part 06.

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🔴Triggerwarnings:
Erwähnung von Gewalt, Essstörungen, verbale Misshandlung, Depressionen🔴





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Die erste die sich von dem Schock der Situation erholen konnte war Jennie. Mit einer Hand hielt sie sich den Kopf, dort, wo sie gegen die kalte Wand des Fahrstuhls gestoßen war, dabei verzog sie leicht das Gesicht. Das würde auf jeden Fall eine nette Beule geben. Es war dunkel, dunkel und eng, das war das aller erste, was Jennie in den Sinn kam. Gerade noch war sie, den Blick interessiert auf ihr Handy gerichtet, in den Lift gestiegen, nachdem sich ihre Schwester schnell aus dem Staub gemacht hatte und hatte sich nichts weiter Böses gedacht. Nun jedoch saß sie wie ein winselnder Hund in eine Ecke gepresst und wusste nicht mehr, wo sie eigentlich so genau war.
‚Mein Handy', schoss ihr daraufhin sofort durch den Kopf, das musste sie in dem ganzen Trubel fallen lassen haben. Sie begann den Boden um sich herum abzutasten und so etwas an Orientierung wieder zu finden. Dies stellte sich bei reinster Schwärze vor den Augen doch nicht gerade als einfach heraus. Die Kälte, die der Boden außerdem abgab, machte das Ganze auch nicht viel Angenehmer.
Doch schien das Glück auf ihrer Seite, als sie plötzlich etwas zu greifen bekam, etwas, das sich verdächtig nach einem Smartphone anfühlte und sie schon fast erleichtert aufseufzen ließ. Es wäre ja noch schöner gewesen, hätte sie ihr Handy nun verloren und stand ohne da.
Sie suchte sogleich nach dem Startknopf und entsperrte es, zwar hatte es tatsächlich ein paar kleinere Kratzer davongetragen, doch störte sie dies nun weniger. Das Erste, was sie betätigte, war die Taschenlampe, was ihr jedoch auch schon den nächsten Schreck einhandelte.

Gerade als das Licht anging, um so den kleinen Raum, in dem sie sich befand zu erleuchten, erschien im Lichtkegel eine Person. Jennie fiel ihr Handy glatt noch einmal aus der Hand. "Hallo..?", wagte sie es nach einem kurzen Moment der Angst zu fragen. "Hm?", sie war tatsächlich nicht allein. Nun fielen ihr auch die Geräusche auf, die sich anhörten, als würde man mit der Hose über den Boden rutschen. 'Wie viele waren denn noch hier drin?!', Jennie hatte nicht einmal den Kopf gehoben, um nachzusehen wer mit ihr in den Aufzug gestiegen war, zu sehr war ihr Blick auf das kleine leuchtende Kästchen in ihren Händen konzentriert.
"Hallo, mein Name ist Jennie, Jennie Kim, wer ist denn noch alles da?", in ihren Ohren klang die Frage einfach nur bescheuert, doch wusste sie sich gerade nicht anders zu helfen. Jennie musste wissen wie viele Personen noch hier waren und ob sich vielleicht sogar jemand schwerer verletzt hatte. "Ja, ich- ich bin Lisa und hier sind glaub' ich noch zwei Personen neben mir", kam letzten Endes eine Antwort, was Jennie mehr als nur erleichterte. "Sehr gut, ist es okay, wenn ich meine Handytaschenlampe anschalte?", wieder dauerte es einige Sekunden "Bitte, Licht wäre ganz schön." Jennie nickte verstehend, ihr erging es nicht anders. Diese Dunkelheit hatte etwas an sich, das der Braunhaarigen eine Gänsehaut über den Körper trieb. "Okay, ich mache sie dann jetzt an", warnte sie Lisa vor.

Es wurde sogleich hell, zwar noch lange nicht ausreichend, jedoch so weit, dass sie von einer Wand zur anderen blicken konnten und mehr als nur ein paar Umrisse erkannten. Tatsächlich waren neben Jennie und Lisa noch zwei weitere Mädchen anwesend, die jedoch die Augen geschlossen hatten. Sie hatten sich den Kopf wohl etwas gewaltiger gestoßen. Jennie hoffte nur es war nichts weiter Schlimmes.
"Jennie?", sie blickte auf, um der vermeintlichen Lisa ins Gesicht zu blicken, wobei bereits die nächste Überraschung auf sie wartete. "Lisa?", sie beide konnten es nicht ganz glauben. Wie viele Zufälle musste es geben, sodass sie gemeinsam in einem stillstehenden Aufzug landen würden. "Wie?" "Ich habe keinen blassen Schimmer." Sie starrten sich unglaubwürdig an und versuchten die Situation irgendwie zu verstehen, doch gaben sie beide schnell auf, als sie zu keinem logischen Ergebnis kamen. Sie blieben also still, bis Jennie sich dazu aufraffte die Stille zu brechen: "Ist bei dir soweit alles okay?" Lisa hob nur vorsichtig ihren rechten Arm: "Ich bin auf mein Handgelenk gefallen, was nun ein wenig schmerzt, aber ich lebe noch, also alles halb so wild." Die Jüngere grinste, was Jennie ebenfalls die Mundwinkel heben ließ. Ihrem Kopf schien es jedenfalls gut zu gehen.
"Und dir?", war nun Lisa an der Reihe zu fragen, doch auch Jennie schüttelte verneinend den Kopf. "Alles gut, eine schöne Beule bekomme ich sicher, doch mache ich mir viel mehr Sorgen um die anderen Zwei." Die Jüngere nickte verstehend. "Sie hat sich ein wenig bewegt, doch kam ich bis jetzt noch nicht dazu genauer nach ihnen zu sehen."
"Dafür bin ich ja da, passe du auf dein Handgelenk auf", langsam erhob Jennie sich, während sie darauf achtete, nicht aus Versehen gegen jemanden zu stoßen. Ein paar ihrer Kochen knackten, wahrscheinlich vom Sitzen auf dem kalten Boden und dem in unangenehmer Position, in der Hocke saß sie dennoch schneller als gedacht. "Hast du dein Handy dabei?", Lisa nickte erneut und kramte in einer der Taschen, die zusätzlich noch auf dem Boden verteilt dalagen. "Bitte", mit ihrem Zeigefinger hatte sie es schnell entsperrt, sodass Jennie es ohne Probleme nutzen konnte. Auch hier suchte sie nach der Taschenlampe, dämmte diese jedoch ein wenig, um gleich niemanden unangenehm zu blenden.

kill this love [blackpink]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt