Dein Spiegelbild an meiner Seite (Tendou x OC) | Haikyuu Oneshot | Abgeschlossen

IV. Leben bedeutet nach einem Ziel zu streben (POV: Satori Tendou)

Gewidmet annime_
Da ist er wieder. Dieser Ausdruck in ihren Gesichtern.  „One Touch", brülle ich kichernd. Meine Fingerspitzen kribbeln. Ihre Mienen spiegeln Verzweiflung wider. Es ist egal, dass es nur ein Trainingsspiel ist, wir wollen gewinnen. Ich will gewinnen. Einfach, weil ich das warme Gefühl eines Sieges genieße.

Semi reckt sich nach dem Ball, elegant angelt er ihn aus der Luft und verwandelt ihn in ein Zuspiel an Wakatoshi. Ushijimas linke Hand drescht auf das Leder ein. Rohe Gewalt, gegossen in einen perfekten Angriff. Punkt für uns.

„Scheiße!" Der gegnerische Kapitän zischt wütend. Seine braunen Augen verengen sich zu Schlitzen. Er nimmt es als persönliche Beleidigung, als hätte die lederne Klatsche allein ihm gegolten.

„Reg dich ab, Shittykawa!" Ein Mittelblocker zieht den Schönling am Trikot zurück auf seine Position. Seine Hände zu Fäusten geballt. Ihn trifft der Punkteverlust mindestens genauso hart.

Die nächsten Züge werden sauber gespielt, unbarmherzig. Der Wille zu Siegen ist auf der anderen Seite des Netzes genauso stark ausgeprägt, wie auf unserer.

Die Ziffer für uns wächst weiter. Ein Pfiff ertönt. Auszeit. Eine kluge Strategie um uns aus dem Konzept zu bringen. Durstig greife ich nach der Plastikflasche, setze sie an die Lippen und nehme ein paar gierige Schlucke.

Zwei Spieler der Aoba Johsai beäugen mich abschätzig. Ihre Worte erreichen mich, sie versuchen gar nicht erst leise zu sein.

„Hab gehört, sie nennen ihn Dämon."

„Nee, Guess Monster, oder?"

„Soll in der Grundschule gemobbt worden sein."

„Kein Wunder bei dem Anblick."

Langsam setze ich die Flasche ab, wische mir mit dem Ärmel über den Mund. Sollte es Teil ihrer Taktik sein, mich einzuschüchtern, werde ich sie nach der Pause böse enttäuschen müssen. Süffisant grinse ich sie an. Mit den Fingern fahre ich durch meine roten Strähnen.

„Hör nicht auf die." Wakatoshi gesellt sich zu mir. Auch er hatte es in seiner Kindheit nicht einfach. Ein Schicksal, welches uns miteinander verbindet.

Plötzlich kommt mir ihr schmales Gesicht in den Sinn. Yara. Ich sehe der Deckenbeleuchtung entgegen, glaube, ihre Konturen in dem Schein wiederzuerkennen. Mein inneres Auge zeichnet ihre Mimik detailgetreu wider. Es ist ein Teil, der uns miteinander verbindet. Die Erfahrungen, die wir bereits machen mussten, aber nie wollten.