Unheilige Verbündete

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Arina kontaktiert Siyana vom Thron aus. Eine flüssige Masse formte das Abbild ihrer Freundin.
"Und wie ist es bisher? Habt ihr sie schon gefunden?".
"Wir hatten ein kleines Problem, meine Königin.".
"Wie schwer kann es sein, eine Sterbliche zu töten?".
"Darum geht es nicht. Wir hatten sie fast. Aber dann wurde sie gerettet. Von ihrer Mutter.".
"Navoto.", zischte Arina wütend.
"Wir brauchen mehr Zeit, um die Arbeit zu erledigen. Bis dahin bleiben wir hier.". Die Königin dachte einen Moment nach.
"Okay, ich lasse euch beiden tun, was ihr wollt. Ich werde jedoch nach Verstärkung für euch suchen. Wenn Navoto diesen kleinen Niemand wirklich beschützen will, braucht ihr Verbündete.".
"Ich weiß das zu schätzen, meine Königin. Wir sehen uns.". Darauf wurde die Verbindung getrennt. Wütend warf sie ihren Kelch die Treppe hinunter.
"Dies war das zweite Mal, dass sie entkommen konnte! Das reicht!". Sie seufzte.
"Es gibt nur eine Person, die es mit dieser Todesgöttin aufnehmen kann. Auch wenn ich das nicht möchte. Aber ich habe keine andere Wahl. Ich muss zum Gefängnis."

"Mein liebes Kind. Was haben sie dir angetan? Von deiner eigenen Schwester ausgetrickst.", sagte Navoto traurig.
"Warum ist sie so gemein, Mama? Warum hasst mich Arina so sehr?". "Weil sie meine Art hasst. Vor deiner Geburt führten Engel und Todesgötter Krieg gegeneinander. Jahrhundertelang. Als der vorherige Anführer der Todesgötter getötet wurde, endete der Krieg. Aegis, dein Vater, bestrafte uns jedoch nicht. Er wollte Frieden mit uns, sogar ein zusammenleben. Eines Tages trafen wir uns in der Unterwelt. Und wir waren uns einig, dass wir allen zeigen wollten, dass unsere Arten tatsächlich koexistieren kann.". Cassindra hörte aufmerksam die Geschichte ihrer Mutter zu. Das hatte sie nie zuvor gewusst.
"Aber es erklärt nicht, warum meine Schwester dich so hasst.".
"Engel können uns töten und umgekehrt. Und der vorherige Anführer hat die Frau deines Vaters getötet. Arinas Mutter. Deshalb hasst sie meine Art so sehr. Ich kann ihr keine Vorwürfe machen. Aber ich wünschte, sie könnte über ihren Schatten springen und versuchen, mir zu vertrauen.". Cassindra nickte zustimmend.
"Allerdings. Es gibt noch etwas zu besprechen. Du musst lernen, dich zu schützen. Du weißt, dass ich nicht hier bleiben kann, so sehr ich das gerne würde.".
"Aber wie, Mama? Meine Kräfte sind weg. Und selbst mit Nico und Louise Hilfe kann ich nicht gegen unsterbliche Engel kämpfen.".
"In einer Hinsicht liegst du falsch. Deine Macht ist nicht ganz weg. Die Verbannung war gegen dein Engelwesen. Aber du bist zur Hälfte eine Todesgöttin. Und diese Seite kann sie nicht von dir nehmen. Du magst jetzt sterblich sein, ja. Aber du hast immer noch einen Teil deiner Macht.". Das Mädchen sah ihre Mutter verwirrt an, dann ihren schwarzen Flügel. Und als sie versuchte, sich zu konzentrieren, spürte sie tatsächlich eine Spur ihrer Kraft.
"Du fühlst es, nicht wahr?".
"Ja, ich... kann es fühlen. Danke, Mama. Das sollte mir helfen, uns drei zu beschützen.".
"Ich werde sehen, ob ich irgendetwas tun kann, um dich zurück nach Olympa zu bringen. Hab bis dahin Geduld. Ich muss jetzt gehen. Ich hab dich lieb, Tochter.", sagte Navoto und tätschelte den Kopf ihrer Tochter. Cassindra lächelte und ihre Flügel begannen zu schwingen. Und dann verschwand der Todesgott wieder in schwarzen Flammen.
"Du... hast eine interessante Familie, Cassindra.", sagte Nico, der immer noch geschockt war von dem, was er sah.
"Ab jetzt werde ich alles tun, um euch zwei zu beschützen. Das schulde ich euch.". Der Junge musste kichern und nickte.
"Okay. Ich danke dir.".

Arina ging tief in den Kerker des Gefängnisses von Olympa. Es war der einzige Ort, an dem sogenannte "gefallene Engel" aufbewahrt wurden. Engel, die zu machthungrig wurden. Es war zudem der einzige Ort der besser bewacht wurde, als der Palast des Herrschergottes. Nach endlosen Treppen erreichte sie eine Tür, die von fünf Elite-Engeln bewacht wurde.
"Meine Königin? Was machst Ihr hier unten?", fragte der Anführer
"Ich möchte die Zelle betreten. Ich möchte mit ihr sprechen.".
"Ich will Eure Entscheidung nicht in Frage stellen, meine Königin. Aber warum wollt Ihr das? Sie ist die größte Bedrohung, die die Welt je hat. Verdammt dazu, für immer hier eingesperrt zu sein.".
"Ich weiß. Und ich würde nicht hierher kommen, wenn es eine andere Möglichkeit gäbe. Aber es sind schwere Zeiten. Lasst mich passieren. Das ist ein Befehl.". Einen Moment lang schwieg der Anführer. Aber dann wandte er sich der schweren Eisentür zu und schloss sie auf.
"Ich hoffe, Ihr wisst, was Ihr tust, Arina.", sagte er und öffnete die Tür. "Ich möchte mit ihr allein sein.". "Das ist ok. Aber wir bleiben hier draußen.". Das Mädchen nickte zustimmend und betrat die Zelle.

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