38 - Gesehen

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Das Date am Kino war wohl die schlechteste Idee die Julian hatte. Donnerstag morgen war ein Artikel im Internet zu finden.
Julian Brandt hat er nun eine Freundin?

In diesem Artikel wurde aber auch erwähnt, dass ich beim BVB arbeite. Somit hatten sie auch meinen Namen. Morgens am Trainingsgelände war die Hölle los,  Presse vor dem Tor und auf das Gelände zu fahren war dadurch erschwert.
Als ich ausstieg und dann um die Ecke zu meinem Büro ging, kam Nala auf mich zu gelaufen. Was macht sie denn bitte hier?
„NALA." hörte ich Julians Stimme, die Hündin war bei mir angekommen und ließ sich von mir kraulen. Julian kam mit der Leine und ihrem Halsband angelaufen, als er mich sah, lächelte er aber.
„Sorry sie ist abgehauen." meinte er leise und legte ihr das Halsband wieder um.
„Schon ok." meinte ich leise und stand wieder auf.
„Soll ich sie bei mir behalten? Dann brauchst du nicht auf sie achten." fragte ich ihn, er sah sofort erleichtert aus und reichte mir die Leine.
„Danke dir. Sie ist heute so unruhig da konnte ich sie nicht alleine in der Wohnung lassen." erklärte er mir und lächelte dann nochmal bevor er zum Platz lief. Dort warteten die anderen auch schon auf ihn.
Ob er den Artikel schon gelesen hatte?
Ich würde später mit ihm drüber reden müssen.
Zusammen mit Nala ging ich zur Tribüne und machte mich an meine Arbeit, die Hündin war total lieb und legte sich neben mich. Aus Sicherheit hatte ich ihre Leine um mein Bein gelegt, sie bewegte sich aber nicht.

Während ich noch dabei war auf Instagram Fragen von Fans zu beantworten oder eben auf Kommentare zu antworten waren sich die Jungs schon umziehen gegangen. Ins Büro musste ich heute nicht deswegen blieb ich mit Nala draußen.
„War sie lieb?" hörte ich Julianfragen und sofort schaute ich auf, er kam die Tribüne hoch und die Hündin neben mir wedelte schon mit dem Schwanz. Ich ließ ihre Leine locker und sofort ging sie zu ihm.
Julian kam die Stufen hoch und setzte sich neben mich, sofort legte ich das Handy weg.
„Hast du die Artikel im Internet gesehen?" fragte ich ihn und sofort nickte er wieder.
„Marco und Mats haben mich heute Morgen darauf aufmerksam gemacht. Es tut mir leid, doch es war abzusehen das es passiert." hörte ich ihn sagen, er schaute mich an und in seinen Augen lag Angst. Er wusste, ich wollte das ganze Drama nicht, wollte nicht in die Öffentlichkeit. Gerade auch jetzt am Anfang nicht wegen Erling.
„Ich dachte einfach es dauert noch ein bisschen." gebe ich ehrlich zu und hoffe, dass ich ihm ein bisschen die Angst nehmen konnte. Klar war es abzusehen das ich irgendwann mit ihm gesehen werde.
„Du bist nicht böse?" fragt er mich vorsichtig und ich schüttelte sofort den Kopf.
„Nein. Ich hätte nur gern mehr Zeit mit dir alleine gehabt." antworte ich und lächel ihn an, sofort strahlte er wieder und beugte sich zu mir um mir ein Kuss zu geben.
Den aber konnten wir leider nicht genießen da sein Handy klingelte, er löste sich und verdrehte genervt die Augen bevor er dran ging.
„Jannis dein Timing ist echt mies."begrüßte er seinen Bruder und ich grinste nur, irgendwie hatte sein kleiner Bruder echt ein Talent uns zu stören.
„Nala ist mit auf dem Trainingsgelände." meinte er, als er seinem Bruder zugehört hatte und streichelte Nala über den Kopf. Gerade als ich mein Handy nehmen wollte hörte ich meinen Namen.
„Ja Laura sitzt auch neben mir."sofort schaute ich Julian an und dieser lächelte, nahm meine Hand und wieder kam dieses kribbeln zurück.
Immer wenn ich von ihm berührt wurde kribbelte es in meinem Bauch, selbst bei so einer kleinen Berührung.
Doch dieses kribbeln in mir mochte ich auch sehr gern.
„Ich werd sie fragen." meinte mein Sitznachbar und nahm das Handy vom Ohr um mich dann anzuschauen.
„Jannis und Jascha wollten gleich vorbeikommen. Pizza essen und Fifa Zocken. Die beiden fragen ob du mitkommen magst." fragte er mich, doch irgendwie macht mich das ganze total nervös. Sollte ich mich wirklich den beiden stellen?
„KOMM SCHON LAURA." hörte ich es aus dem Handy rufen, dies brachte den großen Bruder neben mir zum Grinsen.
„Na zumindest können wir da nicht fotografiert werden." meinte ich zustimmend, Julian brauchte aber einen Moment bevor er wusste wie ich das meinte. Sofort lächelte er und nahm sein Handy wieder auf, um seinem Bruder zu sagen, dass ich auch komme.

Wir fuhren erst bei mir vorbei, dort parkte ich mein Auto und stieg bei Julian ein damit wir uns dann zusammen auf den Weg zu ihm machen konnten. Mit jedem Meter wurde ich nervöser, denn ich traf das erste mal wieder auf Jascha. Jannis hatte ich ja öfter gesehen doch nun wo wir es wieder versuchen wollten, es langsam angehen lassen wollten, war es einfach was anderes.
„Hör auf so hin und her zu zappeln. Du machst einen ja nervös." das grinsen in Julians Stimme konnte man nicht überhören. Wenn er doch nur wüsste, wie nervös ich war. Zwar kannte ich seine Brüder, doch es war jetzt was anderes.
„Ich bin ja auch nervös." gab ich leise als Antwort zurück, in dem Moment fuhr er durch das Tor in seine Einfahrt.
Sobald das Auto aus war, legte er seine Hand an mein Bein.
„Du brauchst nicht nervös zu sein Laura. Meine Brüder haben mir damals die Hölle heiß gemacht wegen dem was passiert ist, genau wie meine Eltern." sagte er und nun schaute ich zu ihm.
Immer wenn ich ihn anschaute und in seinen blauen Augen versank, durchfuhr mich so ein warmes Gefühl, ich fühlte mich einfach so wohl bei Julian wie bei sonst keinem Mensch.
Wie er da saß in seinen Trainingsklamotten und seiner schwarzen Kappe auf den Kopf, die nassen Haarsträhnen die darunter hervorlugten. Das kleine Lächeln auf seinen Lippen und das Grübchen auf seiner Wange.
Wusste dieser Kerl überhaupt was er mit mir anstellte?
„Gehen wir rein? Dann können wir das Essen schon bestellen und Nala kann im Garten toben." fragte er mich leise und diesmal nickte ich als Antwort. Sofort stiegen wir beide aus und er holte Nala noch aus dem Kofferraum.
Zusammen gingen wir mit Nala rein und während er sich oben umziehen ging, suchte ich mir mit Nala den Weg in den Garten. Gerade als ich mich dort auf eine Liege setzte, klingelte es an der Türe. Die Jungs schienen schneller hier zu sein als Julian annahm.
Nala schaute hoch aber blieb bei mir.
Drinnen hörte ich nun die Stimmen der Jungs, die auch Nala hörte und sofort zu den beiden jüngeren Brüdern lief, ganz langsam stand ich auf und stellte mich in die Terrassentüre um die Jungs zu beobachten.
Jascha begrüßte gerade Nala und Jannis stand mit dem Rücken zu mir während Julian mit ihm sprach, zog er sich ein neues Shirt an. Er hatte wohl in der Zeit wo wir getrennt waren wirklich mehr Zeit im Kraftraum verbracht als ich mitbekommen hatte.
Bei dem Anblick musste ich dann doch etwas schlucken.
„Laura." hörte ich meinen Namen und danach zog mich Jascha auch schon in eine Umarmung.

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