20. Kapitel (Der Brief)

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Lieber Harry,

ich hoffe, dass du diesen Brief niemals erhalten wirst. Aber lass mich dir erklären warum.

Ich möchte in diesem Brief so ehrlich sein wie möglich, in der Hoffnung, niemand aus dem Heim, öffnet ihn...

Ich halte es hier nicht mehr aus. Es ist der 10. November. Ich habe die Hälfte geschafft, aber das ganze nochmal schaffe ich nicht...

Mein Plan ist es hier abzuhauen und zu versuchen einen Flug, nach New York zu nehmen. Falls ich das nicht schaffen, weil ich minderjährig bin oder so, werde ich entweder anderthalb Monate auf der Straße leben, in der Hoffnung nicht von der Polizei aufgegriffen zu werden oder... aufgeben... Es tut mir leid.

Also entweder bin ich jetzt bei dir und der Brief kann in der Mülltonne landen oder du liest ihn und ... ich stelle mir gerade vor, wie du ihn liest. Wie du weinend irgendwo sitzt und mich nicht verstehst. und ich heule auch gerade, schließlich könnten es die letzten Worte sein, die ich an dich richte. Es tut mir leid, dass ich so kompliziert bin. Es tut mir leid, dass ausgerechnet ich depressiver, essgestörter, selbstverletzender, minderjährigen Junge mit Minderwertigkeitskomplexen an dich geraten musste... Es tut mir leid, dass ich mich so krampfhaft an dich klammere. Ich meine du bist berühmt...Warum solltest du dich mit mir abgeben. Ich kann das gut verstehen ich kann mich auch nicht leiden.

Aber warum hast du mich dann bei dir aufgenommen? Warum hast du dich um meine Narben gekümmert? Warum hast du mich getröstet, wenn ich geweint habe? Warum hast du mich beruhigt, wenn ich eine Panikattacke hatte?

Wer bin ich für dich? jemand mit dem man Mitleid hat und sich deshalb um ihn sorgt, oder bin ich dir wirklich etwas wert?

Ich meine du wirst nie so fühlen wie ich es tue und wirst mich nie verstehen. Es tut mir so leid, dass ich bin, wer ich bin.

Ich kann dir mich nicht zumuten. Ich bin schwierig, ich weiß. Ich komme ja selbst nicht mit mir klar. Ich kann dir die Last nicht zumuten... Aber ich kann nicht mehr ohne dich.

Ich erzähle dir jetzt noch etwas, dass dir nicht gefallen wir. Ich ...es tut mir leid...Ich habe seit du abgereist bist nichts gegessen. Ich kann das nicht ohne dich. Nicht, dass ich nicht gewollt hätte. Es geht einfach nicht. Wenn ich nur an das Essen und die Kalorien denke, wird mir schlecht... Es tut mir leid... Ich war zwar einige Male ohnmächtig, aber da ich mein Zimmer eh nicht verlasse und ich zum Glück recht selten gestört werde, niemandem aufgefallen. Außerdem konnte ich dem Druck, der Selbstverletzung schon am 2. Tag nicht mehr stand halten... Es tut mir leid. Mein Oberkörper, Arme und Beine sehen aus, wie ein Schneidebrett. Wenn das Thema nicht so ernst wäre und es mir nicht so verdammt scheiße gingen, hätte ich jetzt über den Vergleich gelacht...

Ich hoffe ich werde dich wiedersehen, wenn nicht bin ich wahrscheinlich tot...

Vielen Dank für alles was du mir gegeben hast. Ich konnte in der Zeit bei dir die schönen Seiten, des Lebens erleben. :) Ich bin dir so unendlich dankbar. Und so froh, dass ich am Flughafen gerade an dich gestoßen bin. :)

Es tut mir so unendlich leid. Für alles!

Ich liebe dich Harry! <3

In größter Entschuldigung und größter Dankbarkeit

Louis Tomlinson. <3

<3 Lou... :(

Irgendwie mag ich Kapitel nicht, obwohl ich es mir so gut vorgestellt hatte und es so wichtig ist...

Man sieht sich immer 2x (Larry Stylinson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt