Our story [Carlos Sainz Jr. x Lando Norris]

Kapitel 4

Guildford, 01. Mai 2019

„Wir vermissen dich, Carlos", meinte meine Mutter ins Telefon und ich seufzte schwer. Ja, möglicherweise hatte ich meine Familie in letzter Zeit etwas vernachlässigt und mich nur auf Lando konzentriert, aber ich konnte gar nicht anders. Wir waren eben noch frisch verliebt, weswegen ich keine Sekunde auf ihn verzichten konnte.

„In einer Woche ist doch schon der Grand Prix in Barcelona, da sehen wir uns", munterte ich Reyes nun auf.

„Kommst du danach mit uns nach Madrid?", fragte sie hoffnungsvoll und ich wusste nicht so ganz, was ich sagen sollte. Ja, die Idee gefiel mir, denn ich liebte und vermisste meine Familie natürlich, aber Lando...

Vielleicht würde er ja mitkommen und ich könnte ihn meinen Eltern und Schwestern vorstellen. Begeistert von dieser Idee fing ich an zu lächeln. Oh ja, der Brite würde sicherlich nichts dagegen haben und genauso glücklich über diesen Vorschlag sein.

„Ja, klar. Ich könnte bestimmt noch knapp eine Woche, bis mein Team mich wieder in England braucht", antwortete ich also zufrieden.

„Das klingt super. Ich sage es gleich deinem Vater, er wird sich bestimmt auch freuen. Oh, und ich frage Ana und Blanca, ob sie auch kommen können", meinte sie aufgeregt und ich hörte sie nun rumlaufen.

„Das klingt gut, Mamá", schmunzelte ich über ihre Euphorie. Plötzlich öffnete sich die Tür des Schlafzimmers und Lando trat herein. Offenbar war er vom Training mit Jon zurück. Er schenkte mir ein leichtes Lächeln, wollte aber mein Telefonat auch nicht weiter stören, sondern lief geradewegs zu seinem Schrank. Er zog sich die Kappe vom Kopf, wodurch seine verschwitzten Haare zum Vorschein kamen, dann folgte auch noch sein Shirt.

Ich biss mir fest auf die Lippe und betrachtete den nun nackten Rücken meines Freundes. Vielleicht war er nicht der muskulöste Fahrer, den es gab, aber ich fand ihn mehr als nur perfekt so, wie er war. Ich wusste auch, dass er immer wieder mit sich selbst zu kämpfen hatte, und war umso froher, dass er sich mittlerweile ohne sich zu schämen, vor mir umzog.

Reyes redete jetzt weiter und ihre Worte kamen auch an, allerdings war ich in meinem Starren gefangen. Lando sah einfach viel zu heiß aus, als dass ich meinen Blick von ihm lösen konnte. Er hatte sich mittlerweile frische Klamotten herausgesucht und drehte sich zu mir um, wodurch ihm mein Blick auffiel. Mit einem provozierenden Grinsen streifte er sich nun auch noch seine Jogginghose von den Beinen. Dabei streckte er mir extra seinen Hintern entgegen und ich leckte mir kurz über die Lippen. Dieses verdammte Arschloch...

„Carlos?", drang nun die Stimme meiner Mutter doch zu mir durch. Ich wandte meinen Blick weiterhin nicht vom Jüngeren ab und brummte wie in Trance: „Hmmm?"

„Ich habe gefragt, ob wir am Samstag essen gehen oder bei dir im Motorhome essen?", hakte sie nach. „Ich könnte etwas reservieren."

„Essen gehen klingt gut", murmelte ich immer noch ganz abwesend. Lando kicherte nur und schnappte sich jetzt seine Sachen, bevor er das Zimmer wieder verließ. Ich blinzelte einige Male, um mich wieder auf das Gespräch mit meiner Mutter zu konzentrieren. Was war das denn gerade?

Mir war es noch nie passiert, dass mich nur der Anblick von einer Person so sehr ablenken konnte. Ich hätte vor allem nie erwartet, dass es ein 19-Jähriger sein würde, bei dem es mir schlussendlich geschah. Gott, Lando machte mich verrückt.

„Okay, dann suche ich ein Restaurant in der Nähe der Strecke", schlug Reyes vor und ich stimmte ihr zu. Wir telefonierten noch eine ganze Weile, dann legten wir auf.

Ich hörte das Rauschen der Dusche und überlegte kurz, ob ich Lando nicht Gesellschaft leisten sollte, entschied mich jedoch relativ schnell dagegen. Ich wusste immerhin selbst, dass man nach dem Training eine entspannte Dusche genoss. Wenn ich nun dazukommen würde, wäre sie wohl relativ schnell nicht mehr so entspannt, auch wenn Lando davon sicherlich nicht überrascht wäre. Er konnte sich nur denken, was er mit mir anstellte.