Kapitel 36

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Zum ersten mal hatten weder Harry noch Hermine eine Idee wie es besser werden konnte. Sie saßen gerade in der Großen Halle zum Nachsitzen bei Umbridge. Es war später Nachmittag. Dort schrieb der Junge mit einer Blutfeder und keiner traute sich den Mund zu öffnen. Als sie fertig waren, liefen sie aus der Halle raus und Cho wartete.

,,Harry?", fing sie an, aber der Junge lief einfach ohne jedes Wort an ihr vorbei.

Die drei Freunde liefen zur Brücke und blieben dort oben stehen. Es war nebelig und recht kühl, aber sonst hatte man eine schöne Aussicht.

,,Du hast getan was du konntest, Harry. Gegen diese alte Hexe hat keiner eine Chance", erklärte Ron.

,,Nicht mal Dumbledore hat es kommen sehen", fügte Hermine hinzu. ,,Und wenn dann wäre es eh unsere Schuld."

,,Wir haben dich schließlich dazu über redet", pflichtete Ron der Braunhaarigen bei.

,,Aber ich war einverstanden", sagte Harry und drehte sich zu ihnen um. ,,Ich wollte so gerne helfen und habe zum Schluss alles nur noch schlimmer gemacht."

,,Harry..."

,,Es ist jetzt eh egal. Das beste wird sein ihr haltet euch zurück und ich..."

,,Was?", fragte Hermine.

,,Ich stehe das alleine durch."

,,Psst!"

Der Junge drehte sich um und blickte auf Hagrid, welcher hinter einer Säule stand.

,,Hagrid?"

,,Kommt mit."

Die drei schauten sich kurz an und liefen dem Mann hinterher. Zusammen betraten sie den Verbotenen Wald. Dort liefen sie Hagrid hinterher. Von überall kamen laute Geräusche und man hörte das Trampeln von vielen Hufen. Hinter den Bäumen liefen die Zentauren schnell vorbei.

,,So aufgebracht habe ich die Zentauren noch nie erlebt", erklärte der Wildhüter. ,,Sie sind schon gefährlich, wenn sie gut drauf sind."

,,Was schreckt sie denn so auf?", fragte Hermine.

,,Das Ministerium. Sie machen ihr Revier immer kleiner und dann wird es am Ende einen kompletten Aufstand geben."

,,Hagrid was ist eigentlich los?", fragte Hermine erneut und besorgt.

,,Tut mir leid, wenn ich so geheimnisvoll bin, aber ich würde euch damit gar nicht belasten wollen. Jetzt wo Dumbledore nicht mehr da ist, rechne ich jeden Tag mit einem Rausschmiss", erklärte Hagrid und man hörte die Angst und die Trauer schon in seiner Stimme. ,,Deswegen muss ich jemandem von ihm erzählen, bevor ich gehe."

Hinter dem Wildhüter richtete sich ein Riese auf. Die drei Jugendlichen gingen langsam zurück und zogen ihre Köpfe ein, als der Riese nach einer Fliege schlug.

,,Grawp. Ich habe dir Besucher mitgebracht", sagte Hagrid.

Der Riese fing an die drei anzulächeln und rannte auf sie zu. Harry, Ron und Hermine folgten sofort ihrem Instinkt und liefen ebenfalls rückwärts. So lange bis Grawp durch ein Seil aufgehalten wurde. Den drei Schülern war der Schock dabei noch ins Gesicht geschrieben.

,,Ich konnte ihn nicht einfach alleine lassen", gab Hagrid zu. ,,Weil er mein Bruder ist."

,,Oh je", murmelte Ron.

,,Naja, mein Halbbruder. Er tut euch nichts. Grawp ist vollkommen harmlos."

Die drei wichen noch ein Stück zurück.

,,Er ist manchmal etwas übermütig."

Hermine lief einen Schritt zurück und wurde von dem Riesen hochgehoben.

Angst und Schmerz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt