Remus schaffte es mit allerletzter Kraft, in den dunklen, düsteren und bedrohlich wirkenden Wald.
Sanft rauschen die Bäume im Wind, eine Eule fliegt über seinen Kopf, setzt sich auf einen Baum und schaut ihn mit ihren leuchtend gelben Augen an.
Remus schaudert, ihm ist kalt, Angst macht sich in ihm breit, die Angst, die er immer kurz vor seiner Verwandlung spürt, die Angst vor sich selber.
Dann geschieht es, die Wolken am Himmel treiben sanft im Wind davon, geben den prallen, runden Vollmond frei, das sanfte Licht des Vollmondes, küsst sanft Remus sein erstarrtes Gesicht.
Kaltes Vollmondlicht, durchdringt sein Herz, sein Körper zuckt, sein Atem stinkt, seine Knochen scheinen zu bersten. Seine stechenden Augen durchschneiden die Nacht, sein struppiges Fell, das sich langsam ausbreitet, seine reisenden Zähne, die durch das zarte Fleisch durchdringen, ihn letztlich in eine reisende Bestie verwandeln.
Remus steht gekrümmt, starr und bedrohlich zwischen den Bäumen, schaut sich um, entdeckt seine Beute und jagt sie durch den finsteren Wald.
Tausende Gedanken gehen ihm durch den Kopf, wie von Sinnen jagt er das Reh durch den Wald, will es reißen und zerfetzten.
Wilde Gedanken kreisen durch seinen Kopf, die immer mehr zu Gedanken einer reißenden Bestie werden.
Dunkle Wolken und finstere Gedanken, die Vollmondnacht zerbricht meine Schranken, in mir kommt die Gier auf Getier, das ich massakriere. Ich spüre diese Lust auf Blut, jetzt und hier. Tief in der Nacht die funkelnden Sterne, ein süßer Geruch zieht mich in die Ferne, meine Glut entfacht und der Jäger in mir erwacht. Fremde Gedanken, wilde Gelüste, das Verlangen nach dem zarten Fleisch. Will reißen, will beißen. Zerfleischen, zerfetzen, bei lustvoller Jagd meine Beute hetzen. Glutrote Augen folgen deiner Spur, die Witterung führt mich über weite Flur. Ich mutiere zum Tier, bin ein Geschöpf der Nacht, ich bin der Jäger des Mondes, bis der Morgen erwacht.
Er hetzt das arme, unschuldige, kleine Reh durch den finsteren Wald, holt es schließlich ein, packt es am Genick und beißt sich fest.
Der Geschmack von warmen, flüssigen und klebrigem Blut benetzt seine Lippen.
Erst fließt es langsam und dann in Strömen, das Tier zuckt ein letztes Mal in seinem Todeskampf und schließt seine Augen für immer.
Er fängt an, das Fleisch mit seinen spitzen, bestialischen Zähnen, von den Knochen des Tieres zu reißen und zerfetzt es förmlich. Auf Haut folgt junges, zartes Fleisch, übersät mit Muskeln und Sehnen. Immer wieder bohrt er seine scharfen Zähne in das Tier, um Fleisch herunterzureißen, um es genussvoll zu verschlingen.
Nachdem er gefressen hat, setzt er sich auf den Sandhügel, schaut den silbernen Vollmond an und fängt an, wie ein echter Wolf den Mond an zu heulen.
*Enomine – Das Tier in mir*
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Liebe unter Wölfen ✔
FanficRemus findet einen verletzten Wolf, pflegt und kümmert sich um ihn, ohne zu wissen, dass es eigentlich ein Mensch ist.