⛧ Kapitel 12 ⛧

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Yeosang packte Jongho's Klamotten vorsichtig in eine kleine braune Tüte aus Pappe mit rosanen Mustern darauf.

Er hatte sie gewaschen und gebügelt. Zeit, sie zurück zu geben und gleichzeitig nach dem Jüngeren sehen, right?

Der Himmel draußen war von dichten grauen Wolken bedeckt, es wehte ein kühler Wind, der vereinzelte Blätter durch die Luft wirbelte und sie zum Tanzen brachte.

Yeosang fröstelte als er das Gebäude verließ. Er trug nur eine Jeans und ein weißes T-Shirt, hatte seine Jacke oben liegen lassen und war der Meinung gewesen, dass er sie nicht brauchen würde. Der Blonde beschleunigte seine Schritte. Wenn er Glück hatte, kam er rechtzeitig bei Jongho an bevor es regnete. Vielleicht schaffte er es auch wieder zurück nach Hause?

Es waren wenig Menschen unterwegs, die wenigen, die Yeosang sah, hatten ihre Hände tief in ihren Jackentaschen vergraben und die Schultern hochgezogen, damit der Wind ihnen nicht unter den Kragen fuhr. Yeosang beschleunigte seine Schritte, als er ein leises Donnern in der Ferne hörte. Ein Blitz zuckte über den Himmel, für ein paar Sekunden war eine grell weiß-blaue, gezackte Linie sichtbar.

Der Blonde fühlte die ersten Tropfen auf seinen Armen und seinem Kopf, sie landeten auf seinen Wangen und blieben in seinen Wimpern hängen, begannen sogar langsam, durch das weiche Baumwollgewebe seines Shirts zu sickern. Yeosang rannte schneller. Er war bald da.

Der Blonde schaffte es gerade noch rechtzeitig zur Eingangstür des Gebäudes, in dem sich Jongho's Apartment befand. Das melodische Geräusch von Regentropfen, die in regelmäßigen Abständen mit voller Wucht auf den Boden fielen und dort in unzähligen funkelnde Sprinkel zersprangen, begleitete ihn während er langsam die Treppen nach oben stieg. Auch hier, im Inneren, kamen ihm keine Menschen entgegen, obwohl das Gebäude bestimmt Platz für mindestens fünf Familien hatte. Wo sie wohl waren? Beim Arbeiten? Bei ihrer Familie? Im Urlaub?

Jongho's Apartment war Nummer 17 und lag ganz oben. Yeosang hatte das Gefühl, mindestens elf Treppen nach oben gelaufen zu sein, obwohl er wusste, dass das nicht stimmte. Nächstes Mal würde er den Aufzug nehmen, wenn er seinen Freund besuchte. Definitely.

Endlich vor der dunkelblauen Eingangstür angekommen blieb Yeosang kurz stehen und nahm sich ein paar Sekunden Zeit, um wieder zu Atem zu kommen, bevor er seine Hand hob und in einer schnellen Bewegung den Klingelknopf drückte. Ein weicher Dreiklang wurde hörbar. Ob der Rothaarige überhaupt da war? Bestimmt oder? Wo sollte er auch sonst sein?

Bald schon kamen Schritte näher und die Tür öffnete sich:"H-Hey Jongho, ich, ich habe deine Klamotten dabei..." Yeosang schluckte und bemühte sich, seinen Blick auf das Gesicht des Jüngeren gerichtet zu halten. Der Rothaarige trug kein Shirt und bloß eine tiefsitzende Jogginghose, seine unzähligen Tattoos waren sichtbar. Die vielen Farben und Muster schrien nach Aufmerksamkeit und Yeosang würde sie wirklich gerne betrachten aber nicht hier zwischen Tür und Angel. Vielleicht ein anderes Mal.

Der Rothaarige starrte kurz verwirrt auf die Tüte, dann streckte er seine Hand aus und griff danach:"Danke Sang -" "Wa-Was ist mit deiner Hand passiert?!" Yeosang griff vorsichtig nach dem Arm des Jüngeren und drehte ihn um. Auf dem Unterarm war eine Sammlung an Kratzer zu sehen, die meisten noch gerötet, einige bluteten noch etwas. Dazu kam noch eine große Zahl an blauen Flecken. Jongho sog scharf die Luft ein, als die kühlen Finger des anderen über sein Handgelenk glitten und etwas zu fest danach griffen.

Yeosang's Blick glitt auch über Jongho's glatte Brust, über seine Tatoos und seine Muskelstränge. Auch hier waren blaue Flecken, manche sogar Violett, genau wie an seinem Hals. Wahrscheinlich sogar noch mehr, die durch die Tattoos versteckt wurden. "Es ist nichts. Danke für's Bringen, ich-" "Baby ~? Wo bleibst du?" Eine weibliche Stimme ertönte.

Yeosang erstarrte, seine Hand noch immer an Jongho's Handgelenk:"Wer..?" Der Rothaarige seufzte und löste dich aus dem Griff:"Du solltest besser gehen." "Baby ~" "Aber ich -" "Nein. Geh jetzt Yeosang." Und damit schlug der Jüngere dem Blonden praktisch schon die Tür ins Gesicht.

Yeosang starrte für ein paar Sekunden einfach nur blank ins Leere. Wer war die Frau gewesen? War sie...Jongho's Freundin? Warum freute er sich dann nicht? War es nicht gut, wenn Jongho eine Freundin hatte? Aber warum tat es Yeosang dann so weh? Sie waren doch Freunde, er sollte sich für den Jüngeren freuen.

Oder?
   

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