Kapitel 1

2.5K 50 1
                                    

-Noah-

Gerade drängelte ich mich zwischen den tanzenden Menschen, als ich endlich das Geburtstagskind erblickte. Es war ein Freitagabend und Addison, ein beliebtes Mädchen aus unserer Schule, feierte mit der halben Stadt ihren 18. Geburtstag. Zwar kannte ich sie nicht persönlich und wirklich Lust auf feiern hatte ich heute auch nicht, aber was soll's. Immerhin gab es kostenlos Alkohol. Gerade als ich auf sie zu gehen wollte, um ihr zu gratulieren, wurde sie weggezogen und verschwand somit aus meinen Sichtfeld. Genervt seufzte ich auf und ging mit dem Gedanken sie später zu gratulieren in Richtung Hausbar, um mich etwas zu entspannen. Ich setzte mich auf einen der vier Barhocker und ließ diese Woche nochmal in Revue passieren.

Am Dienstag haben wir eine TGA geschrieben, wo ich nicht mal die richtige Textsorte erkannt habe und es am Ende eine 4- geworden ist. Zwei Tage danach fand unsere Mathelehrerin, dass wir unbedingt eine Ex schreiben sollten und da es mich nicht wirklich interessiert hat, ob eine Parabel gestaucht oder gestreckt ist und das Berechnen von Koordinaten auch nicht so meins war, bekam ich eine glatte 6. Und heute fand es so ein kleiner Sechstklässler unglaublich witzig, gegen mein Schienbein zu treten, aber er hat auch nur so lange gelacht, bis ich zurück getreten habe. Nun, jetzt bin ich ab nächste Woche erstmal für 3 Tage suspendiert. Wenn meine Eltern von ihrer Geschäftsreise zurück kommen und von meinem Verhalten erfahren, werden sie mich bestimmt in ein Internat für schwererziehbare Kinder schicken. Also muss ich die letzten Tage meiner Freiheit genießen, bevor es bald vorbei ist und das geht am besten mit hochprozentigem Alkohol!

Gerade als ich mich gedanklich weiter bemitleiden wollte, stellte der gemietete Barkeeper ein Glas mit einer gelblichen Flüssigkeit vor meiner Nase hin. Zuerst sah ich das Getränk skeptisch an und dann den Mann, der es hingestellt hat. ,,Ich hab das nicht bestellt" rief ich ihm durch die laute Musik zu, daraufhin fing der Typ einfach nur an zu grinsen und bediente weiter die anderen Gäste. Naja auch egal, Alkohol ist Alkohol. Ich nahm das Glas und nippte etwas daran. Zwar hatte ich schon einige Cocktails gekostet, aber diesen hatte ich noch nicht probiert. Es schmeckte zart süßlich mit einer herben Note und war wirklich köstlich.

Im laufe des Abends hatte ich das Glas und einige Shots intus und war gerade dabei in ein Badezimmer zu stolpern. Mir ging es seit einiger Zeit nicht so gut und meine Augen drohten jeden Moment zuzufallen. Ich lief so schnell ich konnte zum ersten Waschbecken und versuchte so gut es geht nicht umzukippen. Da mir auch komischerweise ziemlich heiß war, drehte ich den Wasserhahn auf und tat meine Hand unter den Wasserstrahl, um gleich darauf kühles Wasser in mein Gesicht zu klatschen. Meine Sicht wurde von Sekunde zur Sekunde immer verschwommener und meine Panik stieg ebenfalls. Verdammt, ich hätte diesen fremden Drink einfach nicht trinken sollen! Seit wann war ich so unvorsichtig? Ich drehte den Hahn zu und beschloss die Party so schnell wie möglich zu verlassen, damit ich mich Zuhause erholen konnte. Doch gerade, als ich mich umdrehte, um das Badezimmer zu verlassen, gaben meine Beine nach und ich fiel mit einem schmerzhaften Keuchen auf den Boden. Ich spürte, wie ich langsam, aber sicher mein Bewusstsein verlor. Die Tür öffnete sich und Schritte ertönten, doch ich konnte nicht sehen, wer das war, da ich keine Kraft mehr hatte, meine Augen zu öffnen. ,,Hilfe" krächzte ich in der Hoffnung, dass die Person Hilfe holt. Kurz bevor ich in den Schlaf abdriftete, spürte ich Arme, die sich um meinen Körper legten und mich an etwas warmes drückten.

,,Keine Sorge, Babyboy. Dir wird es bald besser gehen"


---------------

611 Wörter

His BabyboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt