coven's curse - the originals | german

Kapitel 9 - Neue Welt, alte Laster

Valeria's Sicht

Gebannt sah ich auf das große flache Gerät, wo in sekundenschnelle bewegende Bilder vorbei zogen. Kol hatte mir zuvor genaustens erklärt, was Serien und Filme sind, dass es Dinge seien, welche zur Unterhaltung dienten. Er hatte es verglichen mit Gauklern, die zu meiner Zeit ab und zu in die Städte und Dörfer kamen, um den Menschen dort interessante Vorführungen zu zeigen, doch mit dem was ich ich vor mir sah, war dies nicht zu vergleichen.

Ich wusste schon gar nicht mehr, worum es in diesen Filmen überhaupt ging, viel zu sehr war ich immer noch von den lebensechten Darstellungen fasziniert. Jedoch hörte ich meinem besten Freund genaustens zu, wenn er mir etwas erklärte, sog jedes noch so kleinste Detail auf, was er sagte. Es gab in dieser Zeit so unendlich viel neues und alles was es mit diesen sonderbaren Geräten auf sich hatte, welche es in allen Größen und Formen gab.

Es mussten Stunden vergangen sein, seitdem mir Kol geduldig alles erzählte, dennoch fühlte ich mich geistig erschöpft mit all den neuen Sachen, die es mittlerweile gab. Ob ich mich je in diese neue Zeit anpassen könnte? Ich hing meinen Gedanken lange nach und kehrte erst wieder in die Realität zurück, als die Hintergrundgeräusche mit einem mal verstummten. Mein Blick ging zur Seite und sah Kol, wie er das kleine Ding mit den Knöpfen beiseite legte, mit welchen er zuvor den Fernseher angeschaltet hatte.

„Ich denke für heute ist es genug mit der ganzen Technologie, dennoch wäre es gut, wenn du dir ein Handy zulegst.“, seufzte er und legte den Kopf in den Nacken.
Für einen Moment legte ich den Kopf schief und wollte gerade nachfragen, was dieses Handy sein sollte, als er auch schon weiter redete. „Ein Handy ist sowas wie ein Kommunikationsgerät. Damit kannst du mit anderen immer in Kontakt bleiben, selbst wenn man weiter voneinander entfernt ist.“, erklärte er und auch wenn ich verstand, was er damit meinte, konnte ich mir jedoch nichts darunter vorstellen.

Ich zuckte mit den Schultern und stand vom Sofa auf. „Ich muss mir unbedingt die Beine vertreten.“, sagte ich und streckte mich dabei genüsslich. Sofort war Kol an meine Seite und sah mich mit einem verheißungsvollen Grinsen an. Dieses Grinsen kannte ich. „Okay Kol, wenn du dieses Gesicht machst, hast du mal wieder einer deiner glorreichen Einfälle im Kopf.“

Ein Hauch von Sarkasmus war in meinen Ton, dennoch war ich neugierig. Seine Augen blitzten etwas auf und legte plötzlich einen Arm um meine Schulter. Dies hatte er immer schon gemacht, wenn er etwas vorhatte und meist beinhalteten seine Ideen immer einen großen Anteil an Dummheiten auf Kosten anderer. Aber dies war genau das, was mich dazu anspornte, mitzumachen.

Selbst in der Zeit, wo Kol und ich noch nicht lange kannten, war mir gleich bewusst, dass er und ich nicht sehr verschieden sind. Mein bester Freund führte mich zur Haustür, hatte bisher jedoch nichts gesagt. „Meine Güte Kol, hat man dir die Zunge abegeschnitten? Nun heraus mit der Sprache!“, meckerte ich, löste mich von ihm und stellte mich ihm in den Weg. Ergeben seufzte er auf und griff zu seiner Rechten. Er nahm sich zwei Kleidungsstücke und drückte mir eines davon in die Hand.

„Ich werde dir jetzt New Orleans zeigen. Eine wirklich schöne Stadt und Nachts sieht und erlebt man die interessantesten Dinge.“. Überrascht sah ich Kol an. Augenblicklich war ich voller Vorfreude und konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken. „Glaub mir, wir werden Spaß haben.“, setzte er noch hinterher und zog sich sein Kleidungsstück über, was vermutlich eine Jacke war. Seine war aus Stoff, während meine schwarzglänzend war und sich wie Leder anfühlte.

„Dies ist von Rebekah, ihr wird es nichts ausmachen, wenn du sie dir leihst.“, setzte er hinter her und ich zog sie mir an. Auch stellte er mir Stiefel vor die Füße. "Glücklicherweise habt ihr beide dieselbe Schuhgröße." setzte er nich hinterher und ich zog mir Stiefel über.