Heartbeat - ZoSan [One Piece FF] - abgeschlossen

Chapter 4

Als Sanji am nächsten Morgen die Augen aufschlug, fand er sich im gleichen Halbdunkel wieder, die ihn seit seiner Ankunft im Verlies ständig begleitete. Doch etwas war anders. Ihm war nicht kalt. Er lag auf etwas angenehm Warmen, das sich leicht hob und senkte, als würde es atmen. Und er konnte unter seiner Wange ganz schwach einen... Moment mal... Herzschlag spüren?

Mit einem Satz war Sanji auf den Beinen und sah erschrocken, was genau er da gerade als Matratze missbraucht hatte. Oder eher wen. Er spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht schoss, zusammen mit einem merkwürdigen Kribbeln im Bauch. Was zum Teufel hatte er in Zoros Armen zu suchen?!

Durch die plötzliche Bewegung geweckt sah Zoro den vor ihm stehenden Koch mit einem halb verwirrten, halb verschlafenen Blick an. Als ihm einfiel, warum der andere sich so seltsam benahm, schlich sich auch auf seine Wangen eine leichte Röte.

Verlegen wandte er die Augen ab. „'tschuldigung, ich... du hast so gezittert, da dachte ich... tut mir leid."

Sanji musste bei seinem Gestammel gegen seinen Willen grinsen. Ein verlegener Lorenor Zoro – dass es so etwas gibt... Doch als ihm wieder einfiel, wie er sich überhaupt in diese Situation gebracht hatte, verging ihm das Grinsen schnell wieder. Der Besuch der Soldaten ging ihm wieder durch den Kopf, der Blick des Mannes, die Angst. Wie hatte er es nur so weit kommen lassen können? Schlimm genug, dass er hier festsaß, nun hatte er sich nur noch lächerlicher gemacht, indem er wegen einer simplen Drohung komplett zusammengeklappt war. So etwas war ihm noch nie passiert, und dann geschah es ausgerechnet, ausgerechnet dann, wenn Zoro zusah.

Er konnte an Zoros Blick sehen, dass auch er daran dachte. Doch Zoro entschied sich, nichts dazu zu sagen. Das war ganz allein die Sache des Kochs, und der würde sicher nicht darüber reden wollen – vor allem nicht mit ihm. Zoro konnte es ihm auch nicht verübeln. Zwischen ihnen stand viel zu viel, als dass man sich mal gemütlich mit dem anderen über seine Gefühle unterhalten würde. Und auch wenn er gerne wüsste, was genau hinter dem außergewöhnlichen Verhalten des anderen steckte, er würde ihn sicher nicht zu einer Antwort drängen, indem er danach fragte. Schließlich war das allein seine Sache, und wenn Sanji Geheimnisse vor ihm haben wollte, dann war das sein gutes Recht. Schließlich hatte Zoro selbst so einiges, was er keinem erzählte, vor allem nicht Sanji. Dadurch könnte zu viel kaputt gehen.

Sanji selbst war sich der Gedanken nicht bewusst, die Zoro gerade durch den Kopf gingen. Er fuhr sich verlegen durch die Haare und wandte dann den Blick ab. „Danke", sagte er leise.

Zoro jedoch wandte den Blick nicht ab. Er sah dem anderen dabei zu, wie er mit den Fingern durch seine Haare glitt und wie diese dabei im rötlichen Fackelschein golden schimmerten. Verdammt, so etwas sollte ihm gar nicht auffallen. Doch er konnte nichts dagegen tun.

„Keine Ursache."

Er hätte gerne noch so viel mehr gesagt, doch das war unmöglich. Zwar fühlte sich hier, weit weg von den anderen, die Luft zwischen ihnen nicht mehr so... gespannt an. Und das, was Sanji passiert war, schien Löcher in die steinerne Mauer gerissen zu haben, die die beiden im Laufe der Jahre zwischen sich aufgebaut hatten. Doch keiner der beiden wusste damit umzugehen. Mit einem Mal war die Distanz weg, die sie die ganze Zeit getrennt hatte, und das ließ sie mit einem Gefühl des Ungeschütztseins und der Unsicherheit zurück, die sich nun in der Form einer angespannten, unangenehmen Stille zwischen ihnen ausbreitete. Zoro war der erste von ihnen, der sie schließlich wieder durchbrach.

„Hast du Hunger?", wandte er sich an Sanji und machte diesen mit einer Geste auf einen Krug und zwei Schalen aufmerksam, die vor einer winzigen Klappe im unteren Teil des Gitters standen. „Das haben die Soldaten dagelassen."