
"Ohh, wie konnte ich nur einen der wichtigsten Tage meiner Kleinen verpassen?", sagte sie und tätschelte Cassindras Kopf mit ihrer Knochenhand.
"Ehemann.".
"Hallo, Liebling.", sagte er ein wenig unbeholfen. Darauf sah sie zur große Schwester.
"Und dir auch einen guten Tag, Arina.".
"W-was machst du hier, Navoto?". "Mir wäre es lieber, wenn du mich endlich als deine Stiefmutter bezeichnen würdest, meine Liebe.". "Vergiss es. Niemals. Und schon gar nicht eine Todesgöttin.".

Navoto wandte sich wieder ihrer Tochter zu, die immer noch lächelte. "Natürlich wollte ich sehen, wie mein Kind gewachsen ist.". Die verschleierte Frau musterte Cassindra. Mit ihren Knochenhänden begutachtete Navoto sie.
"Du bist so groß. Gesund. Ohhh und so starke und schöne Flügel.".
Navoto streichelte die Flügel ihrer Tochter. Das junge Mädchen musste kichern.
"Mama, das kitzelt.". Cassindras Flügel waren etwas besonderes. Da ihr Vater ein Engel und ihre Mutter zur Art der Todesgötter gehörte, sah sie anders aus. Ihre rechte Seite besitzt einen weißen Engelsflügel und ein blaues Auge, während ihre linke Seite einen schwarzen Flügel und ein graues Auge hatte.
"Ich habe ein kleines Geschenk für dich, meine Liebe. Leider ist es nur ein kleines Geschenk.". Der Todesgott gab Cassindra ein kleines Bonbon.
"Ein Lutscher.", sagte sie aufgeregt und nahm ihn.
"Danke Mama.". Navoto tätschelte sie noch einmal.
"Du bist also zu ihr gekommen, um ihr... das zu geben? Ist das dein Ernst?".
"Ari-!" Aegis wurde unterbrochen, als Navoto plötzlich auf das Mädchen zuging. Arina trat ein paar Schritte zurück, bevor sie zu Boden fiel und zu ihr aufsah. Die Todesgöttin streckte ihre großen, schwarzen Flügel aus.
"Du bist recht harsch weißt du das? Sie ist meine Tochter, also bin ich hierher gekommen, um sie zu sehen. Es ist schwer, Zeit selbst für sie zu finden.".
"Ich hätte nichts dagegen, wenn du nie wieder zurückkommen würdest, Todesgott.". Navotos Kopf nähert sich dem von Arina.
"Ich weiß. Und ich akzeptiere deine Meinung. Aber sei vorsichtig, Liebes. Manche Leute können... drastisch auf sowas reagieren.".
Die verschleierte Frau entfernte sich wieder. Sie sah nicht einmal, wie Arina vor Angst zitterte.

"Meine liebste Tochter, es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber ich muss jetzt zurück.".
"O-Ohh, jetzt schon? Aber so lange warst du nicht hier.", sagte Cassindra traurig.
"Ich weiß. Aber du weißt, dass ich nicht so lange weg sein kann. Ich regiere immer noch die Unterwelt. Also muss ich mich um die Seelen der Toten kümmern. Keine Sorge, ich werde versuchen, dich so schnell wie möglich wieder zu besuchen .", sagte Navoto und tätschelte sie ein letztes Mal.
"Pass auf unsere Tochter auf, Ehemann.". Dann verschwand sie in schwarzem Rauch.
"Endlich ist sie weg.", sagte Arina und stand auf.
"Wo gehst du hin?", fragte Aegis. "Nach Draußen. Ich bin fertig. Ich habe keinen Grund mehr hier zu bleiben. Ich gehe und treffe mich mit meinen Freunden.". Der Mann seufzte nur.
"Alles in Ordnung, Vater. Ich werde auch einige Zeit alleine verbringen. Ich denke, ich werde einen Spaziergang machen.".
"Okay, Cassindra. Bis später.".

Nachmittag
Cassindra ging durch den Park. Sie war immer noch erfreut darüber, dass ihre Mutter sie wirklich besucht hatte. Bald hörte sie eine bekannte Stimme. Das Mädchen ging hinter einen Busch und sah ihre Schwester mit ihren Freundinnen. "Leute, ihr glaubt nicht, wer heute bei mir zu Hause war. Die Mutter dieses Mischlings.". Eines der Mädchen, ein Schlangenmädchen, lachte.
"Sssso, alsssso hattest du einen bereitssss interessssanten Morgen? Die Todessssgöttin Navoto.".
"Sehr lustig, Melusina. Du weißt, was ich von ihnen halte.". Ein anderes Mädchen ging hinter Arina und massierte ihre Flügel.
"Oh Prinzessin. Warum bist du nicht einfach gegangen, als dein Vater dich geweckt hat? Du weißt, dass du immer zu uns kommen kannst.".
"Ich habe es für meinen Vater getan. Er hat mich angebettelt.". Plötzlich, bevor Arina weitermachen konnte, schlich sich Melusina davon und schlang ihren Schwanz um Cassindra.
"Hey hey, sssschaut was ich gefunden habe.", sagte sie kichernd. "Ohh nein. Störst du mich auch in meiner Freizeit?". Das Schlangenmädchen entfernte sich und ging zu den anderen.
"Ich bin gerade herumgelaufen, u-u-und dann hörte ich dich reden, und-".
"Ok, stop stop stop. Willst du wirklich einen Rat von mir? Du bist jetzt tausend Jahre alt, oder? Das heißt du kannst wählen, welche Art von Göttin du sein möchtest. Melusina ist trickreich und hat sich entschieden eine Schlangengöttin zu sein.
Siyana liebt es zu verführen, also entschied sie sich, eine Göttin der Verführung zu sein, der hier auch Succubus genannt wird.
Ich bin die Nachfahrein des Herrschers, was bedeutet, dass ich beschlossen habe eines Tages Königin zu werden. Wie wäre es, wenn du einfach in die Unterwelt gehst und dort für immer bleibst." Cassindra blieb stumm.
"Jetzt, wo wir darüber gesprochen haben, geh.".
"J-Ja, Arina.", sagte sie traurig und ging weg.

Das Mädchen seufzte, als Cassindra weg war.
"Meine Güte, so nervig.".
"Wirst du nicht Ärger bekommen, wenn du wieder zu Hause bist?“, fragte Siyana.
"Cassindra wird es meinem Vater nicht erzählen.".
"Ssssiyana, ssssollen wir essss ihr ssssagen?“, fragte Melusina, während sie versuchte, ihr Kichern zu verbergen.
"Sagen? Was sagen? Was meint ihr beide?", fragte Arina verwirrt. Siyana streckte dem Mädchen die Hand entgegen.
"Komm, Prinzessin. Wir müssen über etwas reden.".

Nach einer Weile kehrte Cassindra nach Hause zurück und ging nach oben in ihr Zimmer.
"(Ich wünschte, sie wäre nicht so gemein zu mir. Ich liebe meine Schwester, aber was soll ich den noch tun, dass sie diese Zuneigung erwidert? Ich bin mir sicher, dass sie mich tief ihr als ihre kleine Schwester sieht.)". Das Mädchen holte tief Luft und sah auf ihren Tisch. Das Mädchen lächelte, als sie die Süßigkeiten sah, die ihre Mutter ihr gab.
"Wenigstens zeigen mein Vater und Mama mir ihre Liebe.", sagte Cassindra und begann den Lolli zu essen.

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