Why is he here

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Save your tears, the Weekend  / good 4 u, Olivia Rodrigo

>>Okay, Ähem willst du irgendwas Bestimmtes zu Beginn sehen?<< fragte ich Hunter und hoffte, dass er jetzt wo unsere Quasi Chefin nicht mehr da war, auftaute und etwas von sich erzählte. Wenn nicht, konnten, das jetzt 5 elend lange Stunden hier im Tierheim werden. >>Nicht wirklich.<< Trotz, dass er mir nur eine wirklich kurze Antwort gegeben hatte, erkannte ich wie angenehm rau seine Stimme war und einem eine wohlige Gänsehaut auf der Haut bildete. >>Wow, sag bloß nicht zu viel. Die ganzen dreckigen Details kannst du mir auch später noch erzählen. Zeit haben wir genug.<< Von ihm kam als Antwort nur ein Schnauben sowie ein böser Blick mit seinen braunen Augen. >>Dann fangen wir einfach mit dem Pausenraum an...<< Ich lief los in Richtung Pausenraum und hörte hinter mir, wie mir seine schwarzen Schuhe auf dem harten Boden folgten. Das würden definitiv 5 lange Stunden werden.

Die Führung hatte lange gedauert. Zwischen den ganzen Sonntagsbesuchern, die sich in den Gängen tummelten und den schreienden Kindern, die alle nach einer süßen Babykatze verlangten, kamen wir nur schleppend voran.

Andauernd hatte mich eine Familie angesprochen ob ich ihnen nicht die Babykatzen zeigen könnte, jedoch habe ich die ganze Zeit mit einem aufgezwungenen Lächeln auf meinen Lippen, welches man hoffentlich nicht direkt durchschaute, darauf hingewiesen, dass sie sich doch bei meiner Chefin melden sollten, falls sie ernsthaftes Interesse an einer Katze hätten. Darauf sind die meisten Familien mit einem kurzen >>Danke<< weitergezogen und Hunter begutachtete mich meist mit einem Blick der mir sagte, dass er schon lange mein „der Kunde ist König Lächeln" durchschaut hatte. Sollte der erstmal mit Kunden in Kontakt kommen, ich bin mir sicher, er würde genauso wie ich mit diesem Lächeln reagieren, wahrscheinlich wäre dieses Lächeln dann noch mit einem seiner genervten Blicke gepaart, von denen ich den paar Stunden, die wir zusammen verbracht hatten, schon einige abbekommen hatte. Außerdem hatte Hunters penetrantes Schweigen nicht gerade dazu bei geholfen, dass die Zeit schneller verflog. Statt mir etwas von sich zu erzählen, wonach ich ziemlich oft gefragt hatte, hatte ich die ganze Zeit nur seinen brennenden Blick in meinem Rücken gespürt und gefühlt wie seine Augen genau jede meiner Bewegungen begutachteten.

Außerdem hatte ich erst gar nicht versucht Hunter alle Namen der Tiere zu, da es viel zu viele waren und ich selber nach einigen Jahren hier im Tierheim manchmal keinen blassen Schimmer habe wie einzelne Tiere hießen. Zu meiner Verteidigung sind das dann meinst Tiere mit denen ich normalerweise nichts zu tun hatte

Für mein Gefühl hatte die Führung sogar bis in den späten Abend gedauert, doch als ich einen kurzen Blick auf mein Handy warf, waren gerade mal 4 Stunden vergangen, also war es gerade mal 14 Uhr. Meine Schicht ging also nur noch eine Stunde. Zumindest war also ein Ende in Sicht. Und sollte jetzt jemand falsch denken, ich diese Arbeit hier wirklich gerne, es gab für mich nichts besseren als Tieren zu helfen, aber mich nervte einfach Hunters penetrantes Schweigen und die ganzen Familien, die einfach nur die ich zitiere „süßen kleinen Katzen" sehen wollten und kein wirkliches Interesse daran hatte ein Tier bei sich aufzunehmen.

Jetzt machte ich gerade eine kurze Pause und wollte dann bei den Katzen vorbeischauen, um ihnen frisches Wasser zu bringen. Mit Vivien hatte ich nicht mehr gesprochen, da sie wegen des bevorstehenden Sommerfests und den ganzen Besucher hier im Tierheim ziemlich beschäftigt war.

Das Sommerfest war ein Event, welches vor allem dazu diente Tiere weiter zu vermitteln, aber auch um neue Sponsoren zu generieren und neue Leute anzulocken. Mit dem Gedanken an das bevorstehende Event, welches schon in drei Wochen stattfinden sollte, stellte ich meine Wasserflasche, aus der ich gerade noch einen großen Schluck Wasser genommen hatte, wieder in meinen Rucksack, fuhr einmal mit meiner linken Hand durch meine blonden Haare und machte mich auf den Weg zu den Katzen. Ich hoffte einfach mal, dass jetzt weniger Besucher auf den Fluren unterwegs waren.

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