Protector // Hyunin {Bloodline Trilogie}

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Jahr 2018, März - Korea

„Woher soll ich wissen, dass du die Wahrheit sagst? Nach all dem was du Hyunjin angetan hast." Auf einmal erklingt die Stimme von Seungmin hinter mir, weshalb ich mich erschrocken zu ihm umdrehe. Doch von ihm fehlt in der Dunkelheit jede Spur.

Jeongin PoV:

„Seungmin? Du bist es doch oder?" Unsicher kneife ich meine Augen ein wenig zusammen, um etwas in der Dunkelheit erkennen zu können, doch leider bringt das nicht wirklich viel. Ich kann zwar sehen, dass dort jemand steht, aber würde ich Seungmin's Stimme nicht kennen hätte ich keine Ahnung wer es ist. „Ja."

„Was meinst du mit, nach all dem was ich Hyunjin angetan habe? Er war derjenige, der mich belogen hat." Ich weiß, dass ich Hyunjin gegenüber nicht sonderlich freundlich war, aber ich hatte meine Gründe dafür. Wieso versteht das denn keiner?

„Hast du denn auch schon mal eine Sekunde daran gedacht, wieso er das getan hat? Garantiert nicht, weil es ihm Freude bereitet hat." Erwidert er und kommt dabei allmählich auf mich zu. „Er hatte Angst dein Vertrauen zu verlieren und von dir weggestoßen zu werden. Seine Befürchtungen waren wohl nicht ganz unbegründet."

„Hätte er mir von sich aus die Wahrheit gesagt, hätte ich ihm vielleicht geglaubt. Jetzt ist es zu spät." Er hatte seine Möglichkeit, aber er hat sie verschenkt. Und ich wünsche mir doch selber, dass es anders gelaufen wäre. Wie viel würde ich dafür geben, dass zwischen uns wieder alles normal wird. Aber ich kann einem Lügner nicht vertrauen. Vor allem nicht, wenn es um mein Leben geht.

„Es ist nie zu spät seine Meinung zu ändern." Oh doch, für mich ist es bereits zu spät. Ich habe meine Entscheidung Hyunjin gegenüber getroffen und keiner wird sie so leicht ändern können. „Meine Meinung ist gerade irrelevant. Ich möchte, dass ihr Hyunjin helft. Irgendwelche Männer haben ihm eine Spritze in den Hals gejagt und ihn verschleppt. Ich soll euch warnen und das tue ich hiermit. Der Rest ist euer Problem."

„Und was ist mit dir? Wo willst du hin? Nachhause? Der Ort an denen du ihnen schutzlos ausgeliefert sein wirst?" Ohne jegliche Emotionen zu zeigen, tritt der ältere aus dem Schatten hervor, wobei ich nach dem Messer in meiner Jackentasche greife. „Soll ich etwa mit zu euch oder was? Ich weiß nicht mal, ob ich euch überhaupt trauen kann." Sie könnten mich genauso belügen, wie Hyunjin es getan hat.

„Du hast keine andere Wahl. Entweder du kommst jetzt mit mir mit oder du musst selber für deine Sicherheit sorgen. Das nächste Mal kann ich nämlich nicht dafür garantieren, dass ich deine Hilferufe höre. Und ich beschatte dich bestimmt nicht so, wie Hyunjin es getan hat. Dafür habe ich keine Zeit. Seine Sicherheit steht im Moment über deiner. Mir ist es nämlich egal was du bist. Er hat das, was sie ihm antun werden nicht verdient." Glaubt er, dass wäre mir nicht klar? Ich habe gesehen wie sie ihn behandelt haben. Andererseits wäre ich selber nicht dieses Risiko eingegangen nach ihnen zu suchen.

„Ich komme nur mit, wenn ich mit diesem anderen Jungen reden darf. Hyunjin hat mir davon erzählt, dass es noch jemanden gibt, der so ist wie ich." Er ist meine einzige Chance. Einen von ihnen kann ich nicht trauen, aber jemand der weiß wie es ist sich verstecken zu müssen, wird mich mit Sicherheit nicht belügen.

„Er macht im Moment eine schwere Phase durch. Ich kann dir nicht versprechen, ob er dich sehen möchte." Erwidert er weshalb ich meine Zähne kurz fest zusammenbeiße. Ich weiß nicht, ob ich in der Position bin Forderungen zu stellen, aber ich muss diesen Jungen treffen. „Ich habe nur diese eine Bedingung. Ich will sehen, ob Hyunjin mir die Wahrheit erzählt hat und dazu muss ich diesen Jungen mit eigenen Augen sehen."

„Wie gesagt, ich kann dir nichts versprechen. Ich kann ihn schließlich nicht dazu zwingen. Felix muss selber entscheiden, ob er in der Lage ist mit dir zu reden. Ansonsten steht einem Gespräch mit ihm nichts im Wege, vorausgesetzt du kommst mit."

Fortsetzung folgt...

***
Was hat Jeongin noch für eine Wahl?