Kapitel 8

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Monza, 08. September 2019

„Was für ein Rennen", murmelte Lando und blickte mich in einer Mischung aus frustriert und doch irgendwie zufrieden an. Ich konnte mir schon denken, warum das so war. Frustriert, weil es eben am Ende nur P10 war und durchaus mehr drinne gewesen wäre, aber gleichzeitig zufrieden, denn er hatte 6 Plätze gut gemacht. Sein Rennen lief also durchaus besser als meins.

„Ja, es war großartig. Ich kann mich vor Begeisterung kaum halten", murmelte ich und ließ mich auf das Sofa fallen, das in seinem Fahrerzimmer stand.

„Nächstes Rennen werden wir beide wieder ordentlich Punkte holen", meinte er aufmunternd, als er sich neben mich setzte.

„Vielleicht sollte ich einfach die Rennen rund um meinen Geburtstag gar nicht erst antreten", murrte ich daraufhin und sofort blickte er mich entrüstet an, auch wenn er natürlich wusste, dass ich das keinesfalls ernst meinte.

„Jetzt wollen wir es mal nicht übertreiben, ja?", bestimmte der Brite, bevor er näher zu mir rutschte. Mit einem leisen Seufzen legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab und genoss es, wie er mir durch die Haare strich.

Ein paar Augenblicke war es still zwischen uns, dann fiel mir ein neues Thema ein, das merkwürdigerweise in den letzten Tagen kaum zur Sprache gekommen war.

„Was ist eigentlich der Plan wegen Alex?", hakte ich also nach, immerhin gab es normalerweise tagtägliche Gespräche zwischen George und ihm über den Thaibriten, der gerade nicht so wirklich die beste Zeit durchlebte, aber auch nicht darüber reden wollte.

„George wollte, soweit ich weiß, dieses Wochenende mit ihm reden", antwortete Lando schulterzuckend.

„Und hat er das?", fragte ich weiter und blickte interessiert zu ihm auf.

„Er hat sich noch nicht gemeldet. Gestern meinte er noch, dass Alex ihm ein bisschen aus dem Weg geht." Gedankenverloren drehte er eine Haarsträhne von mir um seinen Finger.

„Ihr macht euch wirklich Sorgen um ihn, was?", hauchte ich sanft und griff nach seiner anderen Hand, woraufhin sich ein bedauerndes Lächeln auf seine Lippen schlich.

„Hmm...", machte er, „Er ist unser bester Freund und George...naja, es ist ziemlich offensichtlich, dass George nicht über ihn hinweg ist."

„Das habe selbst ich schon gemerkt", stimmte ich ihm zu und drückte seine Hand.

„Irgendwie habe ich mir das mit Eileen auch ganz anders vorgestellt. Er hat es total überstürzt", nuschelte mein Teamkollege und wirkte nun ziemlich bedrückt, „Ich dachte, wenn er es langsam angeht, könnte sie ihm helfen, über Alex hinwegzukommen, aber so..."

„Ich weiß. Er versucht, seinen Schmerz zu vergessen", suchte ich nach einer Erklärung.

„Mittlerweile will ich einfach nur noch, dass er mit ihr Schluss macht und richtig um Alex kämpft", klagte er und ließ seine Hand nun aus meinen Haaren gleiten, „Ich hätte ihm nie gut zureden sollen wegen Eileen. Es war doch von Anfang an klar, dass das nichts werden wird."

Erschrocken setzte ich mich wieder gerade auf und musterte ihn skeptisch, ehe ich streng ansetzte: „Du machst dir jetzt gefälligst keine Vorwürfe deswegen!"

„Aber das ist doch alles scheiße! Alex geht es beschissen, George genauso und sie haben es sich so verdient, einfach glücklich zu werden", brummte er unzufrieden und fuhr sich durch das Gesicht. Es schien fast schon so, als hätte er die Hoffnung aufgegeben, dass zwischen seinen besten Freunden alles wieder gut werden würde. „Ernsthaft, die beiden sind die wohl nettesten Seelen, die es auf diesem Planeten gibt."

Our story [Carlos Sainz Jr. x Lando Norris]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt