24 - Wette

3.2K 65 21
                                    

Die Zeit verging, ich hatte meinen Arbeitsvertrag beim BVB abgegeben und es kam ein neuer Spieler. Emre Can, auch ein wirklich netter Kerl. Nun hatten wir Februar und das Heimspiel gegen Union Berlin war gut gelaufen. 5:0 für uns und Julian hatte davon zwei Tore sogar vorbereitet die Erling verwandelt hatte, der junge war im ganzen einfach genial und schoss Tore ohne Ende für uns.
Nun mussten sie sich auf das Pokalspiel gegen Bremen vorbereiten. Während die Jungs sich umzogen, ging ich ins Büro, um dann raus zu gehen.
Seit ich mit Julian offiziell vor den Jungs zusammen war, kamen wir eh nur noch mit einem Wagen, außer ich musste wie heute in die Schule.
„Hey Laura warte mal." hörte ich hinter mir Nico rufen, er war schon umgezogen und kam auf mich zugelaufen.
„Was kann ich für dich tun Nico." fragte ich ihn und zog mein Reißverschluss der Jacke zu. Ich war froh, dass die Sachen vom BVB so gut vor dem Wetter schützen.
„Also... ich weiß nicht wie ich das anfangen soll." er wirkte nervös.
„Am Anfang wäre gut." sagte ich und lächelte ihn aufmunternd an.
„Na gut. Du weißt doch dein erster Tag hier, oder?" meinte er nervös und ich nickte dann, klar konnte ich mich daran erinnern.
„Nun ähm... Julian und ich haben eine Wette abgeschlossen. Es tut mir auch echt Leid heute doch dusolltest das wenigstens wissen denke ich." mit jedem Wort wurde er leiser und mit jedem Wort konnte ich hören wie nervös er wurde.
Erst verstand ich überhaupt nicht was er meinte, doch dann dämmerte es und ich hoffte einfach nur das ich mich Irre.
„Was... Was für eine Wette Nico?" nun würde meine Stimme brüchig.
„Das er dich ins Bett kriegt." bestätigte er meine Befürchtungen und gerade als ich das hörte, trat er mir Marco aus der Kabine. Als er mich sah und Nico sah, zählte er wohl eins und eins zusammen. Sofort änderte sich sein Gesichtsausdruck und ich konnte ihn nicht länger anschauen.
„Es tut mir leid." meinte Nico nun und ich schüttelte den Kopf.
„Was hast du getan?" hörte ich Julian nun wütend zu diesem sagen, er stand jetzt bei uns. Ohne groß zu überlegen, bekam er von mir eine mit der flachen Hand ins Gesicht.
„Du bist das größte Arschloch, hast du dir schön zurechtgelegt, ehrlich. Nutzen wir mal schön die trauer aus damit sich das blöde Mädchen in einen Verliebt."motzte ich ihn nun an. Die anderen Jungs waren stehen geblieben, doch Marco scheuchte sie um uns herum auf den Platz.
„Laura mach das nicht hier." meinte dieser dann zu mir.
„Wieso nicht? Ihr wisst doch vermutlich eh alle Bescheid und habt mir alle ins Gesicht gelogen."fuhr ich Marco an, da dieser danach beschämt wegschaute wusste ich das ich recht hatte.
„Ihr seid doch das Letzte." meinte ich dann nur und ging Richtung Büro. Da dort gerade auch Benjamin kam, einer aus dem Media-Team der Videos machte, bat ich ihn heute die Fotos zu machen und diese hochzuladen damit ich sie posten konnte. Ich müsse noch etwas für die Schule tun. Ob er das eben mitbekommen hatte, wusste ich nicht.
„Laura warte bitte." hörte ich Julians verzweifelte Stimme, doch ich ignorierte ihn und ging ins Büro meine Tasche holen.
Leider folgte er mir.
„Laura bitte ich hab dich nicht ausgenutzt." versuchte er doch ich stoppte ihn als ich meine Hand hob.
„Hast du diese Wette gemacht?" fragte ich ihn nun direkt.
„Laura..." versuchte er wieder.
„Hast du?" fragte ich wieder und nach einem zögern nickte er.
„Ja. Doch bitte glaub mir..." wieder wollte er was sagen und wieder stoppte ich ihn.
„Lass es. Ich fahr meine Sachen holen und leg dein Schlüssel auf den Tisch, wenn du vom Training nachkommst, bin ich weg." sagte ich nur und ging dann an ihm vorbei aus dem Büro. Ich musste so schnell ich konnte hier weg alleine, weil mir die Tränen kamen.
Jetzt versuchte mich keiner der Jungs mehr aufzuhalten wobei sie alle zuschauten wie ich vom Platz lief.

Bei Julian meine Sachen zusammenzusuchen war schlimmer als gedacht, in sein Schlafzimmer zu gehen war der reinste Horror. Doch ich packte alles zusammen und legte seinen Schlüssel auf den Esstisch. Ohne mich nur noch mal um zu schauen, ging ich dann aus der Wohnung.
In dem Moment hatte ich das Gefühl mir riss einer das Herz aus der Brust. Ich packte alles ins Auto und fuhr erst mal hier weg, denn ich war mir nicht sicher, ob er nicht hinterherkommen würde so schnell er konnte.
Ich einfach irgendwo hin, stellte das Auto auf den Parkplatz und fing an zu weinen. Wie konnte er mir das bitte antun? Nach allem was passiert war? Ich bin zu ihm gegangen weil ich ihm vertraut hatte und er hatte nur mit mir gespielt?
Ich wusste nicht mehr was ich glauben sollte.
Irgendwann fing mein Handy an zu klingeln, das private so wie das von der Arbeit. Marco versuchte mich anzurufen und auch Julian. Ich drückte beide weg und machte mein Handy aus und das von der Arbeit auf lautlos.
Ich wollte weder jetzt mit dem einen noch mit dem anderen reden.
Sobald es Zeit dafür war, fuhr ich zur Schule, dort konnte ich mich zwar nicht wirklich auf den Unterricht konzentrieren aber es half doch ein bisschen. Der schwerste Schritt war danach wieder zum Haus meiner Mutter zu fahren. Eigentlich hatten wir nun alles in Kisten verpackt und wollten es nächste Woche leerräumen. Jetzt würde ich wohl erst mal hier bleiben bis ich eine Wohnung hatte.
Als ich hier ankam vermutete ich erst Julian hier, doch dem war nicht so.
Ich nahm meine Sachen und ging ins Haus und in mein Zimmer, ich musste nochmal gehen aber dann hatte ich alles hier.
Alles war zusammengepackt nur noch mein Bett und mein Kleiderschrank standen hier so wie mein Schreibtisch. Meine persönlichen Sachen wollten wir nächste Woche auch mit zu Julian holen, das was ich noch behalten wollte. Wir hatten uns zusammen dafür entschieden, dass ich bei ihm einziehen würde, wollte er mich zu dem Zeitpunkt einfach nur noch mehr verarschen?
Ich suchte aus einem der Säcke mein Bettzeug raus und bezog mein Bett neu bevor ich anfing meine Sachen in den Kleiderschrank zu räumen. Doch dann hielt ich auf einmal einen von seinen Pullovern in der Hand, ein blauer mit kleinem Logo auf der Brust. Ich liebte diesen Pullover, weil er seine Augen so toll aussehen ließ.
Wieso hatte ich den in der Hand? Doch dann fiel es mir ein wieso und mir kamen die Tränen. Ich sackte vor meinem Kleiderschrank zusammen und weinte einfach nur.
Gestern Abend hatte er mich überrascht mit Rosen und meinem Lieblingsessen, wie er das mit den Rosen zwischen Spiel und Heimfahrt hinbekommen hatte wusste ich allerdings nicht.
Doch als ich von oben kam, standen die Rosen auf dem Tisch und er hatte mir mein Lieblingsessen bestellt. Es war so wunderschön und scheinbar nicht echt, ich war auf ihn hereingefallen. So blöd konnte auch nur ich sein. Fußballer waren doch eben fast alle gleich. Mehr als kleine Bettgeschichten wollen sie eben nicht.
Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, ging ich mich umziehen und legte mich ins Bett nur um dann doch wieder aufzustehen, seinen Pullover zu holen und mich wieder hinzulegen.
Ich hielt den Pullover fest, wollte das er die guten Erinnerungen zeigte, selbst wenn sie alle gelogen waren. Total erschöpft und weinend schlief ich dann ein.
__________________________________
Hier das Kapitel wo jemand so sehnsüchtig drauf wartet😅
Ich geh dann mal in deckung😏

Change for lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt