40 Brote

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Pünktlich um 6 Uhr stand ich im Aufzug und fuhr runter in die 4. Etage und suchte dort die Wohnung mit der Nummer sieben. Als ich sie nach kurzer Suche fand, klopfte ich an, worauf die Tür aufging und Herr Ackerman im Türrahmen lehnte. "Komm rein", sagte er, worauf ich über die Türschwelle in das Appartement ging. Es war schlicht in schwarz und weiß eingerichtet und die weißen Wände hatten oben und unten einen schwarzen Streifen, welcher sanft in den weißen Ton verblendet war. Es schien, als würde er alleine Leben. Jeder Quadastzentimeter war blitzblank geputzt. "Setz dich", sagte Herrn Ackerman, wähend er im Wohnzimmer neben sich auf das Sofa pattete. Ich tat es und öffnete mein Französischheft, um mir das passé composé  oder wie das auch immer heißt, erneut erklären zu lassen. "Also....", begann er, "das passé composé bildet man aus...."  Ich schaute ihm in die Augen und verlor mich in ihnen. Alles um mich herum blendete ich aus. "Verstanden?", fragte er, weshalb ich zurück in die normale Welt kam.  "Ehm.... nochmal", antwortete ich ihm. Er seufzte auf und erklärte es mir erneut,wobei ich ihm nicht in die Augen schaute. "Verstanden?", fragte er erneut. Ich gab ihm kurz und knapp "Mhm", als Antwort. "Gut.. Dann übersetze den ersten Satz: 'Danach ging Jean in die Bäckerei und kaufte 40 Brote'.",forderte er mich auf. Okay... Das schaffe ich! Oder doch nicht... "Ehm... Was heißt nochmal Bäckerei? ...", fragte ich schließlich  beschämt. Er seufzte und beantwortete schließlich meine Frage. "Okay... Ehm... 'Puis, Jean.... est allé à... la boulangerie.... et il a acheté.... 40 pains.' ?", übersetzte ich den Satz. "Oui", bestätigte mich mein Gegenüber, "Schreib" Ich schrieb den Satz auf und machte mit dem nächsten weiter. Nach drei weiteren stand Levi auf. "Hast du Hunger?", fragte er, während er sich streckte. Ich schüttelte den Kopf und übersetzte den nächsten Satz. Eigentlich hatte jch Hunger, wollte aber nich umhöflich sein. Sensei ging in die Küche und wärmte sich etwas in der Mikrowelle auf. Nach 2 Sätzen kam er zurück, setzte sich mit seinem Teller neben mich und überprüfte die Sätze. "Falsch", sagte er und deutete auf ein Wort, "schreibt man klein." Er aß weiter und ich schrieb einen weiteren Satz. "Passt der?", fragte ich unsicher. "Oui", gab er als Antwort. Mit knurrendem Magen legte ich den Stift ab und drehte das Blatt um. Plötzlich hielt er mir eine volle Gabel vor den Mund. "Iss", befahl er mir, worauf ich dankend ablehnte. Er seufzte. "Dein Magen hat geknurrt. Ich weiß, dass du Hunger hast. Iss", befahl er erneut, hielt die Gabel näher an meinem Mund und fütterte mich. "..Schmeckt gut", stellte ich fest und er schaufelte erneut etwas auf die Gabel, um mir diese darauf in den Mund zu stecken. Kurz bevor er sie jedoch in diesen beförderte, tropfte etwas der Soße hinunter und direkt auf mein Shirt. "..tch..", gab er von sich und stellte den Teller weg. "Ausziehen", befahl er sogleich, "Ich werde es waschen". "Nein nein... passt schon", wimmelte ich ihn ab. Ich zieh mir vor meinem neuen Französischlehrer, zudem in dessen wohnzimmer, doch nicht mein Shirt aus! "Doch", erwiderte er, "Ich mag es nicht wenn sich etwas schmutziges in meinem Appartement befindet. Zieh es aus oder ich tu es." Errötet tat ich das, was er mir anschuf und schon verschwand er mit meinem Shirt aus dem Raum.

Nachdem ich meine Hausaufgaben fertig, er diese überprüft und mir noch andere Themen erklärt hatte, schaltete er den Fernseher an. Ich konnte noch nicht gehen, weil ich auf mein Shirt warten musste. Diese Zeit wollte er mit etwas Fernsehen vertreiben. "Hast du Durst?", fragte er nach einer Weile. Ich lehnte sein Angebot ab, worauf eine weitere Frage seinerseits folgte: "Wie alt bist du?" "15, Sir", antwortete ich. "Aha. Schonmal Alkohol getrunken?". "Ein bisschen..". Wollte er mich abfüllen? Er stand auf und ging in die nahegelegene Küche. Kurze Zeit später kam er mit einer Flasche Rotwein und zwei Gläsern zurück. "Willst du auch? Muss ja keiner wissen.", bot er an. Ich nickte leicht und bedankte mich. Widerrede hätte eh nichts gebracht, da er mich sowieso überredet hätte. Vorsichtig schenkte er uns großzügig Wein ein und stopfte den Korken zurück in den Weinflaschenhals. Ich bedankte mich erneut und roch an der roten Flüssigkeit. Ich hatte noch nie Wein getrunken. Es roch fruchtig und man roch den Alkohol regelrecht heraus. Hr. Ackerman erhob sein Glas und wir stießen an, wobei der Wein benahe überschwappte. Ich trank einen Schluck und als ich bemerkte, dass es gar nicht mal so schlecht schmeckte, einen weiteren. Nach eineinhalb Gläsern war mein Shirt fertig gewaschen und Levi warf es in den Trockner. "Nein nein passt schon!", hielt ich ihn leicht lallend  davon ab, "ich kann auch mit dem nassen Shirt nach Hause gehen. Es ist schon spät." Er übergab mir das klitschnasse T-Shirt und ich zog es an. Dann verabschiedete ich mich und ging nach Hause.

"EREN!", schrie meine Mutter, als ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen ließ, "WO ZUM TEUFEL BIST DU GEWESEN? UND WIESO IST DEI  SHIRT NASS?" Ich suchte kurz nach einer Antwort, die ich ihr aufdrücken konnte. "Ich war bei Armin und es regnet.", antwortete ich schließlich und deutete auf das Fenster. "EREN JAEGER. HAST DU ETWA GETRUNKEN?", brüllte sie weiter. Sie hatte es wahrscheinlich an meinem leichten Lallen bemerkt. "Nein", entgegnete ich ihr schlicht und ging in mein Zimmer um zu schlafen.

Mehr als nur ein Lehrer... ( Ereri / Riren / Eren x Levi )Where stories live. Discover now