Seelenlink - KageHina

008 - die Vermutung

Zuhause in Hinatas Bett.

(Hinata)
Ich muss morgen ein guter Lockvogel sein, gut blocken und darf bei den Annahmen nicht patzen, sonst lande ich auf der Bank!
Waah ich bin so aufgeregt.
Was wenn ich morgen versage? Dann wird mich Kagejama tööten!
Und dann werde ich nie mehr auf's Feld kommen.
...

(Erzähler)
Hinata bleibt noch lange wach und fürchtet sich vor dem Spiel, das morgen stattfinden wird.

Nach dem Training ist nämlich nach der Verteilung der neuen Jacken des Volleyballclubs plötzlich ein junger Lehrer in die Halle gestürmt. Er hat keuchend die Bestätigung eines Trainingsspiels gegen die Aoba Johsai Oberschule, eine der vier stärksten Schulen der Präfektur Mijagi, verkündet.
Ab dem Punkt war Hinata zu nichts mehr zu gebrauchen. Er hat nur noch "Blocken", "Angreifen" und "einen guten Lockvogel machen" gebrabbelt und ist durchgedreht.
Selbst Daichi und Sugawara konnten ihm seine Angst nicht austreiben.
Niemand konnte das und die Doofen Kommentare von Kagejama("Du Stümper", "Du Angsthase" oder auch "Du Idiot, so wirst du nie auf dem Feld stehen") machten das ganze nicht besser.

...

Nach einigen Minuten hatte Hinata auf einmal ein komisches Gefühl.
Eines, dass er seit Jahren nicht mehr hatte. Eins, dass er fast vergessen hätte.
Er konnte seinen Seelenlink wieder spüren, spüren was der andere spürte, fühlen was der andere fühlte, hören was der andere hörte und sehen was der andere sieht.
Seine Gedanken waren ganz nah.
Und da ist noch etwas, ... man kann das Klappern von Besteck hören.
Ein intensiver Geschmack nach Nudeln legt sich auf die Zunge von Hinata.
Und gleich darauf kommt auch das Bild von einem üppig gedeckten Tisch.

(Hinata)
Er konnte den anderen wieder spüren! Doch, ... warum ausgerechnet jetzt? Warum kam die letzten Jahre nichts und jetzt so viel Mehr?
Aber ich kann noch etwas spüren. Was ist das? Mein Magen wird langsam flau.
Ein schlechtes Zeichen, obwohl ich heute nichts Ungesundes gegessen habe. Ich renne schnell zum Klo und setzte mich schnell hin.
Dem anderen geht es bestimmt genauso.
Immer wieder kommt von meinem Seelenlink dieses nervige, drückende Gefühl am Bauch.
Er hat auch eine Sitzung.

Zurück im Bett denke ich über meinen neuen Zuspieler nach.
Er hat gesagt es macht ihm Probleme, seine Mitspieler im Blick zu behalten.
Während ich weiter so im Bett liege und darüber nachdenke, wie ich Kagejama am Besten unterstützen könnte, schlafe ich auch schon langsam ein.

Die Nacht war ziemlich komisch, ich habe nichts wirklich geträumt, aber dafür war ich irgendwie die ganze Zeit bei meinem Seelenlink und konnte ihm mehr oder weniger beim Schlafen zusehen.
Nur dass er nicht schön ruhig geschlafen hat, nein er hat fast gar nicht geschlafen, so unruhig war er. Er hat sich immer im Bett gedreht und gewälzt wie ein Verrückter. Manchmal ist er sogar aufgewacht und lange wach liegen geblieben.
Kurzum: Er hatte keine entspannte Nacht.

Es ist jetzt 07:00 Uhr morgens. Mein Wecker hat gerade geklingelt und jetzt liege ich hier, noch müde von gestern, in meinem Bett und döse vor mich hin.
Wenn ich nur an das heutige Spiel denke wird mir ganz flau im Magen.
Nach einem langweiligen Frühstück, bestehend aus Kornflakes und Milch, ziehe ich mich schnell an und dann geht's ab zur Schule.
Kurze Zeit später bin ich da, stelle mein Fahrrad ab und haste in den Mathe-Unterricht.

Dort fällt mir etwas ungewöhnliches auf, Kagejama.
Kagejama sieht ziemlich blass aus und er konzentriert sich überhaupt nicht auf den Unterricht.
Ob es ihm so schlecht geht weil er heute als Zuspieler spielen muss gegen seine ehemalige Mannschaft? Die hat das nämlich zur Bedingung gemacht: Sie werden nur gegen uns Spielen, wenn Kagejama als Zuspieler spielt.
Wahrscheinlich liegt das daran dass sie von Kagejamas Schwäche wissen.
Aber wir stehen das zusammen durch und besiegen diese Aoba-Johsai Schule!
Selbst wenn sie seine Schwäche kennen.

(Erzähler)
Nach sechs langen Schulstunden ist die Schule für Kagejama und Hinata endlich zu Ende.
Kagejama und Hinata, beide gleichermaßen niedergeschlagen, gehen zur Turnhalle der Karasuno.
Wo sie von einem verwirrten Sugawara empfangen werden: "Hey was ist den mit euch los, sonst veranstaltet ihr wie die Wilden Rennen und Heute seht ihr beide aus, wie wandelnde Leichen. Was ist denn los? ... Kagejama?"
"Äh, ... ich ...", fängt Kagejama nervös an.
(Suga:)"Ja?"
(K:)"Ich habe gestern Nudeln gegessen die nicht mehr so gut waren. Von denen hatte ich dann Bauchschmerzen.
Ich konnte die ganze Nacht nicht gut schlafen."
Daraufhin versucht Sugawara ihn etwas zu beruhigen: "Oh, dabei musst du ja heute als Zuspieler spielen. Aber du packst das, du wolltest ja schließlich so dringend unser Zuspieler werden und ich glaube du bekommst auch viel Unterstützung von Hinata."

(Hinata)
Als ich erfahre was Kagejama gestern gegessen hat falle ich fast in Ohnmacht.
Und als ich dann auch noch höre, dass er die ganze Nacht immer wieder aufgewacht ist, weil er Bauchscherzen von den Nudeln hatte, schaltet sich mein Kopf aus.

Es ist Kagejama!

Mein Seelenlink ist Kagejama!
Wobei, eigentlich kann er es auch nicht sein. Nudeln werden nicht gerade selten gegessen und dass man davon Bauchschmerzen bekommt ist auch nicht so ungewöhnlich, ... oder?
Ich frag mal meine Mama.
Oh Gott, was soll ich machen wenn Kagejama wirklich mein Seelenlink ist. Soll ich das einfach versuchen zu vertuschen oder wird er das überhaupt akzeptieren?
Vielleicht hält er mich sogar für verrückt wenn ich ihm davon erzähle.

Ich hoffe einfach, dass er nicht mein Partner ist.
Oh Gott was denke ich da eigentlich für Schrott?
"Hey Hinata ist alles okay bei dir, du wirkst so erschrocken?"
Waah, bloß nichts anmerken lassen, was soll ich Sugawara auf die frage antworten?
"Äh ... Öh ... nichts mir geht es gut"
"Und was ist mit deiner Aufregung?", fragt Sugawara hartnäckig.
"Ähm ... die ist weg"
Jetzt da das mit dem Seelenlink in meinem Kopf rumschwirrt, ist meine Aufregung wirklich verflogen.

In der Sporthalle besprechen wir gerade die Positionen als ich dran bin.
Dachi schaut erst mich, dann Kagejama abschätzig an: "Hinata du wirst den zweiten Mittelblocker spielen, ich möchte dich und Kagejama im Doppelpack vorne haben."
Ach du heiliger Volleyball, weiß Daichi etwa das ich vielleicht einen Seelenlink zu Kagejama habe? Dann ist es aus.

(Erzähler)
Nachdem Daichi allen ihre Positionen und Aufgaben erläutert hat, begibt sich die Mannschaft zum Schulbuss. Mit dem fahren sie dann zur Aoba Johsai.

(Hinata)
Ich hoffe ich sitze neben Kagejama, ich will nämlich was ausprobieren.
Ich folge Kagejama direkt beim einsteigen und kann auch den Platz neben ihm ergattern.
Jetzt brauche ich nur noch mein Handy und Google.
Ich möchte so tun als ob ich ganz viel über dieses Seelenverwandtschafts Zeugs weiß.
Also hole ich mein Handy raus und schaue in die neuesten Erkenntnisse im Bereich Seelenverwandtschaft.
Dort gibt es ein Kapitel über die Frage woran man zwei Seelenverwandte erkennen kann.
Plötzlich werde ich an einer spannenden Stelle des Artikels von Kagejama unterbrochen: "Du Hinata, interessierst du dich für Seelenverwandtschaft?"
Er hat angebissen.
"Ja, warum"
"Naja, ich kann dir etwas interessantes erzählen wenn du versprichst, das niemandem zu erzählen. "
"Ich erzähls schon niemandem."
"Okay. Also ich habe einen Freund der irgendwie mit einer anderen Person verbunden ist. Pass auf, er kann manchmal den Anderen Spüren und weiß genau wo der andere ist. Ist das nicht komisch, vielleicht eine besondere Form der Seelenverwandtschaft?"
"Ja das ist gut möglich. Das wäre dann doch mega praktisch oder nicht? Ich meine im Volleyball kann man zum Beispiel den anderen spüren, oder nicht"
"Ja normal schon, aber er kann seinen Partner nur manchmal spüren."

Auf einmal unterbricht uns Herr Takeda, unser Fahrer und Leiter des Volleyballclubs.
"Wir sind da, bitte austeigen"
Mist er hat noch nicht gesagt ob er auch etwas ähnliches hat.
Aber dafür habe ich jetzt eine Spur, seinen Freund.