02| Girl

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Attention: ICH LEBE NOCH!

Das Wochenende war vorübergegangen und Montag Abend stand mir bevor, mein erster Arbeitstag

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Das Wochenende war vorübergegangen und Montag Abend stand mir bevor, mein erster Arbeitstag.

Mit einem letzten kräftigen Atemzug ließ ich die Tür schwungvoll aufgehen und ich betrat schweren schrittes die Bar. Hinter der Theke stand schon meine bekanntschaft von letztem mal und sah mich entnervt an.
"Zu spät. Wo sind die Papiere?" Fordernd hielt sie mir die ausgestreckte Hand vor die Nase und wedelte mit dieser unruig in der Luft umher, auf ihren vorherigen kommentar, versuchte ich verkrampft nicht einzugehen, denn es war gerade einmal 17:33, womit ich also gerade einmal drei Minuten nach der besprochenen Zeit hier aufgetaucht war, wenigstens mit mienem Outfit schien sie heute einigermaßen zufrieden zu sein, denn außer ihre abwertenden Blicke, die sie scheinbar immer auf ihrem Gesicht trug, hatte sie kein einziges Wort über mein Aussehen verloren...besser so, ich war glücklich über jedes Wort, was ich nicht mit ihr wechseln musste und das schon nach nur einer einzigen Begegnung.

Die Papiere... Ich griff mit einer Hand geschickt in meinen Rucksack, welchen ich noch über einer Schulter trug. Ich musste einen Schritt zurückweichen um überhaupt die Blätter, die ich mitlerweile gelesen, sowie unterschrieben hatte in ihre Hand legen zu können, so nah war diese meinem Gesicht. Nach einem kurzen, flüchtigen Blick auf diese, winkte sie mich hinter sich in den kleinen Nebenraum, in dem wir uns auch lettztes mal unterhalten hatten und drückte mir alle Utensielien die ich am heutigen Abend brauchen würde in die Hand.

"Wenn du was verlierst oder kaputt machst, bist du dazu verpflichtet die Kosten zu erstatten!" Sie würdigte mich keines Blickes und schlurfte zurück in den großen Raum, in dem mittlerweile eine Junge Frau, ich würde sie ungefähr auf 20 schätzen, die Bar ebenfalls betreten hatte und gerade dabei war ihre Jacke, sowie Tasche in einem kleinen Fach zu hinterlegen. "Ich lass euch zwei Zuckerpüppchen dann mal alleine" Meine neue Chefin warf mir noch einen letzten abwertenden Blick zu, nickte dem Neuankömmling zu und lief an uns vorbei und hoch auf die kleine Empore um an dem einen oder anderem Stuhl zu ruckeln, damit dieser auch wieder so stand wie sie sich das vorgestellt hatte.

„Du bist also der neue Mitarbeiter?!" Gedankenverloren drehte ich mich zu der hochgewachsenen Blondiene um. „Scheint so" grummelte ich nur undeutlich vor mich hin, da ich gerade damit beschäftigt war meinen Blick einmal an ihr runter und sogleich wieder hochgleiten zu lassen. Mit ihrem Aussehen stimmte für mich schonmal alles, stellte ich fest, nachdem ich jeden Zentimeter ihres Körpers einmal mit meinem Blick gestriffen hatte. Das Mädchen vor mir kicherte leise als sie meinen Blick bemerkte.

"Chiara, freut mich, und du bist?"

Sie grinste mich breit an."Ace" antwortete ich kalt.

„Ich bin 21, wie siehts mit dir aus? du scheinst ja nicht sonderlich gesprächig zu sein" wieder kicherte sie leise und präsentierte mir, höchstwahrscheinlich mit voller absicht ihre strahlend weißen Zähne. „19, aber ich wüsste nicht was dich das angeht" ich musterte sie kritisch.
„Nein" eine hand hielt sie sich erstaunt vor ihren Mund, während sie sich mit der anderen an meinem Arm festhhielt, so als ob sie nicht eigenstädig stehen konnte vor Ungläubigkeit. „Für dein alter sieht du wirklich gut aus...Ace" meinen Namen unterstrich sie mit einem nicht ganz unbeteiligten zwinkern. „Ich denke wir beide werden uns hier bei der Arbeit prächtig verstehen." wieder dieses Grinsen... Abgesehen davon das sie unglaublich scharf aussah, ging mir ihr Charakter nun doch ein wenig auf die nerven...Sie war eine Labertasche, das sah man ihr auch so schon an.

Chiara führte mich einmal kurz herum und zeigte mir was ich wie machen musste.
Nach ein paar vergangenen Minuten voller Qualen hörte ich von draußen eine Kirchturmuhr die volle Stunde schlagen. Es ging los. "Mach dich auf einen wilden Abend gefasst" Meine Kollegin warf mir noch einen lezten anzüglichen Blick zu und verschwand dann hinter die Theke. Mit einem mürrischen Gesichtsausdruck trottete ich hinter ihr her und gab ein räuspern von mir um meine Stimme ein wenig zu lockern nicht, das ich gleich bei den ersten Gästen in meine Zeiten des Stimmbruch, den ich glücklicherweise schon längst hinter mir hatte, zurückfiel.

•••

Man konnte im laufe des Abends deutlich beobachten wie sich die Kundschaft immer weiter veränderte. Anfangs kamen großteils auch schon im alter fortgeschrittenere Leute, die hier bei uns einen Gemütlichen Wein tranken, sich unterhielten und der leisen Musik lauschten, doch umso später es wurde, desto lauter die Bässe und jünger die Gäste.

Die Stimmung war mitlerweile beinahe ausgelassen und das ein oder andere Paar hatte sich von seinen Stühlen erhoben und war auf die Empore hinaufgegangen um sich ein wenig zur Musik zu bewegen.

Und nicht nur die Gäste und die Musik veränderte sich sondern auch meine Chefin sowie Mitarbeiterin merkte man die schwankende Stimmung deutlich an, während die Chefin des Hauses immer mürrischer  und grimmiger drein Blickte, hatte Chiara augenschienlich selbst heimlich etwas getrunken, denn die unzähligen Blicke und Berührungen zwischen uns konnte man definitiv nicht dem Zufall zuschreiben.

Bald war der Zeitpunkt gekommen an dem man offiziell sagen könnte dass die Bar mehr als nur überfüllt war. Die Stimmung war prächtig und langsam gefiel es mir hier .

Gerade war ich dabei Zwei nett aussehenden Freundinnen ihre Getränke die Treppe hinauf auf die Empore zu tragen als ich von hinten wie aus dem nichts angerempelt wurde und sich die kompletten Getränke über mein Oberteil ergossen, während ich ungeschickt nach vorne stolperte und fast drohte die Treppe hinterzufallen.

"Oh nein, das tut mir leid, ich bin mit dem Absatz meiner Schuhe hängen geblieben!" Kam es keine Sekunde später von hinten und ich sah einer Geschockten Kellnerin namens Chiara ins Gesicht.

"Verdamt mein ganzes Shirt ist nass!" Ich brüllte sie schon fast an, was bei der lauten Musik fast kaum auffiel, aber alles was dieses Mädchen hier vor mir veranstaltete brachte mich zur weißglut und gleichzeitig machte es mir auf eine seltsame Weise spaß mit anzusehen wie attraktiv sie mich fand und um jeden Preis meine Aufmerksamkeit erhalten wollte.

„Dann zieh es doch einfach aus" sie grinste mich hähmisch an.

„Ich habe draussen noch eins als Ersatz, sag Ms. Hunter bescheid das ich gleich wieder da bin."
Ms. Hunter, so hieß unsere Chefin, was ich mitlerweile auch herausgefunden hatte. "N-na klar" Chiara nickte einmal zu oft und rauschte dann direkt an mir vorbei. Mit einem entschuldigenden Blick an die Gäste hastete ich zur Theke, stellte mein Tablett ab und ging zielstrebig auf den Ausgang zu. Als  ich draußen in der Kühlen dunkelheit stand bildete sich augenblicklich eine leichte Gänsehaut unter den Nassgewordenen Stellen. Ohne zu zögern ging ich auf mein Motorrad zu und öffnete den kleinen Hohlraum in dem ich mienen Pullover verstaut hatte. Blitzschnell entledigte ich mich meinem jetzigen Oberteil und stülpte mir den Pulli über den Kopf.
Gerade als ich den Rückweg antreten wollte blieb mein Blick an einer großen Gestalt hängen, welche wie angewurzelt ein paar Meter von mir entfernt auf dem Asphalt stehen geblieben war. Der Mann starrte mich direkt und ohne scham an. Ich musste leicht meine Augen zusamenkneifen und einige Schritte auf ihn zumachen bevor ich erkannte wer er war. "Du verdammtes Arschloch" hörte ich ihn leise vor sich hersagen, bevor er einen Schritt auf mich zu tat und ich einen stechenden schmerz in meinem Gesicht verspürte. Fuck.

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Leyla- PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt