Skylla sah sich um. Wo war sie nur gelandet? Alles war schwarz und von überall her tönten Stimmen.
Das Mädchen verstand nicht, was sie sagten, doch es hörte sich traurig und flehend, teilweise sogar wütend an.
Verwirrt drehte sie sich im Kreis, doch alles blieb finster. Verzweifelt stieß auch sie einen Schrei aus, der sich mit dem der Anderen vermischte. Nun hallten noch mehr Rufe um sie herum.Sie hatte immernoch keine Ahnung, wo sie sich befand.
Auf einmal tauchte ein Licht auf. Es kam immer näher auf sie zu, wurde immer größer. Es wuchs zu einem riesigen Lichtball heran. Sie schloss die Augen, doch spürte bloß eine Welle der Hitze direkt vor sich.
Einen Moment lang wartete sie noch ab, bevor sie vorsichtig ihre Augen öffnete.Der Lärm hatte sich gelegt, vor ihr stand nur ein kleiner Junge. Seine Haare waren schwarz, seine Haut sehr blass, in seinen Augen schimmerte ein helles Grün, das sich mit Grau vermischte. Er trug ganz normale Sachen, vielleicht etwas veraltet, jedoch nichts besonderes Außergewöhnliches. Seine Kleidung bestand aus einer einfachen blauen Latzhose mit silbernen Knöpfen an den Schultern, darunter ein weißes Hemd. An den Füßen trug er weder Socken noch Schuhe.
Die beiden Kinder betrachten sich gegenseitig. Dann hob der Junge den Kopf und begann zu reden. Seine Stimme klang etwas brüchig und leise, doch Skylla konnte jedes seiner Worte verstehen. "Hallo. Ich bin Jacob. Wer bist du?" Das junge Mädchen wusste nicht genau, was sie sagen sollte, denn sie war nicht sicher, ob sie träumte. "Mein Name ist Skylla. Was machst du hier? Wo sind wir?" Auf diese Frage hin senkte Jacob den Blick, lächelte jedoch leicht. "Ich bin hier, weil ich immer irgendwo bin. Es kümmert mich nicht, wo ich bin, schließlich muss ich ja nirgends hin. Wir sind hier aber genau genommen im Nirgends. Hier ist nichts, doch wenn du unbedingt einen Namen für diesen Ort willst, nenne ihn den Ort der verlassen Seelen. " Es hörte sich gespenstisch an, so dass Skylla ein kalter Schauer über den Rücken lief.
"Und wie komme ich zurück nach Hause?" verängstigt durch den Namen des Ortes, an dem sie sich befand, konnte auch sie nun nur noch flüstern. "Gib mir deine Hand und schließe die Augen." Verwundert streckte sie ihm also ihren Arm hin. Er griff danach und als sich ihre Hände berührten, spürte Skylla etwas, was sie noch nie zuvor erfahren hatte. Es fühlte sich an, als würde man auf harte Luft greifen.
"Keine Angst. Das wirst du schon noch herausfinden, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Komm einfach mit, schließe deine Augen."Da kam dem Mädchen ein Gedanke. Was wenn er einer von diesen Entführern war, vor denen ihre Eltern sie immer gewarnt hatten? Doch diese Idee schob sie rasch beiseite, er war ja schließlich ein ungefähr siebenjähriger Junge.
Neu entschlossen schloss sie also ihre Augen und griff nach Jacobs merkwürdiger Hand. In ihrem Kopf drehte sich etwas.Als sie ihre Augen wieder öffnete, erblickte sie ihr Zimmer. Sie befand sich in ihrem Bett. War es also doch nur ein Traum?
Doch als sie zum Fenster sah, stand dort Jacob, und er hielt etwas in der Hand. Es war eine Kette. Etwas perplex stand Skylla auf und nahm sie, hängte sie sich um den Hals, dann ging sie wieder schlafen.
Die restliche Nacht verlief ohne Träume und als sie am nächsten Morgen aufwachte, hatte sie Jacob bereits fast vergessen. Erst als sie sich an den Hals fasste, fiel ihr die Kette auf und sie errinnerte sich an die letzte Nacht. Es war also mehr als nur ein Traum gewesen...
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Psycho
Mystery / Thriller"Nichts ist, wie es scheint" Über ein kleines Mädchen, das ein wenig anders ist als alle anderen und die Reaktion der Menschheit. "Zwischen Vernunft und Wahrheit. " Was tust du, wenn dich ein toter Junge besuchen kommt? #1 in Geister #1 in Tr...