Goldjungs

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Marie Breuer - Michelle Barthel

Mick Sommer - Tim Oliver Schultz

Ferdinand von Broustin - Ulrich Brandhoff

Uwe Lennartz - Jan Krauter

Iwan Herstatt - Waldemar Kobus

Irene Gerling - Leslie Malton

Hans Gerling - Martin Brambach

Birgit Pütz - Judith Engel

Ursula Breuer - Bettina Stucky

Paul Herringer - Christian Becker

Dieter Preis - Rolf Berg

Norbert Brenningmeier - Carl Bruchhäuser

Gerhard - Björn Jung


Am 26. Juni 1974 erfährt die Öffentlichkeit von der Pleite der Kölner Herstatt-Bank. Alle Sparer, Gewerbetreibende und Unternehmer, die von der Bank abhängig waren, haben dadurch ihr Vermögen und ihre Ersparnisse verloren.

Ein Jahr zuvor ist die Herstatt-Bank die erfolgreichste deutsche Privatbank. Sie gehört dem Unternehmer Hans Gerling, Direktor ist Iwan Herstatt, der wegen ständig auftretender keinen rechten Überblick hat. Er vertraut die Geschäfte nahezu blind dem leitenden Angestellten Baron Ferdinand von Broustin sowie seinen „Goldjungs" an, einer Gruppe junger, risikofreudiger Devisenhändler unter Führung von Mick Sommer.

Die aus einfachen Verhältnissen stammende Marie Breuer bekommt ihre erste Anstellung als Sekretärin beim Baron von Broustin. Sie ist fasziniert von den neuen Möglichkeiten, aber auch von Mick, der sie mit seinem unangepassten Auftreten in den Bann zieht. Da auch Mitarbeiter der Bank die Möglichkeit haben, mit wenig Kapital hohe Kredite aufzunehmen und damit bei den Devisengeschäften zu spekulieren, nimmt Marie heimlich die Ersparnisse ihrer Mutter und investiert sie zusammen mit eigenem Geld. Mit den Goldjungs feiert sie wilde Partynächte und beginnt eine Beziehung mit Mick. Einzig Chefrevisor Uwe Lennartz erkennt immer wieder Unregelmäßigkeiten und weist auf die Gefahren hin, doch Herstatt interessiert dies wenig. Er ist in Gedanken mehr bei seinen Karnevalssitzungen und der Planung einer Feier zu seinem sechzigsten Geburtstag. Der Baron und Mick haben also freie Hand, um die Zahlen zu schönen, wofür sie sogar den Bankcomputer mit einem versteckten Knopf ausstatten lassen, sodass bestimmte Buchungen nicht erfasst werden.

In der Weihnachtszeit platzt dann die Blase; die spekulierenden Mitarbeiter verlieren ihr gesamtes eingesetztes Geld. Birgit Pütz, Herstatts Chefsekretärin, die mit Millionen spekuliert hatte, springt vor Maries Augen vom Dach des Bankgebäudes. Marie wird daraufhin zu Herstatts neuer Chefsekretärin ernannt. Als Maries Mutter merkt, dass ihr Sparkonto leer ist, kommt Marie in Bedrängnis. Sie fürchtet eine Zukunft in Schulden, und der dem Börsenwahn verfallene Mick ist ihr keine Hilfe mehr, sodass sie sich von ihm trennt. Lennartz werden die Vorgänge immer suspekter, sodass er heimlich einen Wirtschaftsprüfer des Bundesaufsichtsamts für das Kreditwesen anfordert, der kurze Zeit später bei Herstatt vorstellig wird. Dank weiterer Manipulationen durch den Baron und Mick kann er keine größeren Unregelmäßigkeiten feststellen. Herstatt zeigt sich zufrieden und ordnet eine Feier an. Letztlich findet Lennartz den „magischen" Knopf, mit der die Zahlen frisiert wurden, doch die Bankenpleite lässt sich jetzt nicht mehr abwenden.

Im Juni 1974 muss die Herstatt-Bank schließen. Iwan Herstatt verliert sein gesamtes Privatvermögen, er wird angeklagt und erhält eine Bewährungsstrafe. Auf Drängen seiner Frau Irene verkauft Hans Gerling 51 % seines Konzerns an die Großbanken, sodass die Anleger aus dem Erlös weitgehend entschädigt werden können. Marie hat Glück gehabt – ihre Spekulation bei einem Goldgeschäft wurde noch rechtzeitig abgewickelt. Sie kann ihrer Mutter deren Ersparnisse zurückzahlen und geht mit einer Gruppe Hippies auf eine Reise zu Selbsterkenntnis und Spiritualität.

Tim Oliver SchultzWhere stories live. Discover now