11. Kapitel (Larry)

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Harry

Lange lag Louis in meinen Armen und hat geweint.

Ich konnte ihn gut nachvollziehen. Ich war sauer und enttäuscht. Wie konnte diese Frau, die mit Kindern und Jugendlichen, die oft harte Schicksalsschläge erlitten hatten, arbeiten?!

Äußerlich versuchte ich Louis zu beruhigen, doch innerlich kochte ich vor Wut.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und stürmte aus dem Raum. Und steuerte auf die Kellertür zu. Dort hatte ich ein eigenes kleines Fitnessstudio.

Ich machte laut Musik an und fing an auf meinen Boxsack einzuprügeln.

Ich merkte, wie ich mich langsam beruhigte....

Louis

Während des ganzen Telefonats hatte ich versucht nicht vor Verzweiflung und Angst zu heulen.

Seit meinem 5. Lebensjahr lebte in diesem verfickten Heim bei dieser Frau, die mich täglich beleidigt und beschimpft. Kein Wunder, dass ich mich da wertlos und ungeliebt fühlte. Jeden verfickten Tag zu hören, man sei nichts wert, ich würde nur nerven und Probleme machen, jeden Tag grundlos beleidigt und geschupst zu werden oder sogar brutal verprügelt zu werden, dass macht etwas mit einem. Ich war 5. Ich dachte, das sei normal und ich hätte es nicht anders verdient.

Noch nie hatte ich einen Freund oder eine Freundin. Die anderen Kinder haben mich im besten Fall in Ruhe gelassen oder mich halt beleidigt oder verprügelt.

Ich erinnere mich noch an eine Situation: Ich war 6 oder 7 Jahre alt da kamen 5 Jungen auf mich zu. Die waren so 9 oder 10 Jahre alt. Na ja auf jeden Fall, war ich draußen in dem kleinen Garten und habe mit meinem Ball gespielt. Das war, abgesehen von einem Foto, das letzte Teil, dass ich noch von meinen Eltern hatte. Die Jungen kamen auf mich zu. 2 haben mich festgehalten. Ein 3. hat den Ball zerstochen und danach aufs Dach geworfen. Als nächstes wurde ich auf den Boden geschubst und die haben auf mich eingetreten. Als sie irgendwann endlich von mir abgelassen haben. Lag ich nur da und konnte mich nicht bewegen. Panisch habe ich nach meinem Lieblingsbetreuer gerufen. Stattdessen kam aber die Leiterin. Sie meinte ich solle mich nicht so anstellen und hat mich an einem Arm hochgezogen. Ich hatte höllische Schmerzen und bin zurück auf den Boden gefallen, da ich meine Beine nicht spürte. Da kam mein Lieblingserzieher und der hat sanft mit mir geredet und mich beruhigt, bis ein Rettungswagen da war. Die Leiterin fand das zwar nicht für nötig wurde aber etwas kleinlaut als rauskam, dass ich eine gebrochene Nase, 2 gebrochene Rippen, eine kleine innere Blutung im Bauchraum und eine Verschiebung zweier Wirbel hatte. Und natürlich diverse Kratzer und Schrammen. Im Krankenhaus wurde ich Notoperiert. Gott sei Dank ist alles gut verheilt und ich habe keine Folgen davongetragen. Na ja, außer panische Angst vor den 5 Jungen, die übrigens keine Strafe erhalten haben, da sie noch keine 14 Jahre alt waren, und allgemein Gruppen von Kindern und natürlich vor dieser Frau.

Mein Lieblingserzieher wurde übrigens entlassen, weil er angeblich geklaut hätte. Heute verstehe ich, dass er gekündigt wurde, weil er auf meiner Seite war und mich die Leiterin nicht leiden konnte.

Nach dem Telefonat konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und fing an zu weinen. Schon wieder. Man war ich eine Heulsuse.

Harry nahm mich in den Arm. Wie hielt er es mit mir bloß aus?

Plötzlich erhob er sich und stürmte fast schon aus dem Raum.

Ich wollte nicht allein sein. Ich wollte nicht, ohne ihn sein. Ich habe meinen Drang zur SV und übergeben nicht unter Kontrolle. Ich kann jetzt nicht allein sein.

Allerdings wollte und musste ich Harry Freiheiten lassen. Ich konnte mich nicht zwanghaft an ihm fest klammern. Damit würde ich ihn zerstören.

Weinend und zitternd saß ich einige Minuten da und merkte wie sich eine Panikattacke ankündigte. Mit dem letzten Willen stand ich auf, fiel aber im gleichen Moment in mich zusammen. Ich robbte zur Tür und den Flur entlang. In die Richtung in die Harry verschwunden war.

Aus Richtung Keller hörte ich gedämpfte Musik und regelmäßige, dumpfe Schläge.

Ich weiß nicht wie, aber ich fand mich schließlich in einem großen Raum wieder. Er war mit Matten ausgelegt. An einer Wand befand sich ein riesiger Spiegel. Außerdem waren noch einige Fitnessgeräte darin.

Ich entdeckte Harry, der wütend auf einen Boxsack einprügelte.

Ich robbte in seine Richtung. Er schien mich noch nicht bemerkt zu haben.

Ich versuchte mich an der Wand aufzustehen. Immer wieder knickte meine Beine weg.

Verzweifelt flüsterte ich immer wieder "H-Harry, Haz, Haz- Hazza." doch er hörte mich nicht.

Da fiel mir ein kleiner Kasten an der Wand direkt über meinem Kopf auf. Ich nahm alle Kraft zusammen und richtete mich auf. Ich drückte den OFF-Knopf. Augenblicklich verstummte die Musik. Verwirrt sah Harry sich um.

Seine Haare hingen ihm verschwitzt ins Gesicht und - er weinte.

Das war alles was ich noch mitbekam.

Harry

Die Musik stockte und ich sah mich verwundert um.

Da sah ich Louis. Er sah schrecklich aus. Sofort bereute ich ihn allein gelassen zu haben.

Wenige Sekunden später sackte er zusammen und blieb reglos am Boden liegen.

Ich rannte auf ihn zu. "Lou, LOU." schrie ich schon fast und nahm seinen Kopf auf meine Knie.

"Lou, tu mir das nicht an. Lou, wach auf. Bitte. Bitte" flehte ich und meine Tränen flossen noch stärker.

Ich habe keine Ahnung wie lange wir da so lagen. Bis ich plötzlich eine Stimme hörte Louis Stimme. Schwach aber da.

"H-Haz-Hazza."

"Lou" ein erleichtertes lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.

Ich gab ihm einen sanften Kuss auf den Haaransatz und nahm ihn hoch. Im Brautstyle trug ich ihn in sein Zimmer.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

Ich würde mich sehr über ein Vote oder einen Kommentar freuen <3

Man sieht sich immer 2x (Larry Stylinson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt