Seidenpfote schlich durch den Wald und sie hatte längst das Gefühl, dass sie nicht alleine war.
Immer wieder drehte sie sich vorsichtig um, doch nichts war zu sehen oder zu hören.
Täuschte sie sich etwa, oder fühlte sie sich einfach nur einsam? Sie zitterte, aber nicht will ihr kalt war, sie zitterte vor Angst.
Sie hatte Angst vor der Nacht, Angst vor Gefühlen, Angst vor Einsamkeit, Angst um Remus, der sich noch immer in Gefahr befand.
Voldemort würde nicht eher Ruhe geben, bis auch der letzte Werwolf sich ihm beugte.
Ich muss zurück, ihn warnen und ihm von Voldemorts Plan erzählen. Ich hoffe nur, dass er mich nicht hassen wird, oder mich gar nicht mehr sehen will. Ich muss es einfach tun, ich kann nicht anders, ich war zu lange zu Remus und Sirius unehrlich.
Wenn jemand wüsste, dass Lyn sich eigentlich freiwillig gemeldet hatte, um sich verfluchen zu lassen, um Remus so auf Voldemorts Seite zu bekommen, Sirius und Remus, würden sie hassen bis aufs Blut. Ja, Lyn kannte Remus von Bildern und er reizte sie, nicht nur sexuell, auch reizte es sie, ihn näher kennenzulernen und mit ihm zu spielen, aber sie hatte nie erwartet, dass sie sich in ihn verlieben könnte.
Es ist doch aller Mist. Wenn ich sage, was los ist, hassen sie mich. Springe ich dem dunklen Lord ab, wird er mich umbringen, oder ich werde für immer die Gestalt eines Wolfes haben.
Warum habe ich nichts zu Siri gesagt? Warum musste ich ihm auch den Bären aufbinden, mit dem Fluch und der Liebe? Kann ich denn nicht einmal ehrlich sein? Muss ich immer und immer wieder, die Menschen anlügen, die mich lieben und ich sie? Ich muss es sagen, koste es, was es wolle und wenn es mein Leben kosten sollte, dann nehme ich es in Kauf. Remus muss erfahren, wer ich bin, was ich machen wollte und doch nicht gemacht habe, aber vor allem hinweg, muss ich ihm endlich sagen, dass ich ihn liebe und, dass ich eine Frau bin.
Fest entschlossen, die Wahrheit zu sagen, tapste Seidenpfote zu Remus.
Je näher sie dem Haus kam, desto größer wurde ihre Angst, sie wirkte auf einmal sehr unsicher und eingeschüchtert.
Als sie endlich am Haus ankam, kratzte sie an der Tür und wartete auf Remus, der die Tür wenig später aufriss, Seidenpfote erblickte und über das ganze Gesicht strahlte.
„Lyn, da bist du ja wieder", strahlt Remus und fiel ihr um den Hals, fing sofort an sie, zu streicheln und zu knuddeln.
Ach du Schreck! Er weiß, wer ich bin, er hat meinen Namen gesagt, ich hoffe, er weiß nicht allzu viel.
Sie wedelte fröhlich mit dem Schwanz und schaute, wenig später zu Sirius, der nur mit den Achseln zuckte und ratlos aussah.
Sie gab Sirius zu verstehen, dass sie ihm etwas mitteilen wollte, indem sie ihn anschaute, bellte und an ihm hochsprang.
Sirius verstand erst nicht, doch als sie anfing mehr und mehr und lauter zu bellen, ja fast schon aggressiv, verwandelte sich Sirius in Bello und fragte nach Problemen.
„Was ist los, Lyn?", fragte Sirius und schaute sie an.
„Ich habe euch beide angelogen, es tut mir so leid. Ich bin ein Animagus wie du, nur hat Voldemort mich mit einem Zauber belegt, damit ich mich nicht zurückverwandeln kann. Ich bin eine von seinen Leuten, ich sollte vertrauen zu Remus aufbauen und ihn auf die dunkle Seite ziehen, aber ich will das nicht mehr, ich liebe ihn doch. Es tut mir so schrecklich leid, dass ich euch angelogen habe. Sirius, ich möchte dich bitten, den Zauber von mir zu nehmen, damit ich Remus sagen kann, was ich auch dir gesagt habe. Ich bitte dich, nur um diesen kleinen Gefallen."
„Na hör mal, Lyn, das ist doch wohl ein starkes Stück von dir, wir haben dir vertraut und jetzt das? Sag mal, spinnst du jetzt total? Aber gut, ich werde dich zurück zaubern, aber wenn Remus dir den Laufpass geben sollte, komm ja nicht zu mir und heule dich aus. Geh dann einfach und komm nie wieder! Hast du verstanden?"
Lyn nickte, wartete, dass sich Sirius zurückverwandelte, um den Zauber von ihr zu nehmen.
Ein helles zuckendes Licht war zu sehen, ein lauter Knall schallte durch den Raum und Remus, starrte kurze Zeit später, eine wunderschöne junge Frau, mit blonden Haaren und braunen Augen an.
Er konnte nicht glauben, was er da sah, seine Vermutung bewahrheitete sich und er wollte sie einfach nur noch in die Arme nehmen und ihr sagen, wie sehr er sie liebte.
Doch das musste warte, Lyn wollte ihn nicht länger anlügen, sie wollte ihm sagen, dass sie ihn liebte, dass sie sein Vertrauen missbraucht hat und, dass sie für Voldemort arbeitete.
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Liebe unter Wölfen ✔
Fiksi PenggemarRemus findet einen verletzten Wolf, pflegt und kümmert sich um ihn, ohne zu wissen, dass es eigentlich ein Mensch ist.