Kapitel 9

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Maria

Mein Handy bleibt den ganzen Tag stumm. Rico meldet sich nicht. Den ganzen Tag über schaue ich immer wieder verstohlen auf das Display, wofür ich während der Vorlesung wirklich ärger kriegen kann, doch nichts passiert. Die Mädels haben sich hundert mal bei mir entschuldigt, dafür mich am Samstag alleine gelassen zu haben. Sie haben einen der Milchmännchen, wie Rico sie genannt hat, mir nachlaufen sehen und gedacht ich wäre gut versorgt. Ehrlich gesagt, kann ich ihnen nicht böse sein, denn genau das hat mich zu Ricardo geführt. Meinem sexy Italiener. Den Mädels habe ich noch nichts erzählt. Es ist noch zu früh und ich will erst herausfinden, ob seine Absichten so ernst sind, wie er vorgibt. Wenn ich weiß in welche Richtung es mich führt und ob es sich lohnt bin das Gekreische anzuhören werde ich Nadja und Bianca davon erzählen. Solange werde ich es erst einmal für mich behalten. Ich betrachte mich skeptisch im Deckenhohen Spiegel im Badezimmer. Ich trage einen dunkelblaues dünnes geripptes Kleid mit V Ausschnitt, dass knapp unter meinem Hintern endet, schwarze blickdichte Strumpfhosen und schwarze Kniehohe Stiefel mit gut 10cm hohen Absetzten. Rico ist ein Riese und es schadet bestimmt nicht momentan etwas größer zu sein. Meine roten Haare fallen mir in leichten Locken über die Schultern. Sie harmonieren toll mit der Farbe des Kleides und sind der Grund warum ich gerade dieses Ausgesucht habe. Ich weiß zwar nicht wohin wir gehen, trotzdem will ich, dass er mich anziehend findet. Als ich einen Blick auf die Uhr werfe ist es bereits 5 Minuten vor der verabredeten Zeit. Ein Blick aus dem Fenster, aus dem ich direkt die Straße einsehen kann lässt mein Herz rasen. Rico steht an seinen schwarzen Wagen gelehnt da. Ich schnappe mir meine kleine schwarze Handtasche und flitze das lehre Haus hinunter. Meine Brüder und mein Vater haben diese Woche die Spätschicht und sind daher nicht zuhause. Meine Mom und Greta sind zu einem Mädels Abend im Spa gegangen. Sie wollten mich mitnehmen, aber ich habe abgelehnt. Rico steht entspannt da, als ich auf ihn zukomme. Er trägt dunkle Stoffhosen, ein graues Hemd und feine, garantiert Italienische Leder Schuhe. Eine silberne Rolex ziert sein Handgelenk. Er sieht gut aus. Heiß, mit einem hauch Bad Boy. „Hey." sage ich etwas schüchtern, als ich vor ihm stehen bleibe. Er lacht rau. Sein Blick wandert Hungrig über mich. Er scheint jeden Zentimeter in sich aufzusaugen. Dann greift er nach mir, zieht mich an sich und küsst mich heiß. Seine Lippen bewegen sich rau auf meinen. Seine Zunge gleitet in meinen Mund und seine Bartstoppeln reiben auf eine unglaublich erregende Art an meinen Lippen und Wangen. Seine große Hand legt sich in mein Kreutz dicht über meinem Hintern, zieht mich an seinen muskulösen Körper, während seine andere sind in meinen Nacken legt und meinen Kopf für seinen Kuss hält. Ich seufze an seinen Lippen, erwidere den Kuss sehnsüchtig. Doch Ricardo lässt ihn nicht überhand nehmen. Er löst seinen Mund zügig wieder von meinem. Dann schenkt er mir ein männliches sehr zufriedenes Grinsen. „Ciao Bambina." raunt er mit dunkler Stimme. Ich kichere, als tausende Schmetterlinge durch meinen Bauch flattern. Er öffnet für mich die Beifahrer Türe. Ganz Gentleman like. Ich lasse mich auf das dunkle Leder sinken. Rico geht um das Auto herum, steigt neben mir ein und startet den Motor, der mit einem dunklen Grollen zum Leben erwacht. „Du siehst toll aus." er schenkt mir ein lächeln. Meine Wangen werden rot. „Danke." meine ich leicht verlegen. Als wir an einer roten Ampel halten beugt sich Rico zu mir herüber, streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr und murmelt: „Ich wollte dich noch in dem Moment in dem du aus dem Haus gekommen bist gegen meinen Wagen drücken, dich auf meine Hüften heben und hart durchnehmen Principessa." seine Stimme ist tief und heiser. Seine dunklen Augen glühen. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Er zwinkert, hebt den Blick wieder von mir als die Ampel auf grün schaltet und er weiter fährt. Eine Weile ist es ruhig, ehe ich frage. „Wohin fahren wir?" Rico grinst mich aus dem Augenwinkel an. „Ich habe uns einen Tisch im Rosa Dorada reserviert." Mir klappt der Mund auf. „Was?" keuche ich. Das verdammte Rosa Dorada, ist eines der kostspieligsten, Luxuriösen Restaurants in ganz Chicago. Ich habe mir als Kind und auch später als Jugendliche gemeinsam mit Nadja und Bianca die Nase an den großen Scheiben platt gedrückt. Nie im Leben hätte ich mir vorstellen können das Edle Spanische Restaurant mal von Innen zu sehen. „Keine Sorge, ich geh deshalb nicht pleite." lacht Rico rau. Ich verenge die Augen. „Wie hast du dort so schnell einen Tisch bekommen?" will ich skeptisch wissen. Er zwinkert mir zu. „Sagen wir ich habe meine Kontakte."

Ein Einweiser parkt Ricardos Wagen. Die Hand des Italieners liegt mit leichtem Druck in meinem Rücken als wir durch die großen Türen gehen. Ein junger, dunkelhaariger Mann im Anzug kommt uns entgegen. „Guten Abend Senior Moretti. Willkommen im Rosa Dorada." Er nickt mir aufmerksam zu. Sein Blick hängt einen Moment zu lang am V Ausschnitt meines Kleides. Ricos Hand um meine Hüfte verkrampft sich. „Unser Tisch, Alberto." knurrt er ungehalten. Der schreckt sofort zurück. „Natürlich Natürlich." Er leitet uns zu einem Tisch im hinteren Bereich. Wir sind privat für uns, aber trotzdem so zentral das wir immer noch im Geschehen sind. Rico zieht mir den Stuhl zurecht, ehe er mir gegenüber platz nimmt. Der Kellner gibt uns einen Moment, in dem ich in Ricos dunklen Augen versinke, ehe er an den Tisch kommt und uns die Karten reicht. „Wein?" fragt Rico. Ich nicke. „Ja, ein weißer wäre toll." bitte ich. „Den Marcques de Murrieta. Eine Flasche." weißt er den Kellner an. Dessen Augen werden riesig. Er beeilt sich zu nicken und rauscht davon. Ich lege den Kopf schief. „Du kennst dich mit Wein aus?" frage ich. Er zuckt die Schultern. „Ich bin Italiener Bambina." Ich kichere. Rico greift über den Tisch, streicht mit dem Daumen über meine Lippen. „Ich bin froh, dass du mit mir hier bist Maria." Ich schenke ihm ein ehrliches lächeln. „Danke, dass du mich eingeladen hast. Aber du hättest nicht.. Ich meine, dass hier ist.." ich verstumme. Er lacht leise. „Zu teuer?" Ich nicke peinlich berührt. „Glaub mir, dass Essen hier sind Peanuts für mich." Ich verdrehe die Augen. „Mir ist sowas nicht wichtig. Wir haben Zuhause nicht so viel Geld. Naja wir sind eine große Familie." Rico lehnt sich auf seinen Stuhl zurück. „Das ehrt dich Bambina, dass du so denkst." Ich werde rot und wende den Blick ab. Eine Weile schweigen wir, dann wage ich zu fragen. „Was machst du Beruflich um das zu bezahlen?" Er lächelt düster. „Ich bin Unternehmer." Ich runzele die Stirn. „In welcher Branche?" frage ich nach. „Import- Export." Er ist wage. Etwas merkwürdig um ehrlich zu sein. Der erste Punkt, der mir hätte zu denken geben sollen. „Was machst du Bambina?" lenkt er das Gespräch zu mir. „Ich studiere. Politik und Geschichte." Er schmunzelt. Ich winke ab. „Genauso langweilig wie es sich anhört. Aber mein Vater besteht darauf, dass ich etwas lerne, wovon ich leben kann." Er legt seine große Hand auf meine. Ich betrachte seine Tätowierten Finger, als er sie mit meinen Verwebt. „Und was willst du?" Ich schenke ihm ein verträumtes Lächeln. „Ich möchte Konditorin werden." Er legt den Kopf schief. „Dann solltest du das tun. Ich bin mir sicher, du kannst in der Branche Fuß fassen." Ich schenke ihm ein Dankbares Lächeln. Der Kellner stört den Moment als er den Wein bringt. Er schenkt Rico einen winzigen Schluck in dessen Weinglas ein, scheint dann auf irgendwas zu warten. Rico knurrt: „Stellen sie die Flasche hin und gehen sie!" der Kellner wird bleich. Ich kichere leise, als er sich auf dem Absatz umdreht und flüchtet. Noch immer kichernd greife ich nach der Karte. Oh Verdammt so viele Köstliche Speisen wie sie in der Karte anpreisen, da kann ich mich beim besten Willen nicht entscheiden. Rico bedenkt meine Unschlüssigkeit mit einem Stirnrunzeln. Er schenkt uns beiden Wein ein. Als er Kellner wenig später zurück kommt um unsere Bestellung aufzunehmen, bestellt sich Rico ein Steak mit Rosmarin Ofenkartoffeln und ich eine Portion Nudeln mit Pilzen und Gambas. „Arbeitet dein Bruder auch in dem gleichen Unternehmen wie du?" erkundige ich mich. Er nickt. „Ja, alle meine Cousins. Das Business ist Familien Sache." Ich greife nach dem Glas. Der herbsüße Geschmack explodiert in meinem Mund. Scheiße ist der Wein gut. Ich will gar nicht daran denken, was eine ganze Flasche in so einem Restaurant kosten muss. „Was macht deine Familie Principessa?" Ich lehne mich im Stuhl zurück, schlage die Beine übereinander. Ricos Blick wandert über meinen Oberschenkel. Irre ich mich, oder hat sich sein Blick eben verdunkelt? „Mein Vater ist Detektiv. Meine drei großen Brüder alle auch Polizisten." Ich beiße mir auf die Unterlippe. Scheiße, wenn er keine ehrlichen Interessen hat, dann habe ich ihn jetzt wirklich verscheucht. Welcher Kerl Dated schon gerne ein Mädchen mit eine Familie aus Cops. Er schmunzelt. „Interessant." Irgendwie habe ich das Gefühl, die Information scheint ihm nicht neu zu sein. „Sie sind alle hart nach außen haben aber ein weiches Herz." Ich lächele ihn scheu an. Er scheint zu begreifen worauf ich hinaus will. Rico lacht leise. „Keine Angst Bambina. Ich bin die Art Mann die sich nimmt was sie will. Ungeachtet der Konsequenzen." Ich lege herausfordernd den Kopf schief. „Und was willst du Ricoardo?" 

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