Ein Schleier fällt

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Der Ehrengardist erreichte ein verlassenes Dorf. Die Gebäude dort waren entweder niedergebrannt oder zerstört.
"Die Natur muss zu diesen Menschen hart sein. Schade. Für sie, nicht für mich.". Therer rammte seinen Speer in den Boden und die Spitze begann zu glühen. Der Dämon murmelte einige Worte in seiner Sprache. Plötzlich erhoben sich nach und nach Skelette aus dem Boden. "Ohh es ist wunderschön.", sagte Inkara.
"Meine Königin? Wie lange seid Ihr schon hier?".
"Ich bin gerade erst angekommen. Um zu sehen, was du gemacht hast. Und es gefällt mir.".
"Ich bin noch lange nicht fertig. Wenn ich einen idealen Platz gefunden habe, wird sich Eure Armee im Handumdrehen vergrößern.".
"Hmm... Ich habe gehört, dass Menschen Orte haben, die sie Friedhöfe nennen. Vielleicht ist dies der perfekte Platz.". Therer nickte. "Ich verstehe. Dann werde ich zu einem dieser Friedhöfe reisen.".
"Während du das tust, kümmere ich mich um Cassindra.".
"Herrin, darf ich Euch etwas fragen? Als Ihr "Beide" sagtet, meintet Ihr nicht die Menschenwelt, oder?".
"Nicht wirklich. Ich habe vor, alle vier Welten zu erobern und zu regieren.
Den Nether,
die Unterwelt,
die Erde
und den Himmel.
Da wir jedoch nicht von den Menschen getötet werden können, brauchen wir keine Armee. Wir drei und unser Hof reichen aus, um diese Welt zu erobern. Nur Cassindra steht uns im Weg.".
"Ich verstehe. Dann werde ich meine Arbeit fortsetzen.".

Melusina und Siyana saßen in ihrem Versteck.
"Wassss isssst lossss? Sssseit wir den Bessssuch von diesssser Dämonin hatten, sssscheinsssst du sssso... abwessssend zu ssssein.".
"Ich hasse Dämonen einfach! Ich hasse sie so sehr!". Das Schlangenmädchen war überrascht, ihre Freundin so zu sehen. Nie zuvor war Siyana so aufgebracht.
"Wir alle hassssen ssssie. Aber- .".
"Du kann das nicht verstehen! Ich hasse sie! Ich hasse mich!". Melusina sah ihre Freundin verwirrt an. Nicht, weil sie so wütend war, sondern wegen dem, was sie sagte. "Ich... ich gehe vor die Tür.". "Ssssiyana... .". Aber das Mädchen war schon aus dem Zimmer gegangen. Sie ging in eine Gasse und trat gegen ein paar Dinge.
"Weißt du, so funktioniert verstecken nicht.". Überrascht blickte Siyana auf und sah Anastya die kopfüber runterhing. Sie sprang herunter und landete vor Siyana.
"Was willst du? Warst du nicht erfolgreich?".
"Nee. Dieses Mädchen ist überraschend stark. Sogar meine Königin ist fasziniert.".
"Sie... was? Ihre Macht ist nicht weg? Aber wie kann sie- ?" Plötzlich wusste Siyana die Antwort.
"Nun, du hast es nicht geschafft, sie zu töten. Zweimal.".
"Was? Du kleine- !". Plötzlich drückte Anastya das Mädchen gegen die Wand: "JEDOCH bekommst du noch eine Chance. Hilf Inkara und mir sie zu töten. Ich bin sicher, sie wird dich sogar großzügig belohnen.". Siyanas Wut stand ihr ins Gesicht geschrieben. Aber am Ende stimmte sie zu, ihnen zu helfen.
"Großartig. Jetzt halt still. Ich werde ein Bissen nehmen.". Aber bevor Anastya sie beißen konnte, stieß Siyana die Dämonin von sich weg.
"Vergiss es! Halt deinen Mund von mir fern!". Die Vampirin kicherte nur und signalisierte Siyana, dass sie ihr folgen sollte.

Cassindra wachte auf und verließ ihr Zimmer.
"Autsch. Mein Kopf tut weh.". Als sie das Wohnzimmer betrat, sah das Mädchen Nico auf der Couch. Er sah traurig aus.
"Hey Nico. Was ist los?", fragte sie verwirrt.
"Hm? Oh hey Cassindra.". Das Mädchen setzte sich neben ihn.
"Hast du... geweint?".
"Es ist nur... Louise ist heute nicht rausgekommen. Und jedes Mal, wenn ich versuchte, mit ihr zu reden... hat sie mich angeschrien. Sagte, ich solle weggehen.". Er seufzte verzweifelt.
"Ich weiß nicht, was ich tun soll.".
"Lass mich mit ihr reden. Vielleicht hört sie mir zu.".
"Ja, auf eine Göttin würde sie wahrscheinlich hören.", sagte er mit einem Lächeln. Das Mädchen tätschelte Nicos Kopf und stand auf, um zu Louises Zimmer zu gehen. Sie klopfte an die Tür.
"Ich sagte, geh weg, Nico!".
"Ich bin's. Cassindra.".
"Ca-ssindra?".
"Kann ich bitte reinkommen?".
"...Nein. Bitte. Ich bin nicht mehr das Mädchen, das du kennst.". Die Göttin seufzte und überlegte, was sie tun könnte.
"Louise, ich komme jetzt rein.".
"Was? Nein! Ich sagte- !". Aber Cassindra hörte nicht auf sie und öffnete die Tür. Das Zimmer war dunkel, doch konnte sie sehen, wie Louise auf ihrem Bett saß. Sie sah Cassindra überrascht an. Auch sah die Göttin sah sofort, warum sich das junge Mädchen versteckte, weshalb sie sofort wieder die Tür schloss.
"Ich bin ein Monster, oder? Ein... eine Abscheulichkeit.".
"Also hat dich dieses Mädchen gestern nicht nur gebissen, sondern dich auch... in einen Dämon verwandelt.".
Louise war verändert. Ihre Augen waren die der Dämonen. Ihre Ohren waren spitz und ein paar Dämonenmale waren auf ihrem Gesicht. Außerdem besaß sie einen langen scharfen Zahn.
"Ja. Sie hat mich in einen von ihnen verwandelt. Du... musst mich jetzt hassen, oder?".
"Huh? Warum sollte ich dich hassen? Warum sollte dein Bruder dich hassen?".
"Weil ich jetzt ein Dämon bin. Ein Monster!".
"Louise." Cassindra ging zu dem jungen Mädchen und setzte sich neben sie. Einer ihrer Flügel umarmte die kleine Schwester.
"Du bist kein Monster. Nur weil du wie ein Dämon aussiehst, macht dich das nicht zu einem. Im Inneren bist du immer noch Louise. Vergiss das nicht ok?". Louise schniefte, vergrub ihr Gesicht an Cassindras Schulter und umarmte sie.
"Denkst du, Nico denkt das gleiche?". "Nein, das glaube ich nicht. Ich weiß, er denkt wie ich. Du bist seine kleine Schwester.". Louise nickte und hob den Kopf.
"Ich... werde zu ihm gehen. Ich möchte mich entschuldigen.", sagte das Mädchen und verließ ihr Zimmer. Sie rannte zu ihrem Bruder und umarmte ihn fest.
"Es tut mir leid. Es tut mir so unglaublich leid.".
"Schon gut, Louise.", sagte Nico und musterte seine kleine Schwester. "Ich sehe seltsam aus, nicht wahr?".
"Nein. Wenn ich dich ansehe, sehe ich nur eine wundervolle Schwester. Die beste auf dieser Welt.". Louise umarmte ihn und begann zu weinen. Cassindra musste lächeln, als sie die Geschwister sah.
"(Vielleicht kann ich eines Tages auch Frieden mit Arina haben.)".

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