Wie betäubt man einen Ork?

38 3 1
                                    

Wir gelangten zu einem Pferdewagen, der eine Art mittelalterlicher Wohnwagen zu sein schien. Die Wände waren aus Holz, das Dach ebenfalls, es gab eine Türe hinten und zwei Fenster an den Seiten. Innen gab es einen Tisch, drei Sessel und ein kleines Bett, alles am Boden befestigt. Robinson stellte meine Sachen in eine Ecke und ich stellte den Rest dazu. "Okay, ich hatte mit Gepäck gerechnet, aber warum hast du so viel gebracht?", wollte er dann wissen. "Um das zu verstehen, müsstest du die ganze Geschichte kennen." Er nickte. "Du solltest meine auch erfahren und wir sollten los, wenn wir morgen früh rauswollen." Ich nickte und wir gingen zum Kutschbock. Ich setzte mich neben Robinson und wir fuhren in den Wald. Er schien sich tatsächlich gut auszukennen und während er den Wagen lenkte fing ich an zu erzählen. Ich berichtete von der Zeit in meiner Welt, wie ich die Mittelerdler getroffen hatte und unsere Reise zum Berg, dann was sich mit Smaug abgespielt hatte und warum ich nun hier war. "Ich kann nicht glauben, dass man dich verbannt hat. Du bist der Grund warum sie überhaupt hier sind.", meinte Robinson, nach einer Weile. "Nun ich glaube ich habe auch ein wenig überreagiert. Aber es ist mir einfach so gegen den Strich gegangen, wie er alle behandelt hat...ich hätte darauf besser vorbereitet sein müssen, ich habe den Film tausende Male gesehen." "Es ist nicht deine Schuld, ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, wäre ich du gewesen." "Robinson?" "Nur Rob." "Okay, Rob, wie bist du hier gelandet? Bist du schon lange hier?" "Ja, länger als du zumindest. Galadriel hatte mich als worst-case-scenario eingeplant, als Backup für dich. Hier bin ich seit ein wenig mehr als drei Monaten, ich wurde nach Gondor geschickt aber als meine Kräfte dann begannen einzusetzen, bin ich von dort weg. In einem Dorf an der Grenze habe ich dann eine Weile gelebt und eine Freundin gefunden. Sie ist wunderbar. Ihr Name ist Genwen und sie ist fabelhaft in der Küche. Wir haben uns ziemlich schnell verliebt und wenn die Schlacht vorbei ist will ich sie um ihre Hand anhalten." "Wow, das ist ja super, ich freu mich für dich." "Ja, es ist toll. Nun jedenfalls hat ihre Familie, insbesondere ihr Vater etwas gegen mich, mit meinem Aussehen, meinem komischen Verhalten und übernatürlichen Kräftenich kanns verstehen. Wir planen durchzubrennen. Ich habe in der Zeit, in der ich hier war, das Gebirge Rhûn erforscht und einige interessante Sachen entdeckt, wie zum Beispiel mein jetziges Zuhause, ziemlich gut verborgen und nahe am Wald, es ist ideal, sogar frisches Wasser hat man dort. Dort werden wir hinziehen." "Klingt doch super. Und...was genau ist das? Eine Höhle? Eine Hütte?" "Es ist eine alte Befestigungs-Anlage, ein Bergfried und drei Gebäude, ein befestigter Hof mit Brunnen, der direkt von einer Bergquelle gespeist wird. Das Ganze liegt relativ hoch auf einem Plateau, das relativ groß ist. Sogar Felder oder Weiden hätten dort Platz und das Ganze ist von einer Befestigungsmauer umrundet. Es ist in einem Versteckten Nebental, dass man durch einen Tunnel erreichen kann. Zum Glück sind einige der alten Straßen noch halbwegs erhalten, sodass man den unteren Eingang leicht mit dem Wagen passieren kann." "Cool. Und die Gebäude sind noch gut erhalten?" "Ich habe angefangen das Dach des ersten Gebäudes wieder zu reparieren, die Dächer waren aus Holz und sind deshalb schon vermodert, aber zum Glück nur bei zwei Gebäuden, das größte, die Kaserne, hat ein Dach aus Stein und Ziegeln, das ist noch in Ordnung. Der Burgfried hatte gar kein Dach, also bleibt das weg. Die Türen gehören ausgetauscht und ein paar der Fenster sind kaputt, aber die ganze Anlage ist in einem guten Zustand, dafür, dass sie vor rund dreihundert Jahren verlassen wurde." "Wow, eine alte Ruine, finde ich geil. Und dein Falke?" "Müsste jeden Augenblick..." Wir hörten ein Kreischen und ein Vogel kam zu uns herab-gestürzt und landete auf Robs ausgestrecktem Arm. "Von der Jagd zurückkommen.", vollendete dieser den Satz. Ich besah mir den Falken. Hellbraune Gefiederung mit einem dunkelbraunen Muster und steckend braunen Augen. "Ich hab ihn seit fünf Jahren und er hat mich noch nie verlassen, so gut ist er trainiert.", meinte Rob lächelnd. "Wie heißt er?" "Okay, vorher sollte ich sagen, dass ich Anthony Mackie wirklich total spitze finde..." "Nein...du hast ihn Sam genannt?", platzte es aus mir heraus. Grinsend nickte Rob. "Sam Wilson, jap." Ich lachte los. "Das ist genial! Und ein bisschen schräg." "Ich weiß, aber hey, wenn du den Brief lesen konntest bist du auch Fan." "Und wie!" "Sieh mal, da vorne ist die Brücke.", meinte Rob und wirklich, vor uns ragte die alte Festung auf. Ich fand diesen Ort im Film schon geil, aber in echt ist das noch viel cooler. Ich hoffe bloß, dass ich mich nicht verirre., meinte ich. Und ich hoffe, dass sie wirklich vollkommen leer ist, ich habe echt keinen Bock auf einen nächtlichen Ork-überfall., meinte Rob. Wir fuhren in den Innenhof und entschieden uns, da es diese Nacht nicht regnen würde, draußen zu schlafen. Das Risiko in Suche nach einem geeigneten Schlafplatz irgendwo durchzubrechen oder sich zu verirren war einfach zu groß. Rob band das Pferd, dessen Name Ramson war, an einer Säule fest und sicherte den Wagen mit Steinen, während ich trockene Äste zu einem Feuer zusammenschlichtete. "Brauchst du ein Feuerzeug?", fragte Rob. "Nein, ich komme schon klar!", meinte ich. Dann schnipste ich und eine Flamme schoss aus meinem rechten Zeigefinger. Ich hielt ihn an das Holz und bald hatten wir ein schönes Lagerfeuer. "Cool, und das kannst du mit jedem Element?" "Bisher bin ich nur mit Wasser, Feuer und Luft soweit, mit Erde hänge ich noch ein wenig nach.", meinte ich und holte mir meine Deckensammlung vom Wagen, die ich dann zu einem halbwegs weichen aber sicher warmen Lager auf-schlichtete. Wir grillten noch ein wenig und legten uns dann auf unsere Lager. Ich für meinen Teil war sofort weggepennt.

An unexpected WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt