home sweet home

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Die Luft war immernoch feucht vom letzten Regen, die nassen Blätter klebten unter meinen Schuhen und meine Jacke lag schwer über meinen Schultern.
Meine Haare, die von Natur aus schon lockig waren, kräuselten sich schon fast übertrieben hinter meinen Ohren und klebten unangenehm in meinem Nacken.
Die Einkaufstasche stellte ich neben mich auf den Boden und fischte mit klammen Händen meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche, ehe ich die Haustür aufschloss.

Die Tür war in einem schönen grün gestrichen, sie blätterte hier und dort schon etwas ab und gab das braun frei, welches darunter lag.
Die Tür öffnete sich mit einem leisen quietschen und einem unangenehmen schleifen über den Fußboden im inneren.
Ich machte mir eine kleine Notiz in meinem Kopf, sie zu ölen, sobald das Wetter wieder besser geworden ist.
Ich mochte Sommerregen, doch er war gift für jede Arbeit am und um das Haus herum.
Die Gewitter, und starken stürme, die mit dem warmen Wetter einher gingen, machten mir jedes mal zu schaffen.
Es dauerte keine 10 Sekunden, da hörte ich das mir so bekannte tappsen meines Hundes auf mich zukommen und sofort änderte sich mein genervter Gesichtsausdruck in ein Lächeln.
"Na du." Begrüßte ich ihn fröhlich und streichelte ihm über den Kopf.
Er sprang etwas um mich herum, ehe er sich wieder aus dem Staub machte und seinen Platz unter der Treppe einnahm.

Ich streifte mir meine Schuhe von den Füßen und stellte sie auf die Fußmatte, meine Socken waren ebenfalls nass und ich verzog das Gesicht zu einer angeekelten Grimasse.
Ich schälte mich aus meiner Jacke und hing sie so über die Garderobe, dass sie trocknen konnte.
Ich machte mir eine weitere Notiz, später ein Handtuch auf den Boden zu legen, damit das regenwasser, welches von meiner Jacke tropfte, nicht meinen holzboden versaute.
Ich fuhr mir durch die Haare und band sie zu einem dutt zusammen, damit sie mir nicht weiter warm und feucht im Nacken klebten, und zog mir den Rest meiner Kleidung aus, bis auf die unterhose, ehe ich alles in die Waschmaschine schmiss und diese zum laufen brachte.

Meine Füße machten ein Geräusch, bei jedem Schritt, sie klebten am Boden und jeder Schritt hallte durch mein Wohnzimmer.

Eigentlich hatte ich gar kein Wohnzimmer, alles war irgendwie miteinander verbunden.
Links von der Tür stand ein großer Esstisch, viel zu groß für mich allein, doch darüber dachte ich gar nicht oft nach, dahinter erstreckte sich bereits mein wohnbereich, die Couch war in einer U Form und grenzte den Essbereich etwas von sich ab.
Rechts von der Tür war das Badezimmer, dahinter die Küche,
Rechts vom Wohnzimmer.
Geradeaus, direkt ungefähr zwei Meter vor der Haustür, war die treppe nach oben, die in mein Schlafzimmer und zu einem zweiten Bad führte.
Es war alles ziemlich kompakt, klein, sogar, doch ich liebte es, es war genau das, was ich immer schon wollte.

Durch die riesige fensterfront auf der gegenüberliegenden Seite, konnte man in meinen Garten sehen, dahinter erstreckte sich der Wald.
Es sah so aus, als würde dieser nie enden, doch knapp 6 Kilometer hinter all den Bäumen, lag ein kleines Dorf.
Die Menschen waren höflich, aber eher konservativ, ich hielt mich so wenig wie möglich in der Stadt auf, ich hatte hier alles was ich brauchte.
Ich öffnete die Schiebetür in meinen Garten und ließ Alfi in den Garten.
Als Berner Sennenhund brauchte er eine Menge auslauf und hatte hier praktisch sein Paradies.

Ich begab mich in die Küche und setzte einen Kessel mit Wasser auf, schaute dabei aus dem Fenster.
Ich wohnte noch nicht lange hier, zwei Jahre, circa, doch es brauchte nicht lang, mich einzugewöhnen.
Es war immer schon mein Wunsch gewesen, genau das hier, und mir diesen Wunsch zu erfüllen hat mich glücklich gemacht, grundauf glücklich.
Ich stellte die, immernoch triefend nasse einkaufstasche, mit einem verzogenen Gesicht, auf meine Arbeitsfläche und räumte sie aus.
Ich stellte alles auf ein Handtuch und kontrollierte, ob irgendwelche Schäden aufgekommen sind, was zum Glück nicht der Fall war.

Der Kessel fing an zu pfeifen und signalisierte mir, dass das Wasser kochte, riss mich so aus meinen Gedanken.
Ich holte eine große Tasse und zwei teebeutel aus einem der schränke, die ebenfalls grün waren, wie die Haustür, und goss meinen Tee auf.
Ich stellte ihn etwas beiseite und tappste in Richtung Badezimmer, um eine Dusche zu nehmen.

Beide Badezimmer waren, wie der Rest des Hauses, klein aber doch sehr gemütlich.
Auf dem Boden lag ein blauer, flauschiger Teppich und die Fliesen waren hell und einladend.
Ich zog auch mein letztes Kleidungsstück aus, stellte die Dusche an und drehte am regler für die Wassertemperatur, bis sie mir gefiel.
Ich schlüpfte unter den Wasserstrahl und seufzte, entspannte much sichtlich und blieb eine Weile so stehen, bis ich anfing, mich zu waschen.

take me with you | larryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt