Standpauke
Jahr 2018, Januar - Korea„Hm? Ja." Es fällt mir gerade wirklich schwer mich auf irgendwas zu konzentrieren. Das liegt aber sicher an meinem Schwächeanfall von eben.
Hyunjin PoV:
„Hyunjin, setz dich bitte. Ich muss etwas wichtiges mit dir besprechen." Noch bevor ich rechtzeitig wieder aus der Küche fliehen kann, ruft Chan mich zu sich zurück, weshalb ich auf der Stelle innerlich die Augen verdrehe. Ich wusste, dass das jetzt kommt. „Es tut mir leid, dass ich deine Regeln missachtet habe, aber ich hatte keine andere Wahl und ich bereue meine Entscheidung auch nicht. Wie du siehst ist ja auch alles gut gegangen."
„Es ist nicht alles gut gegangen. Du bist zusammengebrochen und das ist keineswegs gut. Ist dir bewusst, was alles hätte passieren können? Der Junge hätte dich beinahe in ein Krankenhaus gebracht." Ich verstehe ja, dass er sauer ist, weil er sich Sorgen gemacht hat. Aber ich habe mir genauso Sorgen um Jeongin gemacht. „Hätte, aber es ist nicht passiert. Ich musste auf Jeongin aufpassen."
„Es ist nichts weiter passiert, weil ich dafür gesorgt habe. Ich hatte Seungmin losgeschickt, um auf Jeongin aufzupassen, aber dann musste er sich stattdessen um dich kümmern. Darum möchte ich, dass Seungmin ab sofort die Aufgabe übernimmt. Du solltest dich ausruhen." Das kann er doch nicht einfach so entscheiden. Ich möchte das nicht.
„Das geht nicht." Erwidere ich schnell, weshalb er ein leicht genervtes seufzen von sich gibt. „Wieso nicht?" Ich hasse es Chan zu enttäuschen oder ihm zu widersprechen, aber das mit Jeongin bedeutet mir wirklich viel. „Ich bin übermorgen mit ihm verabredet. Ich glaube er vertraut mir langsam. Außerdem habe ich ihm ein Versprechen gegeben."
„Das wirst du wohl oder über brechen müssen. Deine Gesundheit steht für mich an erster Stelle. Bis wir die Ursache für deine Anfälle nicht gefunden haben, wirst du nichts weiter tun." Das ist gemein von ihm, ich kann doch nichts dafür, dass mein Körper nicht auf mich hört. „Nein. Es ist mir egal, was du sagst. Ich werde mich weiter um Jeongin kümmern."
„Ich habe schon vermutet, dass es bereits zu spät ist." Nicht gerade begeistert verschränkt er seine Arme vor der Brust, weshalb ich ihn unsicher ansehe. Er ist so ernst. Was meint er damit? „Zu spät für was?"
„Du hast eine Bindung zu ihm aufgebaut, habe ich recht?" Fragt er und sieht mich dabei erwartungsvoll an, wobei ich meinen Blick langsam senke. Ich wollte das nicht. „Hyunjin antworte mir bitte." Chan wird enttäuscht von mir sein. Ich habe es nach all der Zeit immer noch nicht unter Kontrolle. „Es war nicht meine Absicht..."
„Wir können ihn nicht beschützen, solange wir uns um Felix kümmern müssen. Das weißt du doch mit am besten." Erwidert er, weshalb ich etwas zögerlich nicke. Ja, dass weiß ich. „Ich kann doch nichts dafür. Er ist eben nett und ich verbringe gerne Zeit mit ihm. Anders wäre es mir selber auch lieber. Ich weiß, dass Felix im Notfall Vorrang hat, aber deswegen ist Jeongin doch nicht weniger wert."
„Beruhig dich mal wieder. Das habe ich doch auch gar nicht gesagt. Unsere Gruppe ist nun einmal noch nicht so weit auf zwei Chiyu's aufzupassen. Daran kann ich auch nichts ändern oder willst du, dass ich Felix vor die Tür setze?" Das würde Chan nie tun, aber ich verstehe, was er meint.
„Nein..." Bedrückt sehe ich wieder auf meine Hände hinunter und knabbere dabei leicht an meiner Unterlippe herum. „Hör zu, solange die Lage ruhig bleibt, kannst du mit Seungmin zusammen ein Auge auf ihn haben. Aber nur unter der Bedingung, dass du mehr acht auf deinen Körper gibst. Überlass Seungmin etwas mehr Verantwortung. Er ist mittlerweile bereit dafür."
„Wie soll das gehen? Ich habe Jeongin versprochen ihn jeden Tag nach der Schule zu begleiten und am Sonntag treffen wir uns im Kino. Es wäre merkwürdig, wenn Seungmin das auf einmal an meiner Stelle übernehmen würde." Ein wenig möchte ich auch irgendwie, dass Seungmin sich da raus hält. Ich verbringe gerne Zeit mit Jeongin. Es lenkt mich ein wenig von der Sache mit Felix ab und ich mag ihn irgendwie. Er ist süß.
„Dann wird Seungmin sich eben um den Rest kümmern. Er kann ihn aus der Ferne beobachten, wenn Jeongin zum Beispiel einkaufen geht. Sein Tag besteht ja nicht nur aus dem Schulweg." erwidert Chan, weshalb ich etwas widerwillig nicke. „Na gut." Ich sollte mich etwas mehr darüber freuen, dass Chan mir den Kontakt zu Jeongin nicht ganz verbietet.
„Da das dann jetzt geklärt ist, geh in dein Zimmer und ruh dich aus und sag Bescheid, wenn du etwas brauchst." Ich weiß, er meint es nur gut, aber ich mag es nicht schon wieder so behandelt zu werden, als wäre ich krank. Dabei habe ich diese Schwächeanfälle bis jetzt nur in Jeongin's Gegenwart gehabt und ich bin mir sicher, dass das etwas mit ihm zutun hat. Ich weiß nur immer noch nicht, was es ist.
„Ich gucke lieber noch kurz nach Felix. So wie ich ihn kenne, hat er wieder den ganzen Tag bei Changbin verbracht und sich selber vollkommen vernachlässigt." Kurzerhand erhebe ich mich von meinem Platz und warte nicht auf eine Antwort von Chan. Es ist mir egal, was er sagt. Ich sorge mich eben immer noch um den Kleinen. Gefühle verschwinden schließlich nicht einfach von heute auf morgen.
„Na du?" Nachdem ich kurz an Changbin's Zimmertür angeklopft habe, betrete ich langsam den Raum, wobei mein Blick sofort zu Felix hinüber wandert. „Hey." Mit einem leichten Lächeln sieht Felix nun ebenfalls zu mir hinüber, weshalb ich mich kurz darauf neben ihm auf dem Bett niederlasse.
Ich bin froh, dass meine Eifersucht Changbin gegenüber allmählich nachlässt. Ob das wohl auch an Jeongin liegt? Fange ich bereits an ihn so sehr zu mögen? Ich weiß aber nicht, ob ich das gut finden soll.
Fortsetzung folgt...
***
Man kann sich eben nicht aussuchen, wen man mag
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Protector // Hyunin {Bloodline Trilogie}
FanfictionBOOK THREE - Bloodline Wenn einem etwas am Herzen liegt, sollte man es beschützen. Hierbei handelt es sich um den dritten Teil der Trilogie „Bloodline". Es empfiehlt sich zuerst den gleichnamigen Prolog „Bloodline", das erste Buch „Accident // Minsu...