Kapitel 6

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Als ich Aufwache liegt Daichi neben mir im Bed und schläft noch. Ich habe immer noch dieses zu große Shirt an und er seine Schuhe und Hose von gestern. Eine Weile beobachte ich ihn beim schlafen bevor ich ihm dann sanft durch die Haare fahre die ziemlich zerzaust sind. Leise Brummt er und scheint langsam wach zu werden. Wenn ich Leonard das von Gestern erzähle ist er bestimmt Feuer und Flamme. Bei dem Gedanken muss ich schmunzeln. Doch dann konzentriere ich mich wieder auf den verschlafenen Kerl neben mir. "Morgen," sage ich und küsse ihn sanft auf die Stirn. Doch anstatt zu Lächeln entgleisen Daichi sämtliche Gesichtszüge und er setzt sich ruckartig auf. Überrumpelt setze ich mich auch auf und halte mir leicht den Kopf da mir noch der Kopf von gestern brummt. "Was ist los?" Frage ich verwirrt und sehe ihn an. Gestern war doch noch alles klar. "Das war ein Fehler," ist das einzige was er sagt. Dann steht er auf und schnappt sich noch sein Shirt beim rausgehen vom Boden. Völlig Fassungslos sehe ich auf die Tür. Was ist gerade passiert? Mein Kopf versucht noch krampfhaft die Situation zu begreifen und zu verstehen warum er gegangen ist. Es ist ja nichts weiter passiert gestern als das wir etwas rumgeknutscht haben. Eine ziemliche Enttäuschung macht sich in mir breit als ich realisiere das er mich gerade so ziemlich abserviert hat. Immer noch ziemlich verwirrt aber auch traurig und wütend stehe ich auf und ziehe dieses verdammte Shirt aus. Das macht es gerade echt nicht besser. Wütend Boxe ich gegen die Wand und ziehe mir dann meine Sachen an. Als ich mein Handy dann auch noch mit einer neuen Nachricht sehe platzt mir die Hutschnur. Ich laufe aus meinem Zimmer und sehe Daichi der ziemlich fertig in der Küche steht. "Warum?" Frage ich völlig aus der bahn geworfen. "Warum?! Weil ich verdammt noch mal dein Angestellter bin. Deshalb. Wenn das raus kommt verliere ich meinen Ausbildungsplatz und du wirst ziemlich sicher auch ganz schön stress mit deinen Eltern bekommen Kater," sagt er aufgebracht. "Nenn mich nicht so!" Brüll ich wütend und stürme aus dem Haus. Aufgebracht renne ich Richtung Strand und beginne zu joggen. Laufen hat mich immer auf andere Gedanken Gebracht. Auch dieses mal hoffe ich das es klappt und finde mein gewohntes Lauftempo recht schnell. Schnaubend laufe ich am Meer her und brülle wütend. Zum glück ist das Stück Strand hier mein eigenes. Das einzig gute an reichen Eltern. Ich fluche so lange bis meine Lunge brennt und laufe immer weiter. Als wenn ich davor weg rennen könnte.

Nach guten 2 Stunden bin ich völlig am Ende. Doch es hat wie immer seinen Zweck erfüllt. Ich bin wieder ziemlich ich selbst und fest entschlossen es noch mal mit Daichi zu probieren. Immerhin habe ich es ziemlich ernst gemeint mit ihm. Also sollte ich mich nicht wegen so etwas direkt aufregen. Aus der Puste stehe ich vor unserer Tür und schließe sie auf. Als ich in den Eingangsbereich komme sitzt Daichi auf dem Sofa und guckt etwas auf seinem Handy. Er schaut zu mir und ich stelle erleichtert fest das er ziemlich geknickt wirkt. Wenigstens tut es ihm leid. Ich stelle außerdem fest das er mich offenkundig anglotzt. Tja ich habe halt auch einen ziemlich sportlichen Körper. Also hat ihm das gestern auch etwas bedeutet. Entschlossen laufe ich zu ihm. "Ich würde sehr gerne mit dir zusammen sein Daichi. Egal was die anderen dazu sagen. Also fände ich es schön wenn auch du über deinen Schatten springen könntest," teile ich ihm ernst mit und sehe ihm in die Augen. Bei meinen Worten klappt ihm der Mund ein stück auf und er wirkt sowohl glücklich als auch verzweifelt. "Kuroo ich kann das nicht. Nicht zu dem Preis den wir beide zahlen würden," sagt er gequält und sieht weg. Doch ich lasse mich nicht so schnell abschütteln. "Das werden wir ja noch sehen," flüstere ich und zwinkere ihm zu bevor ich in der Dusche verschwinde. Als ich erfrischt und hungrig aus dem Bad komme beschließe ich Daichi noch etwas zu quälen und laufe mit nichts als einem Handtuch um die Hüfte quer durchs Wohnzimmer. Direkt an ihm vorbei in die Küche um mir mein Eis zu holen das ich genüsslich esse. Wie erwartet folgt mir Daichi mit seinen Augen und beobachtet geknickt wie ich mein Eis futtere. Wenn er mich nicht noch vor 2 Stunden hätte im Bett sitzen lassen, hätte ich echt Mitleid mit ihm. "Hör auf damit," sagt er wütend als ich ihm zuzwinkere. "Wo mit denn?" Frage ich unschuldig und gehe an ihm vorbei in mein Zimmer. Dort setze ich mich auf mein Bett und kratze weiter an meinem Eis herum. Als mein Handy klingelt krame ich es aus meiner Hose und sehe auf dem Display den Namen meiner Mutter. "Hi," sage ich mit vollem Mund und klemme mir das Telefon ans Ohr. "Hey Schatz. Ich wollte mal fragen wie es dir geht. Hast du dich schon entschieden?" Kurz überlege ich bis mir eine ziemlich dumme Idee kommt. "Jap. Ich will hier bleiben. Ach und dieser Angestellte. Kannst du den für mich auf meinen Namen weiter anstellen? Der is ziemlich tüchtig und wir verstehen uns ganz gut. Deshalb würde ich ihn gern fest anstellen," bitte ich sie. "Was? Warum das denn? Willst du nicht lieber einen fertig ausgebildeten?" "Nope. Der ist klasse." "Na wenn du meinst. Das Haus kaufen wir dann auch auf deinen Namen." "Supi, danke Mum," bedanke ich mich und lege auf. Hoffentlich nimmt mir das Daichi nicht übel. Immerhin ist er so gezwungen weiter bei mir zu bleiben. Doch gerade ist das die einzige Möglichkeit sicher zu stellen das er nicht abhaut.

Am Abend bekommt Daichi einen Anruf und er wirkt ziemlich verärgert. Irritiert beobachte ich ihn wie er auf und ab tigert und dann in sein Zimmer verschwindet. Als er dann wieder heraus kommt sieht er mich wütend an. "Was hast du dir dabei gedacht?!" Brüllt er. "Was denn?" "Das du mich auf dauer angestellt hast? Mein Ausbildender ist fast ausgerastet vor Freude. Da konnte ich ja schlecht ablehnen. Also nenn mir einen Grund dich nicht auf der Stelle umzubringen." "Ich wollte das du bei mir bleibst. Du sollst mit mir zusammen kommen und nicht weg laufen." "Kuroo! Man kann sich Menschen doch nicht Kaufen!" Brüllt er und funkelt mich wutentbrannt an. Doch ich zucke nur mit meinen Schultern. "Stört es dich denn weiter für mich weiter zu arbeiten? Ich meine geht es dir hier nicht gut?" Frage ich ruhig. Er sieht mich entgeistert an. Dann Schluckt er und schüttelt den Kopf. "Nein," sagt er zerknirscht und verschwindet wieder in sein Zimmer.

Neues Haus, neues Leben? (KurooxDaichi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt