4. Kapitel (Louis)

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Louis

Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete, lag ich in einem fremden Bett, eins fremden Zimmers, eins fremden Hauses.

Wie war ich hier hergekommen? Erinnerungen stiegen in mir auf. Die Flucht, der Flughafen, Harry, der Typ, ein Auto... Also müsste ich nach meinen Berechnungen bei Harry zuhause sein. So viel zum Thema 'Wir werden uns nicht wiedersehen.'

Die Sonne stand hoch am Himmel und schien durch die dünnen Vorhänge.

Ich stand auf und zog sie zurzeit. Das 'Fenster' stellte sich als Balkontür heraus. Draußen hatte ich einen atemberaubenden Ausblick. Ein wunderschöner Garten mit Terrasse und großem Pool.

Als ich hereinkam bemerkte ich, dass ich nicht mehr meine Sachen trug, sondern ein übergroßes T-Shirt und meine Boxer. Wo war der Rest?

Der Raum, in dem ich scheinbar geschlafen hatte, war erstaunlich groß und hatte eine hohe Decke. Darin stand nur ein Bett, ein Tisch mit Stuhl und ein Schrank mit Spiegel. Sonst nichts.

Im Spiegel versuchte ich mit meinen Händen irgendwie meine Haare wenigstens halbwegs in Form zu bringen. Erfolglos.

Als ich das Zimmer verließ stand ich in einer erstaunlich großen Flur mit sehr vielen Türen. Am Ende befand sich eine Treppe, auf die ich zuging. Unten hörte ich Geschirr klappern.

In der Küche stand Harry.
Oberkörper frei!
Mein Bauch kribbelte. Warum zeigte mein Körper eine solche Reaktion auf ihn?

"Guten Morgen Lou." lächelte er nicht an. Ich mochte den neuen Spitznamen.

"Morgen" grummelte ich, lächelte aber.

"Immer noch müde?" fragte er lachend. Als Antwort gähnte ich.

"Du bist im Auto eingeschlafen und ich wollte dich nicht aufwecken. Es ist- " er sah auf seine Uhr, die sehr teuer aussah, "9 Uhr. Damit hast du 15 Stunden geschlafen."

"Echt?" Ich war zwar schon immer ein Langschläfer, aber das toppte alles. Glaub' ich.

"Wo sind denn meine Sachen?" fragte ich als nächstes.

"Ich habe deine Klamotten in die Waschmaschine gesteckt und dein Rucksack steht da." er deutete auf die Garderobe. "Ich habe auch nicht reingeguckt." zwinkerte er mir zu.

"Ist eh nicht viel drin. Nur 2 Bücher, Kopfhörer, ein altes Handy und ein leeres Portmonee. Mein Koffer mit dem Rest ist irgendwo zwischen London und New York verloren gegangen."

"Oh. Ok. Willst du duschen und dich umziehen? Ich kann das Anziehen geben, wenn du willst." bot er an und ich nickte dankbar.

Womit hatte ich das alles verdient. Noch nie war jemand so nett zu mir gewesen oder hatte sich um mich gesorgt.

Harry zeigte mir das große Haus und ich verschwand im Bad. Vorher hatte er mir noch eine Jogginghose und einen Pulli gegeben, sowie ein Handtuch.

Wer war dieser Mann, dass er eine Villa und nur teure Markenklamotten besaß?

Als ich eine halbe Stunde zu Harry in die Küche zurück kam, lächelte er.
"Du sieht süß aus in meinen Sachen." Ich wurde rot.

Was war los mit mir? Ich konnte sonst nie Komplemente annehmen. Schon gar nicht wenn es 'Du siehst süß aus' war. Und außerdem war ein MANN! Man Louis was ist los mit dir. Du. bist. nicht. schwul.

"Ich mache uns Frühstück. Was willst du?" er riss mich aus meinen Gedanken.

"Emm... nichts."

"Nichts gibt es nicht. Du musst etwas essen. Du bist viel zu dünn. Wir haben noch die Brötchen von gestern. Oder willst du lieber Müsli oder eine Joghurt?"

"Nein danke." wiederholte ich mein nein.

"Lou, wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?" fragte einfühlsam. Ich schwieg.
"Lou, sieh mich an" forderte er mich freundlich, aber bestimmt auf. Ich sah in beschämt an.
"Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?" wiederholte er, laut aber immer noch einfühlsam.
"Vorgestern früh" murmelte ich und befürchtete, dass er es nicht verstanden hatte.

Er sah mich halb entsetzte, halb freundlich lächelnd an.

Er konnte mich nicht zu essen zwingen! Das würde ich nicht zulassen!

Wird Louis essen? Was wird passieren?

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Man sieht sich immer 2x (Larry Stylinson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt