16. Kapitel

106 11 33
                                    

~Pages between us
Written with no end~

One Direction - Strong


Niall

Ich verfluchte mich gerade dafür Cayla auf diesen dämlichen Eisstand aufmerksam gemacht zu haben. Ich meine, was war das denn? Wenn man sich eine volle Minute lang in die Augen starren musste konnte es ja gar nicht gut ausgehen. Dabei war ich schlicht und ergreifend einfach fasziniert von Cayla's Augenfarbe gewesen. Und dann wurde alles plötzlich so komisch.

Unter der Markise des Verkaufes waren wir im Schatten gewesen und Cayla's sonst so markante Augenfarbe hatte in einem weichen Kontrast zu ihren braunen Haaren gestanden. Aber warum dachte ich darüber überhaupt nach? Mit Farben hatte ich noch nie viel am Hut gehabt also warum interessierte ich mich plötzlich für Blautöne

Das lag eindeutig an der Atmosphäre dieses Standes. Sobald Cayla mir den Namen übersetzt hatte (ich hatte keine Ahnung seit wann sie italienisch konnte), wusste ich, dass diese Geschäftsidee verrückt war. Vielleicht lustig für echte Paare aber nicht für beste Freunde. Es war nur schlüssig, dass man nun auch auf verrückte Gedanken kam. 

Ich wusste nicht, ob es Cayla gerade ähnlich ging wie mir aber vermutlich nicht, denn sie zahlte bereits für das Eis und war dabei vom Verkauf wegzugehen. In sicherem Abstand folgte ich ihr. 

Ich atmete einmal tief durch, dann schloss ich zu ihr auf. Im normalsten Tonfall wie möglich fragte ich sie, ob wir uns nun langsam nach einer U-Bahnstation umschauen wollten. Sie nickte sofort heftig mit dem Kopf als wäre sie dankbar, dass ich mit ihr sprach und einen Plan präsentierte.  

"Willst du etwas?", fragte sie und hielt mir den Eisbecher hin. Ich schüttelte den Kopf. "Aber ich schaff das nicht alleine.", sagte sie und ich bemerkte, dass sie vom Eis noch nichts angerührt hatte.

Sehr untypisch für Cayla, die Eiscreme über alles liebte.

 "Okay, gib mal her." Sie reichte mir den Eisbecher aus Plastik, der eher wie eine Eisschale aussah. Ich beäugte die oberste Kugel. Stracciatella. Warum nicht? Ich löffelte etwas von dem Eis in meinen Mund und war froh, dass ich deswegen vorerst nichts sagen musste. Auch wenn der Verkäufer mit uns als Kunden definitiv die falschen erwischt hatte, konnte ich nicht meckern. Das Eis schmeckte fantastisch!

"Probier mal!", sagte ich euphorisch zu Cayla. "Das ist der Hammer!" 

Sie wollte das Eis haben, jetzt wollte ich es ihr nicht einfach wegessen. Zögerlich nahm sie den linken Löffel, der immer noch unberührt in der bereits halb aufgegessenen Stracciatellakugel steckte, in die Hand. Ich beobachtete sie seitlich, um ihre Reaktion zu sehen. Nachdem sie den Löffel in ihren Mund geschoben hatte, weiteten sich ihre Augen. Sie funkelten, als sie sich zu mir drehte. 

"Oh mein Gott, schmeckt das lecker!" Der Ausdruck auf ihrem Gesicht sah aus wie der eines zehnjährigen Kindes an Weihnachten kurz vor dem Geschenke auspacken. Ohne noch mehr Zeit zu verlieren nahm sie sich den nächsten Happen.

Danach entbrannte ein kleiner Kampf darum, wer es schaffte sich in der kürzesten Zeit am meisten Eis reinzuschaufeln. Keine fünf Minuten später standen wir lachend und mit Gehirnfrost vor dem Abgang zu einer U-Bahnhaltestelle. Die Stimmung war wieder normal und ich fragte mich, was das vorhin gewesen war. 

"Es...ist so... kalt!", japste Cayla und presste sich die Hand gegen die Stirn. Meinem Kopf ging es ebenfalls nicht viel besser und es fühlte sich an als würde sich mein Gehirn gerade einmal vor Kälte umstülpen. "Au, Au, Au", stöhnte sie und ging ein paar Meter auf und ab. 

Like in old Times // n.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt