JisooGanze 40 Minuten waren vergangen, seitdem Rose, Taehyungs Freundin, weinend aus dem Klassenzimmer gerannt war. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht, um ihre Schluchzer abzudämpfen, doch hatte jeder in diesem Raum sie noch laut und deutlich hören können. Gefolgt war ihr jedoch keiner und als dann auch noch Frau Choi kurz darauf durch die Tür hereintrat, war das weinende Mädchen auch schon wieder vollkommen vergessen.
Außer ich.
Ich hatte sie keine Sekunde, nachdem sie verschwunden war, vergessen können. Immer wieder rief ich mir das Bild, dass sich mir bot, vor Augen. Ich machte mir Sorgen und nicht zu wissen, was sie so sehr verletzte, dass sie nicht anders konnte, als aus dem Raum zu flüchten, machte mir zu schaffen.
Dennoch musste ich mir eingestehen, dass es nur an einer einzigen Person hatte liegen können, die gerade seelenruhig, als wäre nichts passiert, mit ihrem Sitznachbar schwätzte. Kim Taehyung. Allein seine Ignoranz in diesem Moment brachte mich innerlich zum Brodeln. Wer sonst wäre in der Lage gewesen Rose so zu verletzen?
Nichts lieber wollte ich tun, als aufzuspringen, den Unterricht zu vergessen und ihr hinterher zu rennen, um sie fest in die Arme zu schließen. Ich wollte ihr die Tränen von den Wangen wischen und ihr zeigen, dass ich sie verstand und nicht verurteilen würde.
So würde ich es gern mit allen drei Mädchen machen. Weil ich die Älteste war? Vielleicht, jedoch war das auch nicht wichtig.Ich sah, dass sie litten. Gerade vor mir konnten sie es nicht verstecken. Mir konnten sie nichts vorspielen. Nicht mit diesem unechten Lächeln. Nicht mit den gespielten Herzaugen, mit denen sie die Jungs ansahen. Nicht mir.
Nicht, wenn ich genau das Gleiche tat. Nicht, wenn ich genau den gleichen Ausdruck in den Augen trug, voller Verzweiflung, Angst und Unwissenheit. Wie sagte man nochmal so schön? - Die Augen sind die Spiegel zur Seele. Und unserer aller Seelen erging es gerade jetzt gar nicht gut.
Diese Beziehungen waren Gift - Gift für die Seele.
Doch kam das Gift niemals allein. Niemand stellte dir einfach eine Flasche Gift hin und bat dich darum es zu trinken. Oder hätte Schneewittchen den Apfel gegessen, hätte sie gewusst, dass die alte hilfesuchende Dame eigentlich die Böse Königin war und ihn vergiftet hatte? Nein, mit Sicherheit nicht. Das hätte niemand.
Hätte ich also zugestimmt Namjoons Freundin zu sein, wenn ich gewusst hätte, dass diese im Grunde genauso schlimm, wie ein vergifteter Apfel war? Nein, niemals.Und vielleicht war ich auch noch nicht daran gestorben, doch fühlte es sich auf jeden Fall so an. Wie in einem Märchen begann unsere Beziehung, wunderschön, ich fühlte mich wahrlich wie eine Prinzessin. Ich war auf Wolke sieben. Doch schien in diesem Märchen das Böse zu gewinnen. Die Seiten dunkel, die Worte immer düsterer und selbst der Hauptcharakter konnte es nicht mehr erwarten, bis die Geschichte vorbei ist. Als müsste er die Geschichte immer wieder aufs Neue durchleben und leiden, wann immer jemand anfing zu lesen. Solche Beziehungen gab es nämlich leider viel zu viele.
Wie es mir gerade ging, interessierte mich jedoch um einiges weniger, viel mehr machte ich mir um die anderen drei Sorgen. Diese waren nämlich schon eine Zeit länger an einen der Jungs gebunden als ich. Ich kam als letzte der Mädchen. Vielleicht hatte ich dieses Verlangen danach mich um die Jüngeren zu kümmern auch deswegen, weil ich mich immer um meine zwei jüngeren Geschwister kümmerte, bevor meine Eltern eine Art Nanny anstellten. Sie waren zwei sehr erfolgreiche Geschäftsleute und daher auch sehr beschäftigt, wodurch sie nur wenig bis keine Zeit für ihre Kinder hatten. Meistens schliefen sie nur daheim, wenn sie von einer Geschäftsreise zurückkamen und arbeiteten sonst von zu Hause aus. Ich versuchte schon lange nicht mehr von ihnen Aufmerksamkeit zu bekommen, irgendwann wurden sie einfach zu zwei Menschen, die dann aufkreuzten, wenn es ihnen passte und irgendwann wieder verschwanden. Sie blieben nie länger als eine Woche.
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kill this love [blackpink]
FanficVier Mädchen, vier Beziehungen, allesamt zum Scheitern verurteilt und ein Aufzug, der alles verändert. Oder auch, der etwas andere Beginn einer wundervollen Freundschaft.. ___ [ziemlich unrealistische Zufälle, aber heyy, I don't care~] Started: 4.J...