Engel hinter Gitter

Niemals

Ryder schnaupt leicht und geht von mir runter, das Gewicht schwindet und ich kann wieder normal atmen, er reicht mir Gentleman like die Hand hin um mich hoch zu ziehen. Dankbar nehme ich sie entgegen und er zieht mich auf die Beine, ich stolpere leicht nach vorne und stehe nun direkt vor Ryder, nur ein paar Zentimeter stehen noch zwischen uns. Seine Augen sind ganz klar auf mein Gesicht gerichtet, und mein Herz fängt an ein paar sätze schneller zu schlagen als normal und Zwanghaft versuche ich Spannung in meinem Körper zu behalten, doch das ist schwerer als es sich anhört. Ryder strahlt bei mir so eine Ruhe und Sicherheit aus, das ich ganz vergesse wo ich bin "Alle man raus hier! Die Zeit ist vorbei!" schreit eine strenge und laute Stimme durch die komplette Halle.

Der Blick in unsere Augen endet und ich wende mich von ihm ab. Wir steigen aus dem Ring und Ryder wird von den Typen außerhalb in Empfang genommen "Jo, geil gemacht, Bro, hast sie richtig zerfetzt" sagt ein ziemlicher Volltrottel zu meinem Partner und schlägt bei ihm mit dem typischen Jungshandschlag ein. "Mädchen können eben nicht Boxen-" ich unterbreche einen anderen mitten im Satz "Entschuldigung, Mädchen können sehr wohl Boxen oder wer von uns beiden war gerade da oben?" frage ich das unbekannte Arschloch und verschränkt die Arme vor der Brust. Die Wut macht sich in mir breit und ersetzt die erschöpfung vom Kampf. "Du hast aber nicht gewonnen und darum geht es beim Boxen" redet der Bastard im abfälligem Ton. Mit einem großen Schritt stehe ich nun direkt vor ihm und schaue ihn mit dem killerblick in die eingesetzten Glaskugel die eigentlich als Augen dienen sollen. Meine Hand ist geballt und meine Nägel krallen sich bereits in meine Haut. Die kochende Wut in mir, lässt meine Stimme wie ein knurren klingen "Ich hab zwar keine Ahnung in welcher Welt du lebst, aber im 21jahrhundert ist es normal das auch Frauen Boxen, und wen du willst das ich Gewinne bewegst du vielleicht -" eine Hand umfasst meinem Arm und zieht mich zurück. Ich brauch mich nicht umzudrehen um zu wissen wer es ist, die aufkommende Wärme verrät ihn." Alies, beruhig dich, er ist den Ärger nicht wert "flüstert Ryder in mein Ohr und lässt mein Hirn ohne Zorn arbeiten. Ich nehme die Anspannung aus meinem Körper und weiche ein bisschen zurück, mein Kiefer mahlt nur einmal widerwillig, bevor ich mein Gegenüber mit blicken enthaupte und ermordet stehen lasse. Dann ohne mich umzudrehen, oder irgendjemanden eines Blickes zu würdigen drehe ich mich von den Jungs weg und marschiere auf den Ausgang zu. Ryder folgt mir dicht und hält immer noch meinen Arm, ohne ein Wort zu sagen öffne ich die Tür zur Mädchenumkleide und knallte sie von innen wieder zu. Die Wut ist wie ein reißenden Stausee der ohne einen Staudamm alles niederreißen würde, und es kostet mich viel Willenskraft diesen Damm aufrecht zu erhalten.

Schnell werfe ich meine Klamotten auf die Bank in die Ecke und stelle mich unter die Dusche. Das warme Wasser prasselt auf mich herab und beruhigt mich einigermaßen. Die Creme die uns zur Verfügung gestellt wird reibe ich auf mein Körper ein und Spritze ihn wieder ab. Ich trockne alles ab und ziehe mir meine alten Klamotten wieder über, neue bekommen wir erst morgen und solange muss ich es in diesen aushalten. Den Dutt auf meinem Kopf lasse ich wie er ist und verlasse die Kabine wieder. Für Mädchen ist es zwar sehr ungewöhnlich das sie keine Stunden brauchen um zu duschen und sich fertig zu machen, aber ich gehöre definitiv nicht zu den die sich tonnenweise schminke ins Gesicht klatschen und dann noch eine kunstvolle Frisur hinlegen. Da bleibe ich doch lieber praktisch, mit Natur pur, Pferdeschwanz oder Dutt.

Mein Weg führt mich zum Ausgang des Ganzen Gebäudes und überraschender weiße finde ich dort auch schon Ryder vor der an der Wand lehnt und wartet. Als ich auf seine Höhe bin frage ich ihn "Auf was wartest du?" "Auf dich" kommt seine Antwort als wäre das dass selbstverständlichste der Welt, mein Gesicht muss Bände gesprochen haben, er seufzt"Irgendwer muss ja auf dich aufpassen " "Ich brauche keinen Bodyguard" sage ich mit zusammen gekniffenen Augen. "Dich Beschütze ich ja auch nicht" sagt er mit ernster Mine und drückt die Tür auf. Ohne auf sein gesagtes zu reagieren folge ich ihn ein wenig verblüfft. Er geht gerade Wegs auf unsere Freunde in einer Ecke des Hofes zu und ich folge ihn.

Die Blicke der Jungs und Mädels scannen uns und alle sehen leicht verwirrt aus.

"Ist was?" frage ich, als die Blicke anfangen zu nerven . "Habt ihr euch geprügelt oder warum habt ihr blaue Flecken und Schrammen im Gesicht?" kommt es von Alec der neben Ley steht und mich prüfend mustert. Ryder kratzt sich am Hinterkopf und fängt dann an zu reden "Die haben ein neuen Ring in Trainingsraum und da uns langweilig geworden ist sind wir Boxen gegangen" kommt es kalt von Ryder "Und was ist mit dir passiert, du siehst aus als müsstest du gleich jemanden umbringen" Enzo, der mit Händen in den Hosentaschen an einem Pfahl lehnt schaut mich neugierig und zurückhaltend an. Ungewollt Spanne ich mich noch weiter an, ich kann meinen Killerblick nicht ablegen, auch wen ich es dieses Mal vielleicht sogar wollen würde. Die Worte kommen mir leicht über die Lippen "Ein paar Bastarde sind mir auf die Nerven gegangen, nichts wildes" gebe ich ihnen als Antwort und mache mit der Hand eine Geste die unterstreicht das es halb so wild ist. Sie geben sich damit zu Frieden und sprechen mich nicht mehr darauf an.

Ich verfolge das Gespräch meiner Mitinsassen nur mit einem Ohr, und stehe einfach nur am Rand mit überkreuzten Armen und Todesblick. Der Rest meines Daseins schwelgt noch ganz in seiner Wut auf die Sexistischen Mistgeburten. Meine Muskeln schmerzen schon von den mörderischen Zügen die auf meinem Gesichtszügen liegen. Doch die Wut brennt in mir wie ein Feuer und droht alles nieder zu reißen wen nicht gleich etwas passiert wobei ich Stress abbaue.

Eine große Handfläche legt sich um meine Taile und zieht mich zur Seite, rausgerissen aus meiner Welt sehe ich in das Gesicht von Ryder. Sein Blick ist eisern nach vorne gerichtet
, erst jetzt realisiere ich das wir wieder zurück in unsere Zellen müssen. Ich seufzte genervt und setze mich in Bewegung. Die Hand von Ryder bleibt an meiner Taille wie angeklebt und lässt mich angenehmer und wärmer fühlen. "Du solltest nicht mit so einem killerblick durch ein Gefängnis laufen" raunt der ein kopf größere Mafiosi mir zu. "Wieso, so gehen mir wenigstens alle aus dem Weg" knurre ich angespannt. "Nur leider gibt es hier solche Phyoschopaten wie John, die dich auch gerne noch mal verletzen würden" knurrt er schon fast und richtet seinen Blick nun von vorne zu mir. Seine Augen sprechen bände und hindern mich daran etwas zu erwiedern. Schweigend gehen wir weiter und ziehen alle Augen wie ein Magnet an, sie betrachten uns.
Ängstlich, arrogant, bewundernd, dreckig. Die Blicke jagen mit ein Schauer über den Rücken, ich baue mich als Selbstschutz noch weiter auf und verschärfe meinen Blick. Ich halte meine kalte Fassade aufrecht, auch wen das gefühl gleich verrückt zu werden unbekannt rießig ist. Ryder Hand um meiner Taile hindert mich daran komplett durchzudrehen, und lässt ein paar meiner Klaren Gedanken die oberhand behalten. Er weicht mir nicht von der Seite, bis der Punkt kommt und sich unsere Wege trennen müssen. Mein Blick richtet sich auf Ryder und ich schicke ihm den dankbarsten Blick den ich aufbringen kann. Er nickt kaum merklich, schaut mir noch mal in die Augen und biegt um die Ecke. Die warme Hand verschwindet und zieht mir die Wärme aus dem Körper, plötzlich fühle ich mich wie in einer eistruhe in der es nichts als Kälte gibt, das kurze Gefühl sicher zu sein verblasst schneller als mir lieb ist und ich gehe alleine den Gang weiter. Mein Kopf schiebt sich über meine Schulter und schaut den breiten Rücken hinterher, der als Stütze für den dickkopf des schwarzhaarigen dient, bis er nun fast komplett aus meinen Sichtfeld verschwindet.

Eine innere Stimme schreit 'Nein' und lässt sich meine Brust unmerklich zusammen ziehen. Kalt ignoriere ich dies und gehe mit festen Schritten den Gang entlang.