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Ohne das Chiara und ich ein weiteres Wort miteinander wechselten brausten wir los und kamen einige Zeit später bei meinem Haus an

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Ohne das Chiara und ich ein weiteres Wort miteinander wechselten brausten wir los und kamen einige Zeit später bei meinem Haus an.
Der Motor verstummte und hinter mir sprang jemand von dem Motorrad.

"Hier wohnt also der feine Herr" Chiara schwankte während sie den Helm absetzte und auf die Eingangstür zuging leicht hin und her.
Ich sprintete ihr hinterher und drehte sie an der Taille zu mir um als sie gerade dabei war die Klingelschilder eingehend zu inspizieren als seien sie eine unentdeckte Spezies.

Mit einem festen, bestimmten Griff presste ich ihre Hüfte gegen die meine.

"Gefällt es der Dame?" Ich sah sie schief an und begann sanft ihren Hals zu küssen. "Ja" hörte ich nur ein leises Flüstern was mir als Antwort sowas von genügte.

Ich sah Chiara nochmals fest in ihre blauen, riesigen Hundeaugen und schon spürte ich ihre Lippen auf meinen.
Irgendwie schaffte ich es dann auch noch den Schlüssel in das dafür vorhesehene Loch zu manövrieren und stieß die Türe auf.

"Moment" keuchte ich mitten in unseren unendlich scheinenden Kuss hinein, löste mich von ihr und drückte die Haustüre auf. Wie im nu standen wir auch schon vor meiner Wohnungstür. Ich stieß sie hektisch auf und warf meine Sachen zu Boden, was mir Chiara mit einem selbstgefälligen Gesichtsausdruck gleichtat und sich dabei leicht komisch räkelte.

Kurz darauf sprang sie auf meine Hüften und ich trug sie an ihren Oberschenkel hinüber ins Nebenzimmer auf mein Bett und ließ mich auf sie fallen. Ich küsste ihr Dekolleté hinunter und fuhr mit meinen Fingern unter ihr Shirt, sie half mir und zog es sich aus. Kurz daraufhin musste meines ebenso daran glauben sowie der Rest ihrer und meiner Kleidung.

Ich wollte es genießen, in Gedanken nur hier bei ihr sein, doch irgendwas fühlte sich nicht so an wie es sein sollte. Ob es an dem Alkohol lag? Bestimmt.
Ich schloss meine Augen und wartete eine Sekunde bis sich das schwirrende drehen in meinem Kopf beruhigt hatte bevor ich mich wieder Chiara widmete welche gerade dabei war mich zu verwöhnen.

Einige Minuten später lag ich unter ihr und es fehlte nur noch ein geschlagener Millimeter bis ich in ihr war.
Ich presste meine Augenlider aufeinander und versuchte krampfhaft mich von dem Gedanken, welcher gerade in meinen Kopf gekommen war abzuhalten.
Du willst das. Du willst das. Du willst das.
Wiederholte ich die heiligen drei Worte immer und immer wieder in meinem Kopf.

"Warte" sagte ich trotz des Alkohols und meinem Rausch deutlich klar und bestimmt.
Chiara ließ genervt stöhnend von mir ab und sah mich verwirrt an.
"Was ist denn?!"
Ich hatte so etwas noch nie gemacht, aber es musste sein.
Und umso mehr ich wieder zurück zu meinen Sinnen fand und die ganze Situation richtig wahr nahm wurde mir immer bewusster was ich dabei war zu tun, es allerdings zum Glück noch schlimmeres hatte verhindern können. Ich konnte selbst im Moment nicht glauben was ich getan hatte, der Alkohol schien wie weggefegt und ich stand panisch von dem Bett auf. Ich hätte mich von Elija nicht so aus der Bahn werfen lassen. Fuck. Alles prasselte auf einmal auf mich ein.

"Wir können jetzt keinen Sex haben!" sagte ich, raufte meine Haare, schnappte mir meine Boxershorts welche zerknittert auf dem Boden lag und zog mir diese schnell an.
Ich wusste das es die richtige Entscheidung war.

"w-WAS!?" Fragte Chiara entsetzt.
"Es tut mir leid, aber ich bin nicht so einer" nicht, seit ich Leyla kenne. Schnell sprach ich weiter als das sie etwas darauf erwidern konnte.
"Wir sind schon viel zu weit gegangen und ich hätte früher nein sagen sollen, es tut mir ehrlich leid" beteuerte ich um sie etwas zu beruhigen.
Ich sah es ja ein, ich war ganz allein schuld an der jetzigen Situation, ich hätte mich nicht auf ihre Spielchen einlassen müssen, aber ich konnte nichts mehr daran ändern. Es war wie es war. Beschissen.

"I-ich werd dann lieber gehen" Chiara schien verstört und nicht so ganz zu wissen ob sie mich anschreien oder lieber den Tränen verfallen sollte und ich wusste es auch nicht. Ich war ein Arschloch und ich musste mich ändern.
Ich habe schon genug in meinem Leben verloren als das ich es mir leisten konnte meinen besten Freund ebenso für immer zu verlieren, darauf kam es nun an und nicht meine Entschuldigungen an Chiara.
Und Leyla, um sie ging es auch und ich durfte, nein ich konnte nicht riskieren sie ebenso gehen zu lassen.
Ich war ihr vielmehr als nur eine Erklärung schuldig.

"Ich ruf dir ein Taxi" sagte ich schnell, sammelte mein Handy vom Boden auf und begann darauf herum zu tippen, gerade als Chiara mir wiedersprechen wollte.

Fünf Minuten lang versuchte ich das peinliche schweigen zwischen uns zu überbrücken, nachdem auch sie sich vollends angezogen hatte und bot ihr bestimmt viermal ein Glas Wasser an.

Zum Abschied sagten wir nichts, dass kleine nicken und aufsehen von meinem Handy war die einzige Geste.
Ich starrte ihr hinterher bis die Tür ins Schloss fiel als wieder das Handy meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

*dieser Kontakt hat dich blockiert* leuchteten mir wieder die Buchstaben entgegen und wieder starrte ich sie einfach nur an.

•••

Mit einem Überhitzten und schmerzenden Kopf wachte ich am nächsten Vormittag auf. Ich lag immernoch an genau dem selben Platz wie als ich Chriara das Taxi gerufen hatte. Na super. Fest umklammert hielt ich mein Handy in der Hand.
Mit schmerzverzerrter Miene setzte ich mich auf und hielt mir vorerst kurz meinen brummenden Kopf, ich hatte wohl doch mehr getrunken als gedacht.
Mit meinem Fingerabdruck entsperrte ich mein Handy, während ich mich langsam zu meiner Küche bewegte um mir ein Glas Wasser einzuschenken als ich plötzlich erstarrte und wie angewurzelt stehen blieb.
Es war immer noch der Chat zwischen mir und Leyla geöffnet, allerdings hatte sich etwas verändert. Es verwirrte mich und gleichzeitig könnte ich vor Glück heulen...oder war es ein schlechtes Zeichen? Mit gemischten Gefühlen stand ich also da und starrte wie gebannt auf mein Handy. Ich konnte es nicht fassen. Immer wieder sah ich auf den Bildschirm. Der Satz der mir sagte dass der Kontakt mich blockiert hat... Er war weg. Ich sah Leylas Profilbild wieder und konnte eine Nachricht eintippen was auch nach einigen Augenblicken mein erster Impuls war. Ich hämmerte mit beiden Daumen auf das Display ein nur um die geschriebene Nachricht kurz darauf wieder zu löschen. Schließlich stöhnte ich frustriert und steckte mir das Handy in die Hosentasche um mir mein Glas aufzufüllen.
Was hatte sie dazu bewegt meinen Kontakt wieder freizugeben? Ich war verwirrt, mehr als das.

Nachdem ich das eiskalte Wasser hinuntergekippt hatte ging ich ins Bad und duschte eine große Runde, ich bildete mir ein das ich so den Alkohol und den gesamten gestrigen Abend von mir abwaschen konnte. Mit einem Handtuch um die Hüften schmierte ich mir mein Frühstücksbrot. Ich hatte beschlossen mir einen schönen Mittag zu gestalten und lief bewaffnet mit meinem Frühstück, Kaffee und meinem Handy aus der Wohnung raus und auf die Dachterasse, ich war wirklich viel zu selten hier oben, was aber auch daran lag, dass mich dieser Ort unverbindlich an Leyla erinnerte.

Ich genoss die Aussicht und schlürfte meinen Kaffee  als ich wieder mein Handy in die Hand nahm um meine Nachrichten zu checken. Leylas Kontakt war immer noch geöffnet und mir blieb der Atem weg, ich starrte in die obere des Bildschirm und konnte es nicht fassen, während mein Brötchen geräuschvoll zurück auf den Teller plumpste.

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Leyla- PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt