13 - wieder beim BVB

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Ich wusste nicht wie lange ich da gesessen hatte bevor ich eingeschlafen war, doch jetzt lag ich nicht mehr auf dem Sofa, sondern in einem Bett. Erschrocken drehte ich mich um, doch er war nicht hier. Das Zimmer sah auch eher unpersönlich aus. Ich konnte hören wie außerhalb vom Zimmer jemand sich bewegte und kurz darauf hörte ich die Haustüre, sicher war er zum Training gefahren. Langsam tapste ich zur Türe und schaute raus, ich war alleine.
Schnell ging ich ins Bad. Dort stellte ich fest, dass ich noch immer die Sachen von der Beerdigung trug. Ganz schnell wieder in dem Zimmer sah ich meine Tasche und suchte nach einer anderen Hose und einem Shirt.
Als ich mich umgezogen hatte, sah ich auf dem kleinen Tisch am Bett einen Zettel.

~Ich muss leider zum Training heute, wenn was ist, ruf an dann komm ich nach Hause. In der Küche findest du alles für Frühstück oder auch Kakao.~ stand dort geschrieben, doch ich wollte nichts essen. Er hatte mir eine Flasche Wasser hingestellt und da trank ich ein Schluck von bevor ich mich wieder ins Bett legte und einfach wieder einschlief.
Er ließ mich in Ruhe, alleine zu sein aber zu wissen, dass einer hier war, tat mir gut und ich konnte schlafen ohne Unterbrechung oder schlecht zu Träumen.
Ich wusste das sie Freitag morgen sich im Hotel treffen würden, da sie Abends gegen Paderborn spielen würden. Ich hatte Noah schon am Donnerstag gefragt, ob ich den Freitag mitkommen konnte, er hatte nichts dagegen und gefragt, ob alles wieder ok war bei mir. Ich hatte nur gesagt ich wollte es ihm später sagen.
Noch bevor Julian wach war ging ich Duschen und mich dann umziehen, da ich mittlerweile sogar das Auswärtstrikot hatte zog ich diesmal also das Schwarze an. Doch ich würde im Stadion eh eine Jacke anhaben.
Ich hörte das Julian wach war also ging ich aus dem Zimmer.
„Du kommst mit?" fragte er mich überrascht als er mich sah, ich nickte nur. Zwar hatte ich mir vorgenommen wieder mit ihm zu reden, doch irgendwie wollte ich nicht.
Er kam zu mir und legte seine Hände an meine Oberarme damit ich ihn ansehe.
„Tust du mir den gefallen und isst wenigstens was im Hotel?" bat er mich und wieder nickte ich, diesmal etwas zögernd. Das ließ ihn lächeln.
„Sehr gut. Na dann lass uns fahren, die Jungs freuen sich bestimmt dich zu sehen." sagte er lächelnd und nachdem wir Schuhe und Jacke angezogen hatten, fuhren wir zum Mannschaftshotel.
Schon als ich aus dem Wagen ausstieg, wusste ich nicht, ob das so eine gute Idee war, mit herzukommen.
„Laura?" hörte ich meinen Namen und als ich mich umdrehte, standen dort Jadon und Lukasz. Sie waren überrascht aber lächelten mich an.
„Wir dachten schon du arbeitest nicht mehr für uns, das wir dich verschreckt hätten." meinte nun Lukasz, ich sah Hilfe suchend zu Julian da sie sicher eine Antwort er warteten.
„Lasst sie Jungs. Ist gerade nicht alles so einfach." meinte dieser aber nur zu ihnen während er zu mir kam und mir den Arm umlegte, um mit mir ins Hotel zu gehen. Die beiden kamen mit und redeten mit Julian, ließen mich aber in Ruhe.
Aus dem Augenwinkel konnte ich Nico sehen, dieser sah zu mir und Julian sah dabei aber ziemlich überrascht aus.

Die Jungs freuten sich alle mich wiederzusehen, waren aber sichtlich überrascht das Julian einen Arm um mich gelegt hatte. Noah kam zu mir als ich alleine war und fragte mich, ob ich heute wieder arbeiten wollte oder erst am Montag. Da ich aber meine Arbeitstasche mit hatte, deutete er es richtig, ich war nicht hier um Langeweile zu haben denn ich wollte mich ablenken.
„Ist alles ok?" fragte er mich noch, ich schüttelte den Kopf und in dem Moment hatte auch Marco mich gesehen und kam zu uns rüber.
„Sie wird dir nicht antworten Noah." sagte dieser und setzte sich neben mich um mich kurz in Arm zunehmen.
„Was ist denn los? Du siehst echt nicht gut aus Laura." meinte Noah und war etwas irritiert.
„Soll ich?" fragte Marco leise und ich nickte, Noah konnte es ruhig wissen.
„Ihre Mutter ist gestorben, seit ein paar Tagen redet sie einfach nicht mehr." erzählte er Noah leise und drückte dabei meine Hand. Auch spürte ich zwei Hände an meiner Schulter und als ich aufschaue, steht dort Mario, er lächelt kurz und drückt kurz meine Schultern.
„Bist du sicher, dass du wieder arbeiten willst?" fragte Noah mich dann, ich nickte ganz schnell. Ich brauchte Ablenkung und das hier war die beste Ablenkung.
„Na gut. Wenn was ist, dann sag, oder schreib es mir ok?" sagte dieser noch und ging dann wieder. Mario setzte sich auf die andere Seite zu mir.
„Das gilt auch für uns. Wenn was ist, kannst du immer zu uns kommen." sagte Mario und auch hier nickte ich wieder, doch ich lächelte die beiden dann auch an. Ich wusste, sie mussten zur Besprechung also scheuchte ich sie mit einer Handbewegung weg. Das brachte die beiden leicht zum Lachen.
„Wir gehen ja schon." sagte Marco lächelnd und verschwand mit Mario.
Gerade als ich mich um Instagramkümmern wollte stellte man mit etwas zu essen und einen Kakao vor die Nase.
„Bitte iss was sonst fahr ich dich nach Hause." sagte Julian nur und ging dann zu der Mannschaft. Ich fand es lieb wie er sich um mich kümmerte und während ich ihm nachschaute musste ich feststellten, dass er für mich einfach ein guter Freund geworden war. Ohne das ich es gewollt hatte, doch mit ihm konnte ich reden und vor allem akzeptierte er etwas, ohne groß zu diskutieren.

Ich tat also meine Arbeit und machte kurz eine Story als die Jungs in den Bus stiegen, setzte mich neben Julian und fuhr mit zum Stadion. Wieder hier zu sein war gut, fühlte sich auch gut an.
„Alles gut?" fragte mich Julian bevor er in die Kabine verschwand, ich nickte und damit ging er in die Kabine sich umziehen. Ich ging langsam Richtung Rasen, mir kam das Stadion jetzt nochmal größer vor als die letzten male. Diesmal war die Beleuchtung voll an und da es schon Ende November war ist es auch richtig kalt.
Ich ging Richtung Süd und machte dann vom Aufwärmen mal an der Ecke Bilder.
„LAURA." hörte ich jemand rufen und als ich mich umdrehte, stand dort mein Bruder, also ging ich zu ihm und Marcel.
„Du arbeitest wieder?" fragte mich mein Bruder und streckte mir die Hand durch den Zaun zu, ich nahm sie und nickte dann. Er und Marcel wechselten einen Blick bevor sie mich wieder anschauten.
„Du redest noch immer nicht?"fragte mich Marcel dann leise, ich schüttelte nur den Kopf.
„Bist du noch bei Julian?" fragte Tim mich nun, wieder nickte ich nur und er sah zum Platz runter. Als ich seinem Blick folgte, konnte ich sehen, dass der blonde Fußballer sich zwar aufwärmte aber immer wieder hier herschaute.
„Er passt ganz schön auf dich auf."meinte Marcel dann und ich nickte wieder.
„Ich finde es nicht gut, dass du bei ihm bist Laura." hörte ich jetzt meinen Bruder, es machte mich sauer also schlug ich seine Hand weg und ging. Dass er mir hinterherrief war mir egal. Er spinnt doch, lässt mich Wochenlang alleine und jetzt so.
Ich ging zu meinem Platz zurück und die Spieler waren schon wieder in der Kabine um sich für das Spielvorzubereiten.
Ich machte einfach nur meinen Job und ignorierte es das mein Bruder hier war. Leider aber ging auch dieses Spiel hier unentschieden aus. Nach dem Spiel ging ich direkt zum Bus, sah auch nicht mehr zu meinem Bruder rüber.

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