Kapitel 15: Wilde Natur

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Rex P.o.V

"LAUF TORRES!", rief ich während wir in den Wald rannten.
"WOHIN DENN BITTE?!", rief er zurück.
"EINFACH HINTER MIR HER", war meine Antwort.
Nach einem soliden Sprint aus der Gefahrenzone lenten Torres und ich uns etwas erschöpft an den nächsten Baum. Unsere Rüstungen wurden zur Belastung. Die Phase 1 Rüstung wie die Kaminoaner sie nannten waren heiß, schwer und machten uns ungelenkig. Wenn diese Langhälse sie schon Phase 1 nennen müsse, will ich hoffen das es irgendwann eine Phase 2 gibt die nicht so heiß ist. Aber sie erfüllte ihren Zweck und fast kein Blasterschuss würde unseren Tod bedeuten.
"Wie sieht der Plan aus?", schnaufte Torres unter seinem Helm.
"Naja, wir brauchen einen Unterschlupf".
"Und was fällt dir da ein?", fragte Torres, "mit den Materialien die wir hier haben könnten wir höchstens die 3 kleinen Schweine spielen".
Er sah es nicht, aber ich verdrehte unter meinem Helm die Augen. Selbst im Angesicht des Todes nimmt ihm nichts seinen Humor.
"Wenn wir keinen Unterschlupf bauen können, nehmen wir was bereits da ist...", Torres verstandt nicht ganz und ich demonstrierte es.
"Folg mir", wies ich ihm an und fing an die Ranken eines Baumes hochzuklettern.
Torres gehorchte und folgte genervt den Baum hinauf.
Als wir oben ankamem stellten wir uns auf einen der dicksten Äste. Der Ast war so dick und stabil, das wir ohne Probleme drauf stehen konnten.
Torre schaute nach unten Richtung Boden.
"Mmh... nicht schlecht", meinte er und ich zeigte auf eine Bergkette auf 3 Uhr von uns.
Torres staunte nicht schlecht.
"Woher wusstest du das es dort Berge gibt", fragte er neugierig.
Ich kicherte.
"Ich hab die Berge bei unserer Landung im Hintergrund vom Strand aus gesehen. Wo Berge sind sind auch Höhlen, da können wir uns erstmal verstecken", erklärte ich.
"Das ist ein ganz schöner Fußmarsch. Außerdem sind doch auch Sera und Ahsoka in die Richtung gelaufen, oder?", stellte Torres fest.
"Wir haben keine Wahl, das ist die einzige Chance die wir haben zu überleben".

Auf dem Weg ertönte immer wieder reptilienartiges Schnatter. Der Wald war voller wilder Tiere. Manche sind Nahrung und für andere wirst du zur Nahrung. Der Pfad zum überleben in der Natur ist schmal und hinter jeder Ecke kann ein Fressfeind auftauchen und dir dein Leben nehmen.
"Glaubst du... glaubst du es geht ihnen gut?", fragte mich Torres.
"Sowie ich Ahsoka kenne, hat sie alles im Griff und schon längst einen Plan zum überleben entwickelt".
"Was ist wenn wir dort zufällig auf Sie treffen?".
"Ein bisschen Reden kann wohl nicht schaden. Ich mache mir ja auch Sorgen, aber wie du schon sagtest ist es zu gefährlich zusammen zu bleiben".

"Hörst du das?", fragte mich Torres und wir blieben beide regungslos stehen. Selbst das atmen fuhren wir weitesgehend herunter, unsere Klon-Gene aktivierten sich und wir wussten das uns etwas verfolgte.
"Leichtes Fußstampfen...", meinte Torres.
"Glaubst du es sind Trandoshaner?", fragte ich nach, aber Torres schüttelte den Kopf.
"Schwer zu sagen, aber glaub ich nicht".

Plötzlich sprang ein wolfartiges Wesen hinter einem Gebüsch hervor und warf Torres zu Boden, wobei sein Helm von seinem Körper flog. Mit seinen 2 Vorderpfoten drückte er Torres Körper zu Boden und es versuchte den Kopf zu fressen. Torres hielt das Maul des Wesens mit seinen beiden Händen geöffnete und drückte den Kopf von sich weg.
"TORRES!!", rief ich entsetzet und rannte ohne Plan auf den Fressfeind zu und rammte ihn mit meinem Körper von Torres runter. Torres lag erschöpft auf dem Boden das Vieh hatte nun mich im Visier. Es startete eine Sprintattacke um mich zu Boden zu bringen, aber ich rollte mich in letzter Sekunde nach rechts weg um den Angriff zu entgehen. Das Wesen bellte wie ein Raubtier als es einen neuen Angriff startete, diesmal sprang es auf mich zu.
Torres reagierte und nahm einen Arm-dicken Ast den er auf dem Boden fand und schlug damit das Raubtier in der Luft weg. Der Ast zerbrach bei dem Aufprall in dutzende Splitter und dem Wolf flog deutlich ein Zahn aus seinem Mund. Das Tier schüttelte sich verletzt kreischte uns an und setzte anschließend zum Rückzug an. Noch während ich es beobachtete wie es zurück in den Wald floh, fiel Torres neben mir wieder zu Boden. Er ließ den Ast fallen und ich sah wie das Holz in rotem Blut getränkt war. Ich schaute zu Torres welcher stark aus seiner rechten Schulter blutete.
"BRUDER!", erschrak ich uns hockte mich zu ihm auf den Boden.
"Die Klauen des Viehs haben meine Rüstung durchbrochen" erklärte Torres.
"Wir müssen das verbinden!", erkannte ich.

"Hier ist nichts zum verbinden. Wir sollten weiter. Desto schneller wir eine Rast finden, desto schneller können wir uns auch um die Wunde kümmern".
Ich zögerte, aber nickte zustimmend und half ihm hoch. Schmerz stöhnend hielt er sich die rechte Brustplatte zu.
Ich nahm sein Helm vom Boden und reichte ihm diesen, welchen er mit der rechten Hand in einem Ruck über den Kopf ruckte.
"Gehen wir", sagte Torres und wir liefen weiter.

Während des gesamten Marschs hielt sich Torres fest gegen die Brust im verzweifelten Versuch die Blutung zu stoppen, aber es brachte nichts. Seine Rüstung wurde in einen schrecklichen Rot-Ton gefärbt während immer mehr Tropfen sich ihren Weg über seine Rüstung bahnten. Selbst für einen erfahrenden Soldaten wie mich ist dieser Anblick schauderhaft. Als Soldaten im Krieg gegen Kampfdroiden habe ich viele Schusswunden gesehen und erst-versorgt, aber diese bluteten nicht. Die Natur ist im Gegensatz zu Droiden wild und unkontrolliert sowie unvorhersehbar. Wunden waren hier viel schwieriger zu heilen.

"Hälst du durch?", fragte ich besorgt nach.
"Mach dir um mich keine Sorgen, ist nur ein Kratzer", noch während er dies sagte wurde er von einem weiteren schweren Schmerzreiz durch die Brust gequält was ihn seine Zähne zusammen beißen und seine Hand noch fester gegen sein Brust drücken ließ.

Die meisten Raubtiere sind meines Wissens nach gerne nachtaktiv, also müssen wir vor Sonnenuntergang die Bergkette erreicht haben. Den Gedanken das wir dort eventuell garkeine Bleibe finden verdrängte ich. Wir hatten einfach keine andere Wahl als zu hoffen, aber ich bin mir sicher das Sera und Ahsoka dort etwas gefunden haben. Ich warf einen weiteren Blick zu Torres welche bereits jetzt schon verletzt neben mir her humpelte. In diesen Tempo würden wir es niemals zur Bergkette schaffen bevor die Trandoshaner uns finden, oder schlimmeres...

Torres - Gefangene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt