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Sie hielt meinen Schnuller in den Händen!

PoV Lea

Als der Kleine zurückkam und seinen Schnuller zwischen meinen Fingern erblickte wurde er weiss wie eine Wand, Tränen begannen aus seinen Augen zu quollen und er stand wie angewurzelt da. Als wäre sein Körper von einem Blitz durchzuckt worden , sprintete er los die Treppe hinauf und in eines der Zimmer. Langsam stand ich auf, den Schnuller immer noch in den Händen, und folgte ihm leise nach oben. Das Schluchzen kam aus meinem Schlafzimmer, wo ich sanft anklopfte und die Tür einen kleinen Spalt breit öffnete.

«Darf ich reinkommen, Kleiner?» fragte ich sanft durch die Tür, um ihn nicht zu verschrecken. «Ja, aber bitte nicht böse sein» wimmerte er und verwundert öffnete ich die Türe ganz, um eintreten zu können. «Warum sollte ich sauer auf dich sein, Finn?» fragte ich ihn verwirrt. «Na, meine Mami war so böse, dass sie mich rausgeschmissen hat» murmelte er verlegen. Nun ging mir endlich ein Licht auf!

«Du bist ein Little, nicht wahr?» fragte ich vorsichtig und Finn nickte nur schüchtern. «Keine Angst, ich kenne mich aus und habe auch Freunde, die Littles sind» beruhigte ich ihn und konnte direkt sehen, wie sich sein Gesichtsausdruck entspannte. «Alles wieder gut?» wollte ich sichergehen und er lächelte mich vorsichtig an.

Ich setzte mich zu ihm aufs Bett und breitete mit den Worten «Na komm her» meine Arme aus, wo sich Finn auch direkt reinkuschelte. Ich wollte ihm das Gefühl geben, bei mir sicher zu sein und hielt ihm seinen Schnuller hin, denn er auch direkt in den Mund nahm, um daran zu nuckeln. «Soll ich dich zurück ins Heim bringen? Ich trag dich auch.» bot ich ihm an, «Kann ich nicht hierbleiben?» fragte er zögernd. «Vielleicht ein Andermal» erwiderte ich ihm, bevor er in meinem Arm einschlief. Also brachte ich ihn nach unten, packte seine Sachen, zog Schuhe an und ging mit dem kleinen aus der Türe.

Schnell hatte ich das Kinderheim gefunden und klingelte. Schon nach kurzer Zeit öffnete mir ein Mädchen mit bunt gefärbten Haaren die Tür, «Hallo, ich bin Lena» begrüsste sie mich. Als sie jedoch Finn schlafend mit seinem Schnuller in meinen Armen sah, schmolz sie förmlich dahin. «Er hat Panik bekommen, als ich seinen Schnuller gefunden habe und ist von dem Stress müde geworden, deswegen habe ich ihn diesmal hierhin getragen» erklärte ich ihr bereitwillig.

«Du bist super, danke schön» strahlte sie mich an und stellte sich mit dem Namen Lena vor. Sie war mir von Anfang an sympathisch und bei ihr hatte ich, im Gegensatz zu den anderen Betreuern, ein gutes Gefühl, als ich ihr den schlafenden Finn übergab und sie mir versprach gut auf ihn aufzupassen. Ich drückte dem Kleinen noch einen Kuss auf die Stirn und verabschiedete mich dann von Lena, um wieder nach Hause zu gehen, immerhin musste ich auch noch Hausaufgaben machen und lernen.

Glücklich dachte ich, in meinem Bett liegend, darüber nach, wie mein Leben wäre, würde ich Finn adoptieren. Er wäre dort raus und an einem sicheren Ort und ich habe Erfahrung mit Littles. So beschloss ich vor dem Einschlafen, ihn am nächsten Tag einmal nach seiner Meinung zu fragen. Immerhin war ich volljährig.



My little Finn <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt