Chapter 3 *

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Ein dumpfes Geräusch ließ Sanji aus seinem Schlaf hochschrecken. Er konnte schwere Schritte auf dem Gang hören, die sich langsam der Zelle näherten, in der er saß. Vorsichtig schlug er die Augen auf und sah in Richtung des Gitters, doch noch war niemand zu sehen. Sein Blick fiel auf Zoro, der immer noch ihm gegenüber an der Wand saß, die Beine von sich gestreckt, sodass sie in der winzigen Zelle beinahe Sanjis eigene berührten, die er vor sich angezogen hatte. Doch der Schwertkämpfer hatte die Augen bereits geöffnet und blickte aufmerksam nach draußen. Sein Profil zeichnete sich vor dem flackernden Halblicht der Fackeln ab.

Nach einer Weile, in der man nur die dumpfen Schritte immer näher hatte kommen hören, erschienen schließlich einige Silhouetten im Rahmen des Metallgitters. Eine Handvoll Soldaten postierte sich vor der Zelle, in ihrer Mitte ein großer, bulliger Mann, der sie mit einem verschlagenen Grinsen im Gesicht musterte.

„So, ihr seid also die zwei neuen, ja?" Keiner der beiden gab ihm eine Antwort.

Der Blick des Mannes wanderte zu Zoro. „Du hast meinen Männern einen ganz schönen Ärger gemacht. Dafür wirst du die Quittung noch bekommen. Und du..." Sein Blick wandte sich Sanji zu. „...bist mir zu laut. Ich dulde keine aufständischen Gefangenen in meiner Basis. Ich hoffe, das ist angekommen."

Sanji spürte bei diesen Worten eine unglaubliche Wut in sich aufsteigen. Für wen hielt dieser Bastard sich eigentlich, dass er ihnen vorschrieb, was sie zu tun hatten? Er konnte sie vielleicht in dieser verdammten Zelle einsperren, aber Befehle würde er sich nicht erteilen lassen.

Sanji stand auf und ging einen Schritt auf das Gitter zu, wodurch er bereits knapp die Hälfte der Zelle durchquerte. „Da hätte ich einen ganz einfachen Tipp für dich. Lass uns einfach hier raus, dann muss ich auch keinen Aufstand anzetteln."

Der Mann musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. Es war offensichtlich, dass der Ton des Piraten ihm ganz und gar nicht gefiel. „Tja, das dürfen wir nicht. Und selbst wenn es doch so wäre – ich lasse meine Beute nicht mehr ziehen, wenn ich sie einmal im Netz habe." Dabei breitete sich wieder dieses widerliche Grinsen auf seinem Gesicht aus. Arrogant, siegessicher – Sanji konnte weder den Kerl noch seine hässliche Visage ausstehen.

Der große Mann strich sich mit einer Hand über seinen kurzen Bart, dann wandte er sich wieder an Zoro. „Du wirst uns einige Informationen geben. Wo ihr euer verdammtes Schiff versteckt habt, zum Beispiel. Und wo sich deine Witzfigur von Käpt'n aufhält."

Zoro blieb still und sah den Mann nur stur an. Wenn dieser Kerl glaubte, er würde seine Freunde verraten, dann hatte er sich gehörig geschnitten. Außerdem konnte er ihm sowieso nicht sagen, was er hören wollte. Zoro wusste ja selbst nicht, wo die anderen waren.

Diese Idee schien dem Marineheini allerdings nicht zu kommen. Er trat näher an das Gitter heran und sagte drohend: „Ich habe gesagt, du wirst..."

„Kapierst du es nicht?" Sanji reichte es; dieser Vollidiot sollte sich nicht zu viel herausnehmen. „Er wird dir nichts sagen. Keiner von uns wird das! Geh doch einfach und such sie selbst, wenn sie dir so wichtig sind. Von uns erfährst du gar nichts, du Bastard!"

Sanji wusste, dass es in seiner Position vermutlich nicht gerade schlau war, solche Dinge von sich zu geben, doch er war in diesem Moment so unglaublich wütend auf den Kerl, dass er sich selbst nicht zurückhalten konnte. Vermutlich hatte auch dieser Ort hier etwas damit zu tun; die Enge und das Gefühl des Eingesperrtseins machten ihm schwer zu schaffen. Und jetzt tauchte auch noch diese Made von der Marine auf und meinte, sie herumkommandieren und einschüchtern zu können. Und er saß in dieser kalten Zelle, eingezwängt, ausgerechnet mit Zoro, und konnte absolut gar nichts gegen diese Situation tun.

Heartbeat - ZoSan [One Piece FF] - abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt