Kapitel 11

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Harry wurde am nächsten Morgen von Ron geweckt und sie machten sich fertig. Dabei überkam den Jungen wieder eine große Schmerzwelle und er setzte sich unter hin. Seine beiden Freunde schauten sich besorgt an.

,,Harry, ich kann deine Wunden versorgen", sagte Hermine.

Der Junge schüttelte sofort den Kopf.

,,Nicht nötig Hermine. Du hast doch deine eigenen Probleme...", antwortete er.

,,Harry..."

,,Es geht schon, Mine. Lasst uns essen gehen", sagte er und erhob sich.

Ron wusste, dass Hermine von dem Professor Sachen bekommen hatte, aber er hatte sich auch denken können, dass Harry nicht einwilligte. Er hatte sie noch mit Problemen belastet.

Der junge Gryffindor erhob sich und lief in Richtung der Großen Halle. Auf dem Weg lief Neville in sie rein und atmete schnell und hastig.

,,Ich muss euch was zeigen."

Die Drei folgte ihm und er blieb vor einer Wand stehen. Dort schaute er sich kurz um und lief drei mal hin und her. Eine große schwere Tür erschien und er öffnete sie. Die vier Gryffindor Schüler traten ein und Hermine nickte anerkennend.

,,Du hast den Raum der Wünsche gefunden Neville."

,,Den was?", fragte Ron.

,,Den Raum der Wünsche. Er wird auch "Da-und-Fort-Raum" genannt, weil er immer nur dann da ist, wenn jemand ihn braucht", erklärte sie den dreien. ,,Er wird wenn man ihn findet genau das, was jemand gerade gesucht hat."

,,Also wenn jemand eine Toilette braucht...", fing Neville an.

Hermine nickte sofort.

,,Dann hat es die selbe Wirkung."

,,Ich glaube hier kann man sehr gut trainieren. Gut gemacht Neville", lobte Harry ihn. ,,Sag den anderen Bescheid, dass wir uns hier nachher um 15 Uhr treffen. Sie sollen es aber nicht auffällig machen."

Neville nickte. Die Vier gingen zur Großen Halle und fingen an zu essen. Dabei wurden sie von Severus beobachtet. Hermine war die einzige, die es bemerkte und sie schaute kurz nach vorne. Unauffällig schüttelte sie den Kopf und aß dann weiter.

,,Alles okay Severus?", fragte Minerva und folgte seinem Blick.

Der Mann nickte langsam und widmete sich wieder seinem Essen. Der Minister hatte heute Morgen der Inquisitorin eine Sonderverfügung für Hogwarts gegeben. Sie durfte jetzt auch Sachen des Schulleiters übernehmen. Severus machte sich Sorgen, dass Albus irgendwann wenn es ihm schlecht ging, nicht da war.

,,Möchtest du nachher nochmal mit Miss Granger reden?",  fragte Minerva leise. ,,Mit mir redet sie nicht so gerne."

Ein leichtes Nicken kam ihr zurück. Sie merkte, dass er über etwas nachdachte, weil er die Stirn runzelte und seine Tasse etwas hin und her schob.

,,Nachdenklich?"

Erneut nur ein leichtes Nicken. Der Mann aß sein Brötchen fertig und erhob sich dann. Minerva blickte einen Moment lang auf Albus und dann wieder auf ihr Essen. Severus hatte nicht mal seine erste Tasse Kaffee getrunken.

Nach dem Frühstück ging das Goldene Trio zum Unterricht für Zauberkunst. In diesem Unterricht war Harry nicht wirklich anwesend. Seine Gedanken schweiften immer wieder ab und an den vergangenen Abend zurück. Snape wusste jetzt fast alles und Harry konnte nichts dagegen tun.

,,Harry?", fragte Hermine leise. ,,Harry?"

,,Hmm?"

,,Wir sollen uns das hier rausschreiben und ausarbeiten", erklärte sie und deutete auf eine Buch stelle.

Der Junge nickte nur monoton und fing an, das Ganze abzuschreiben. Hermine machte sich Sorgen um ihn und schaute wieder auf ihr Pergament. Sie wusste nicht, wie sie ihm helfen konnte. Allerdings wusste das Mädchen genau, wer ihm helfen konnte. Das musste Hermine dem Jungen nur noch erklären.

Der Rest der Stunde verlief ruhig und sie machten sich auf den Weg zu Verwandlung. Am liebsten wollte Harry sagen, dass es ihm nicht gut ging, aber dann müsste er zu Madame Pomfrey und sie würde die Wunden sehen. Dann war es auch aus für ihn. Die Stunden waren wie die beiden Tränkestunden danach Theoriestunden. Alle vier Stunden stand er gut durch.

Dabei fühlte er sich in den Tränkestunden bei Severus sehr beobachtet. Kein Wunder, nach dem letzten Abend. Nach den Stunden verschwand Ron von der Truppe und ließ die anderen beiden alleine.

,,Ich will noch mit dir reden", sagte Hermine.

,,Über?", fragte Harry.

Sie betraten den Raum der Wünsche und schauten sich um.

,,Denkst du, das passt?"; fragte der Junge.

Sie nickte.

,,Sieht super aus. Hier können wir gut trainieren."

Er setzte sich an einen Tisch in der Ecke und wartete bis sie anfing zu sprechen. Er wusste schon; über was sie sprechen wollte, aber er hoffte trotzdem, dass es etwas anderes war.

,,Du solltest wirklich mit Professor Snape reden, Harry."

,,Warum? Er hasst mich Hermine", antwortete er und lehnte sich nach vorne.

,,Weil er dir helfen kann! Du wirst in ganz Hogwarts kleinen Lehrer finden, der dich besser versteht oder dir besser helfen kann als er", sagte sie und setzte sich vor ihn auf den Tisch.

,,Und woher genau weißt du das?"

,,Professor McGonagal hat es mir mal gesagt. Was glaubst du warum Professor Snape sich so für misshandelte Kinder einsetzt?"

Harry zuckte langsam mit den Schultern.

,,Weil er sich damit auskennt", sagte sie.

,,In wie fern auskennen?", fragte er und richtete seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf sie.

,,Professor McGonagal hat erzählt, dass er auch eine sehr schwere Kindheit hatte und sich deswegen mit sowas auskennt. Aus diesem Grund kann er dir von allen am besten helfen", erklärte die Gryffindor. ,,Wenn du ihn nur lässt... "

,,Das ist leichter gesagt als getan, Hermine..." , murmelte er und schaute auf seine Hände.

,,Ich weiß. Soll ich nachher vielleicht mitkommen?", fragte sie sanft und drückte sein Kinn hoch.

,,Das würdest du tun?"

Sie nickte. Freunden würde sie immer helfen. Der Junge begann zu lächeln. Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile über Belangloses und Hermine war froh, ihn auf andere Gedanken bringen zu können.

,,Was zeigen wir zuerst?", fragte Hermine.

,,Ein Paar einfache Verteidigungszauber. Danach fangen wir mit schwierigeren an."

,,Der Patronus?"

,,Auch, aber in erster Linie Angriff und Verteidigung", erklärte er. ,,Hilfst du mir morgen noch mit den Hausaufgaben für Pflege Magischer Geschöpfe?"

,,Sehr gerne."

Er erhob sich vom Stuhl und zischte kurz auf vor Schmerz. Hermine berührte ihn am Arm und blickte ihn besorgt an.

,,Alles gut" , lächelte er.

Sie wollte protestieren, aber die Tür öffnete sich und die Schüler traten ein. Ron stellte sich zu ihnen und lächelte.

Jetzt konnten sie anfangen.

Angst und Schmerz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt