18. Kapitel

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~So many words we're not saying ~

One Direction - Strong


Die letzten zwei Wochen in der Schule waren in vielerlei Hinsicht anstrengend gewesen. Zum einen war das unsichtbar-sein vorbei. Jeder kannte mich wegen der Sache mit Niall. Mindestens jedes zweite Mädchen, das One Direction mochte (was auf ziemlich viele zutraf), hatte mich bereits auf meine Beziehung zu Niall hin angesprochen. Ich konnte nicht mal mehr einfach durch den Schulflur gehen ohne irgendeinen Kommentar über mich zu hören. Ob diese nun freundlich oder neidisch waren. Sogar Nicky und Mariah fanden es langsam anstrengend, dass schüchterne Mädchen aus der Unterstufe kleinlaut fragten, ob ich ihnen ein Autogramm besorgen konnte.

Obwohl ich sagen musste, dass es bereits besser geworden war. Diese Woche war nicht mit der davor, die Woche direkt nach dem Konzert, zu vergleichen.

Die andere Sache, die mir viel Kraft kostete waren die immer näher rückenden Abschlussprüfungen. Der Stoff war nun in jedem Fach abgeschlossen und die Unterrichtsstunden wurden mehr zu Lernzirkeln, als dass die Lehrer ewige, mühselige Monologe hielten.  

Durch diesen ganzen Stress rückte Niall's Konzert in Irland in meinem Kopf deutlich in den Hintergrund und auch meine ungesunde Zeit am Handy verkürzte sich. Naja zumindest meistens. Gerade saß ich davor aber auch nur, da heute ein entspannter Sonntag war und ich mir einen ganzen Tag freigenommen hatte. 

Es war noch Vormittag und später hatte ich mich mit Nicky und Mariah zu einem Kaffee in einem ziemlich neu eröffneten Café verabredet, das aber leider nicht zu meinem Lieblingscafés zählte. Aber was gab es schöneres als den Tag mit seinen besten Freundinnen zu verbringen? Naja vielleicht würde ich es im Moment sogar noch besser finden Niall zu sehen aber das würde ich ihnen auf keinen Fall anvertrauen.

Niall und ich chatteten nicht allzu viel. Wir waren beide in unseren eigenen Angelegenheiten ziemlich eingespannt. Wenn wir es dann doch einmal schafften uns länger zu schreiben oder sogar zu telefonieren, endete es meistens nach spätestens zehn Minuten, da Niall zu einem Interview oder Konzert losmusste oder ich ein Lerntreffen mit Mariah und Nicky hatte.

Es war mühselig aber ich nahm auch jeden noch so kleinen Kontakt dankbar an. Als hätte Niall gespürt, dass ich an ihn dachte, trudelte genau in diesem Moment eine Nachricht von ihm auf meinem Handy ein. 

N: Hey, da wir jetzt schon so lange nichts mehr voneinander gehört haben, wollte ich nur kurz sagen, dass du dir keine Sorgen um mich machen musst. Genieß deinen Tag.

Ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Was sollte das denn heißen? Mach dir keine Sorgen um mich. Weswegen denn?

Sollte ich mir etwa Sorgen machen? 

Ich beschloss genauer nachzuhaken.

C: Wieso? Was ist los?

Mit einem enttäuschten Seufzen nahm ich zur Kenntnis, dass er bereits wieder offline war. Ein gefühlter Dauerzustand seines Whatsapp Accounts. Naja vielleicht sollte ich mir ein Beispiel an ihm nehmen und etwas produktives tun anstatt den ganzen Vormittag faul auf dem Bett zu liegen. Andererseits hatte ich mir die Pause echt verdient, obwohl ich mir sicher war, dass Niall ebenso eine verdient hätte. Ich wolle gar nicht wissen wie die Jungs teilweise jetzt schon am Anfang der Tour am Rande ihrer Grenze angelangt waren. Konzerte, Interviews und nebenbei auch noch ein neues Album aufnehmen, wie ich aus einer Nachricht von Niall herausgehört hatte.
Aber das war ihr Job und er war, wie sie genau wussten, schweißtreibend, im wahrsten Sinne des Wortes aber dennoch lohnten sich bei ihnen die Anstrengungen.

Ich wartete noch eine volle Minute, aber nachdem Niall's Status immer noch auf offline blieb, beschloss ich seine seltsame Nachricht in meinem Kopf erstmal beiseite zu schieben und mich mühselig aus dem Bett zu schälen. Es machte keinen Sinn noch länger zu warten. Er würde vermutlich erst wieder spätabends nach dem Konzert die Zeit haben auf Whatsappnachrichten zu antworten.

Like in old Times // n.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt