Hoch die Krüge (Versengold)

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Hoch die Krüge und im Bunde feiern wir die wir die frohe Kunde: Das Leben muss dich nämlich nehmen. Nehmen wie du bist.

Ich habe aufgehört zu zählen wie viel ich bereits getrunken habe, was ich aber weiß es muss eine Menge sein, denn ich merke, wie mein Magen anfängt gegen den ganzen Alkohol zu rebellieren. Leicht benommen erhebe ich mich von meinem Platze und suche die Herrentoilette auf, wo ich mich direkt übergebe.

Fuck, ist mir schlecht.

Es kann nicht Sinn sein sich zu schinden. Sich die Welt in grau zu tränken. Sich an Vergänglichkeit zu binden.

Eventuell sollte ich doch anfangen, mich ein wenig mehr zusammen zur reißen und mich zu benehmen wie ein Erwachsener. Nie wieder Alkohol...

Oder zumindest sollte ich langsam begreifen, dass es mir nicht gut bekam, wenn ich trinke und gleichzeitig kiffe. Doch man lebt nur einmal im Leben, was solls.

Stören würde es niemanden.

Bringt es doch auch nichts auszuharren. Wenn man einen Geist zum Träumen hat.

„Du solltest weniger Geld für Alkohol ausgeben und mehr in deine Klamotten investieren, Semi Semi", höre ich eine vertraute Stimme neben mir und gleichzeitig klopft mir eine Hand aufmuntert auf meinen Rücken.

Mist! Ich habe wohl vergessen die Kabinentür abzuschließen.

„Satori?"

So sehr es mich auch wurmt, Satori hatte, im Gegensatz zu mir, schon immer den besseren Geschmack für Mode gehabt als ich und bereits in der High-School hatte er mich damit immer aufgezogen.

„Der bin ich", trällert er mich ins Ohr und reicht mir ein Taschentuch „du siehst furchtbar aus, wieso musst du es auch immer übertreiben?"

So feier ich, wann mir beliebt. Wann immer sich ein Grund ergibt.

„Man lebt nur einmal", lehre ich ihn, drückte die Spülung und lasse das Erbrochene verschwinden „Du gibt's immer noch zu viel Geld für Klamotten aus", kontere ich dann und drehe mich zu dem damaligen Mittelblocker um „Was machst du hier?"

„Denkst du es würde etwas bringen, wenn meinen Mantel zerteile um ihn dann festverschlossen nach Afrika zu schicken, meinst du das ernährt dort die Menschen? Ich denke, wenn ich zwischendurch spende hilft es diesen mehr, oder Eita?"

Zugegeben Recht hat er damit, was, aber nicht erklärte was er hier machte.

„Wieso bist du hier?"

„Aus einem ähnlichen Grund wie du, schätze ich. Ich bin mit Wakatoshi hier, um ein wenig zu entspannen."

Ich nicke und folge ihm, nachdem ich mir den Mund ausgewaschen habe, wobei ich im Spiegel festgestellt habe wie schrecklich ich aussah, aus der Herrentoilette. 

„Nur ihr beide? Dann sollte ich Wakatoshi zumindest hallo sagen", immerhin habe ich diesen schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen.

„Nicht ganz...", trällert er vergnügt „aber komm doch mit. Wakatoshi freut sich sicherlich dich wieder zu sehen."

„Was ist aus euch eigentlich geworden?", hake ich nach und folge ihm, mehr schlecht als recht.

„Wir sind mittlerweile zusammen."

„Glückwunsch" und direkt merke ich wie es mich innerlich zerreißt.

Hoch die Krüge und im Bunde feiern wir die wir die frohe Kunde: Das Leben muss dich nämlich nehmen. Nehmen wie du bist.

„Schaut mal, wen ich auf dem Herrenklo gefunden habe", sagt er dann und reiße schockiert die Augen auf, als ich ihn sehe. Sein Blick ruht stumm auf mir. 

Die Melodie meines Lebens - SemiShiraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt