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Keiner War da, ich war allein.Mein Bein war eingegipst und lag auf einem Kissen.Eine Ärztin kam rein und riss die Vorhänge auf. Eine Welle aus Licht traf mich und ich blinzelte stark.
"Guten Morgen, wie fühlst du dich?" fragte sie.
"Guten Morgen. Mir gehts gut ich habe kaum Schmerzen" Antwortete ich. Sie nahm das Klemmbrett und notierte etwas dann ging sie wieder und ich war allein.

Drei Tage waren vergangen. Den ganzen Tag saß ich in meinem Bett und starrte gegen die Wand. Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und meine Tante kam rein.
"Heyy" sagte ich.
"Heyy" sagte sie und lächelte.
"Ich weiß das du schon wieder im Wald warst" sagte sie als sie sich neben mich gesetzt hatte. Sie war ruhig, beängstigend ruhig.
Ich schaute auf meine Hände, ich wusste nicht was ich sagen sollte.
"Ich werde dir keine Strafe geben.Das nächste mal ignorierst du mich sowieso, dann stirbst du vielleicht qualvoll und bereust es " sagte sie mit einem Schulterzucken. Ich schaute sie geschockt an.
Sie lächelte nur.
Carlisle kam rein.
"Guten Morgen ihr beiden" sagte er.
"Guten Morgen" sagten meine Tante und ich gleichzeitig.
"Luna ich habe sehr gute Neuigkeiten. Du darfst heute wieder nach hause" sagte er. Ich sank erleichtert in mein Kissen.
"Sicher das sie nicht irgendwas noch richten müssen oder so. Damit sie länger hier bleibt?" fragte meine Tante.
Ruckartig richtete ich mich auf und schaute meine Tante fassungslos an. Diese allerdings, lächelte mich nur schelmisch an.
Sie war so anders als sonst.
"Nunja ich könnte sagen das Luna einige Probleme aufweist und wir das Bein nochmal neu richten müssen" sagte Carlisle mit einem leichten lächeln auf den Lippen.
"Es reicht, ich will unbedingt nach hause.Dieses Krankenhaus ist langweilig und ihr beide treibt mich noch in den Wahnsinn" jammerte ich. Danach machten ich mich fertig zur abreise.

Zuhause angekommen bekam ich den Befehl mein Zimmer nicht mehr zu verlassen, zumindest für das Wochenende.
Also saß ich in meinem Zimmer und blätterte durch die alten Bücher meiner Tante. Völlig gelangweilt ging ich zu meinem Fenster. Ich schnappte mir einen Stuhl, setzte mich hin und lehnte die Krücken an die Wand.
Ich schaute dem Regen zu wie er mal stärker, mal schwächer wurde. Die Regentropfen prasselten gegen das Fenster und flossen qualvoll die Fensterscheibe runter.
Eine Bewegung am Waldrand ließ mich kurz aufschrecken. Ich sah genauer hin. Am Straßenrand, hinter einem der Bäume stand ein Mann. Es war der Mann aus dem Wald. Zögerlich winkte ich ihm zu, doch dann verschwand er.
Ich saß weiter in meinem Stuhl und starrte den Regen endgegen.

Als ich wieder zur Schule gehen durfte waren die Blicke natürlich alle auf mich gerichtet.
Ich setzte mich an meinen Platz und wartete auf Lucy. Wir hatten zwischendurch geschrieben und sie hatte mich im Krankenhaus besucht.
Der Unterricht fing an ohne das Lucy aufgetaucht war.Lucy war selten Krank also ging ich davon aus das sie sich verspätete.

Ich saß alleine in der Mensa. Lucy war nicht aufgetaucht und auch auf meine Nachrichten reagierte sie nicht.
Lustlos stocherte ich in meinem Salat rum. Ich hörte lautes gelächter und schaute mich in der Mensa um. Es kam von einer Gruppe Mädchen die mich musterten und tuschelten.
Ich sah das Alice auf mich zu kam. Ich stand auf, stellte mein Tablet weg und ging. Ich ging an der Mädchengruppe vorbei. "Suizid gefährdet" hustete die Anführerin der Gruppe.
Ich drehte mich genervt zu ihr hin. "Hast du ein Problem mit mir?" fragte ich sie. Sie kam einen Schritt auf mich zu. "Nicht direkt. Ich habe nur gehört das du versucht hast dich umzubringen" sagte sie. Ihre Anhänger lachten gehässig auf.
Es erinnert mich an eine Gruppe von Hyänen um ehrlich zu sein.
Ich drehte mich wortlos um und wollte gehen. "Vermisst wohl deine Eltern.Schon so Depressiv und verzweifelt?" fragte mich die Anführerin. Ich konnte ihr Grinsen hören. Ich drehte mich schnell um und schon landete meine Faust in ihrem Gesicht. Ein erschrockenes Raunen ging durch die Mensa und das Mädchen was ich geschlagen hatte quiekte auf.Das Gleichgewicht auf einer der Krücken zu halten ist nicht ganz so einfach.Mein Blick wanderte zu Alice die Mitten in der Mensa stand ,und ihren Geschwistern.Auch sie sahen erschrocken auf. Ich machte mir keine weiteren Gedanken und ging. Meine Hand brannte von dem Schlag.
Ich nahm den Bus nach Hause, meine Tante war auf der Arbeit also hatte ich ruhe zuhause.

Nebel (Twilight FF) [Abgeschlossen🌸] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt